Donnerstag, 27. Oktober 2022

Energiewende versus Artenschutz – deutsche Vorreiter zeigen, wie die Versöhnung gelingen kann

  Geo hier  von Fred Langer  26.10.2022

Windräder töten Vögel, Solarparks versiegeln Landschaften – sind Klima- und Artenschutz auf Kollisionskurs? Nein, ganz im Gegenteil. Eine Reise durch die neuen deutschen Energielandschaften zeigt: Die beiden großen Herausforderungen der Zukunft lassen sich in gutem Einklang miteinander lösen.

Wir haben einiges vor, als Menschheit. Zwei Jahrhundertprojekte stehen an, die wir gleichzeitig bewältigen müssen, und zwar schnell, sehr schnell. Zum einen den Schutz des Klimas, den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe also, um die Erderwärmung zu begrenzen. Zum anderen den Erhalt der Tier- und Pflanzenarten, deren Ausrottung in einem schockierenden Ausmaß und Tempo voranschreitet – der Kollaps ganzer Ökosysteme bedroht mittlerweile unsere Lebensgrundlagen.

Die Collage illustriert, was Biolog*innen vor Ort erforschten: Im Solarpark Klein Rheide sind Arten wie Dunkle Erdhummel, Pappelschwärmer und die bedrohte Feldlerche heimisch geworden
Die Collage illustriert, was Biolog*innen vor Ort erforschten: Im Solarpark Klein Rheide sind Arten wie Dunkle Erdhummel, Pappelschwärmer und die bedrohte Feldlerche heimisch geworden

© Lêmrich, Montage: David Kern

Klimakrise abwenden, das massenhafte Artensterben verhindern: Steht das eine in Konkurrenz zum anderen, weil etwa Windkraftanlagen Vögel töten und Fotovoltaikparks die Landschaft versiegeln? Nein, wir können saubere Energie erzeugen und gleichzeitig sogar die Artenvielfalt stärken. Wir können neue Kulturlandschaften erschaffen, die Unmengen sauberen Stroms erzeugen und gleichzeitig Tieren und Pflanzen ein Überleben ermöglichen.

Eine optimistische Zukunftsvision? Ja. Aber eine, die sich bereits besichtigen lässt.


 

Mittwoch, 26. Oktober 2022

Große Studie: Klimawandel wird zur Gesundheitsbedrohung

 Spektrum hier

Die globale Erwärmung könnte drastische Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen haben. Eine Forschergruppe hat nun umfassend die Risiken bemessen.

Die Verwendung von Kohle, Gas und Erdöl beschleunigt nicht nur den Klimawandel – sie verschärft auch die gesundheitlichen Folgen, die mit Erderwärmung, Luftverschmutzung und Extremwetterereignissen einhergehen. So lautet die eindringliche Warnung des »Lancet Countdown 2022«. Die Fachleute des Berichts betonen aber auch, dass sich ein weiterer Anstieg der durch den Klimawandel bedingten Todesfälle und Krankheiten noch verhindern lässt.

»Die Klimakrise bringt uns um«: Angesichts des siebten Jahresberichts des »Lancet Countdown on Health and Climate Change« findet UN-Generalsekretär António Guterres klare Worte.
Die Krise untergrabe nicht nur die Gesundheit der Erde, sondern auch die Gesundheit der Menschen auf der ganzen Welt: »Durch giftige Luftverschmutzung, immer weniger Ernährungssicherheit, höhere Risiken für den Ausbruch von Infektionskrankheiten, extreme Hitze, Dürre, Überschwemmungen und vieles mehr.« Tatsächlich zeichnet der seit 2015 erscheinende Bericht ein düsteres Bild der gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, die durch die anhaltende Abhängigkeit von fossilen Energieträgern weiter verschärft würden.

Meilenstein erreicht: EU-Umweltausschuss empfiehlt die Aufnahme von Ökozid in das Umweltstrafrecht

 Das ist eine wirklich gute Nachricht, die Hoffnung macht.

Denn trotz der immer deutlicher sichtbaren Auswirkungen der Klimakrise wird diese weiterhin angeheizt durch Desinformation und Förderung der Gas- und Ölindustrie.

TOLLER MEILENSTEIN ERREICHT: TOP NEWS:

EU-Umweltausschuss empfiehlt die Aufnahme von Ökozid in das Umweltstrafrecht.

Damit schließt er sich dem EU-Wirtschafts- und Sozialausschuss an, der diese Empfehlung schon gegeben hat.

Dies ist ein großer Schritt in die richtige Richtung! Aber wir müssen den Druck aufrechterhalten.

Ein großes Dankeschön an alle, die die WeMove Europe-Petition unterschrieben haben, in der die EU aufgefordert wird, die laufende Überarbeitungsphase zu nutzen, um den Straftatbestand des Ökozids in ihre Richtlinie zum strafrechtlichen Schutz der Umwelt aufzunehmen.

Dies ist eine rechtliche und moralische Chance für die EU, die Welt beim Schutz des Lebens auf der Erde anzuführen: für uns, für unsere Kinder und für alle Lebewesen.

Wenn Du noch nicht unterschrieben hast, unterzeichnen hier: http://www.wemove.eu/stopecocide

Außerdem ein dickes Dankeschön, für die Unterstützung des Positionspapier von Stop Ecocide international.

Auch hier kann weiter unterzeichnet werden.

https://www.stopecocide.de/positionspapier-eu-richtlinie-umweltverbrechen


*Ulrike und Wolf*

*von der AG StopÖkozid@P4F*

 #StopEcocideEU

Dienstag, 25. Oktober 2022

„Wie viel CO2 muss ich ausstoßen, um glücklich zu sein?“

 Frankfurter Rundschau  hier 25.10.2022  Von: Ruth Herberg, Friederike Meier

Ranga Yogeshwar zum Klimawandel

Der Journalist Ranga Yogeshwar über den aktuellen Einfluss des Klimawandels, falsche Anreize und fossiles Denken.

Herr Yogeshwar, angenommen, Sie treffen eine Person, die sich noch nicht mit der Klimakrise beschäftigt hat: Wie erklären Sie dieser Person das Problem?

Der Klimawandel erklärt sich von selbst, denn er wird immer sichtbarer. Nehmen Sie diesen Sommer: Die Dürre in Italien, die Flut in Pakistan oder die Waldbrände in Kanada und den USA. Ich war kürzlich in mit meiner Tochter im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien. Die enorme Hitzewelle dort war atemberaubend. Wenn Sie draußen unterwegs sind, haben Sie das Gefühl, zu nah an einem Grill zu stehen – aber Sie können nicht weglaufen. Durch die Waldbrände war die Luft beißend. Die Häufung und Intensität dieser Extremereignisse macht jedem klar: Da ändert sich etwas.

Montag, 24. Oktober 2022

"25 Prozent der Wärmeenergie ließen sich durch einen Gang in den Heizungskeller sparen"

 Manager magazin hier  04.10.2022  Das Interview führte Claus Gorgs

Nachhaltiges Bauen 

Windräder und Wärmepumpen allein werden die deutschen Energieprobleme nicht lösen, sagt Lamia Messari-Becker, Professorin für nachhaltiges Bauen. Sie plädiert für mehr Kreativität beim Klimaschutz, einen Umbau des Gebäudesektors und ein Ende der Verzichtsdebatte.

manager magazin: Frau Prof. Messari-Becker, die Preise für Gas und Strom explodieren, Deutschland fürchtet den Energienotstand im Winter. Rächt es sich jetzt, dass die Energiewende lange vor allem darin bestand, Windräder und Solaranlagen zu bauen?

Lamia Messari-Becker: Deutschland hat in der Energiepolitik grobe Fehler gemacht. Die Abhängigkeit von russischem Gas ist der eine, aber ebenso kurzsichtig war der ausschließliche Fokus auf Strom. Deutschland hat 2020 einen Endenergiebedarf von rund 2330 Terawattstunden. Davon macht Strom als Energieform nur 20 Prozent aus, der Rest verteilt sich auf Wärme und Treibstoffe. Viele Politiker und Experten haben das Bild vermittelt, dass wir nicht nur die bestehende Stromerzeugung durch Wind- und Solarkraft ersetzen können, sondern dass Strom auch die Funktion aller anderen Energieformen übernimmt, also die Versorgung von Industrie, Gebäuden und Verkehr. Das ist Wunschdenken.

Schauen Sie doch einfach vorbei!

 

Nächster Energiestammtisch am 

Montag den 14.11.22

19 Uhr

im Sportlerheim am Sportplatz in Neufrach

Wie Landwirte auf den Klimawandel reagieren

Ein spannendes Thema - wir sind nicht mehr in der bequemen Situation, dass wir einfach so weiter machen können wie bisher. Wir müssen lernen:  Alles muss sich ändern - und das schnell!

Selbst die Gentechnik, mit der wir doch schon abgeschlossen hatten, muss neu überdacht werden, denn wie sonst sollen wir so schnell robuste Sorten bekommen, die mit der ständig extremer werdenden  Klima-Situation zurecht kommen? 

Deutschlandfunk hier zum anhören  Von Manuel Waltz | 23.10.2022

Sojabohne statt Mais

Bauern stehen in Deutschland und weltweit wegen des Klimawandels unter Druck. Neue Ansätze etwa bei den Fruchtfolgen sollen Abhilfe verschaffen. Experten warnen aber, dass Landwirte nicht von heute auf morgen den gesamten Betrieb umstellen können.

„Jede Sommerung ist zu überdenken, ne? Also jede Kultur, die im Frühjahr ausgesät wird und nicht die Möglichkeit hat, die Herbst- und Winterniederschläge mitzunehmen, steht arg unter Beobachtung.“ Benedikt Biermann ist Geschäftsführer von Saat-Gut Plaußig, einem landwirtschaftlichen Betrieb am Rande von Leipzig. Er sitzt auf einer Holzbank im großen Hof dieses alten Guts. Im Hintergrund arbeiten Kollegen an einem Mähdrescher.

Bei den Winterungen, den Wintergetreiden oder Winterraps, die jetzt im Herbst ausgesät werden, trifft der Klimawandel ihn und seinen Betrieb noch nicht mit voller Wucht. Dieses Jahr sei er da mit zwei blauen Augen davongekommen, sagt er. Anders bei den Sommerungen, den Früchten, die er im Frühjahr säht. Die leiden in den Sommermonaten massiv unter der Trockenheit und der starken Sonneneinstrahlung, sagt Biermann.

„Bei uns ist es der der Hafer, der Sommer-Hafer, der produziert wird für eine regionale Mühle, für die Humanernährung, also Haferflocken. Dann ist es die Zuckerrübe. Und dann wäre es noch der Mais, ne? Aber von denen drei genannten Kulturen ist es dann so in einem Ranking, dass der Hafer ganz oben auf der Beobachtungsliste steht, dann die Zuckerrübe und dann der Mais.“

Freitag, 21. Oktober 2022

Studie: Klimaneutrale Energieversorgung in Baden-Württemberg machbar

 06.10.2022  HIER

Baden-Württemberg kann bis 2040 klimaneutral werden, wenn alle Regionen dazu beitragen.


Das zeigt die Studie „100% klimaneutrale Energieversorgung – der Beitrag Baden-Württembergs und seiner zwölf Regionen“, die der BUND Baden-Württemberg beim Öko-Institut in Auftrag gegeben und bei der Landespressekonferenz vorgestellt hat.

Das Forschungsteam legt in der Studie dar, wie die Energieversorgung in den zwölf Regionen des Landes umgebaut werden muss. Auch zeigen sie, dass die baden-württembergischen Regionen mit ihren unterschiedlichen Rahmenbedingungen in allen Klimaschutzbereichen unterschiedliche Beiträge leisten müssen. Dafür wurden drei klimaneutrale Deutschlandszenarien auf die zwölf Regionen heruntergebrochen, sodass erstmals ein Korridor für die klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung für 2040 aufgezeigt werden kann – dem Jahr, das sich die Landesregierung als Ziel gesetzt hat, um Klimaneutralität zu erreichen.

Zwölf Regionen einzeln betrachtet

„Erstmals ist es mit unserer Studie gelungen, bundesweite Szenarien für Klimaneutralität bis auf die Ebene einzelner Regionen eines Bundeslandes herunterzubrechen. Damit ergibt sich die Chance, klimarelevante Planungen vor Ort danach zu beurteilen, ob sie ins Gesamtkonzept passen“, sagt Dr. Matthias Koch, Leiter der Studie beim Öko-Institut. Die zwölf baden-württembergischen Regionen haben bei Naturschutzbelangen, ihrer Eignung für Windenergie und der Verfügbarkeit von Wärmequellen sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen.

Maßnahmen für die Wärmewende in Baden-Württemberg

Um die Gebäudewärmeversorgung klimafreundlich umzubauen, muss laut Studie die Wärmeplanung auch in kleineren Städten und Gemeinden stattfinden und für bestehende Fernwärmenetze sollten Transformationspläne erstellt werden. Als weitere Maßnahmen müssen die Gebäude saniert, die Wärmenetze ausgebaut und die erneuerbaren Wärmequellen erschlossen werden. Zudem ist eine Wärmepumpen-Offensive nötig.

„Enorme Mengen“ an erneuerbarer Energie zubauen

Sylvia Pilarsky-Grosch, Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg sagt: „Für den BUND hatte die Studie Überraschungen zu bieten.“ So sei weder absehbar gewesen, wie viel Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft stecken wird, noch welche „enormen Mengen an erneuerbaren Energien naturverträglich zugebaut werden können und müssen. Die Studie zeigt, dass es nicht sinnvoll sein wird, wie geplant, in jeder Region ohne Rücksicht auf Standortbedingungen zwei Prozent der Fläche für erneuerbare Energien auszuweisen.

„Wir müssen alle Potenziale der erneuerbaren Energien nutzen, die naturverträglich machbar sind. Deshalb muss die Landesregierung die landesweiten Ziele auf mindestens drei Prozent anheben und jeder Region individuelle Zielvorgaben machen“, sagt Pilarsky-Grosch. „An einem sparsamen Umgang mit Energie und einer gesicherten Versorgung hängen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Südwestens, sondern auch bezahlbare Energiekosten.“

Effizienz- und Suffizienz-Maßnahmen

Die Studie zeigt, dass ein weiterer wichtiger Pfeiler einer zuverlässigen Energieversorgung Effizienz- und Suffizienz-Maßnahmen sind. Sie können die internationalen Abhängigkeiten durch Strom-, Wasserstoff- und E-Fuel-Importe und einen massiven Ausbau der Offshore-Windkapazitäten in Nord- und Ostsee verringern.

„Das Land hat sich das Jahr 2040 als Ziel gesetzt, um Klimaneutralität zu erreichen. Die Studie zeigt auf, was dafür nötig ist. Wir fordern die Politik auf, sich an den Ergebnissen zu orientieren und die vorgeschlagenen Maßnahmen in den verschiedenen Klimaschutzbereichen umzusetzen“, appelliert Sylvia Pilarsky-Grosch. „Wir sehen wegen der aktuellen Krise die Chance, die Grenze dessen, was bisher als nicht ‚realistisch‘ abgestempelt wurde, hin zu wirklichem Klimaschutz zu verschieben.“

Samstag, 15. Oktober 2022

Energiestammtisch im Clubheim am Sportplatz Neufrach

 

Hallo zusammen,

 

am Dienstag den
18.10 treffen wir uns um 19 Uhr
 zum nächsten Energiestammtisch.

 

  • Marius Wöhler wird seinen Impulsvortrag über Solarthermie nicht wie angekündigt halten, da er einen anderen Termin wahrnehmen muss. Dafür können wir über die Besichtigung der G+ Häuser berichten, an der sich leider – auch wegen eines Kommunikationsproblems - nur wenige beteiligt hatten. Das dort verwendete Heizungskonzept auf Basis einer Grundwasserwärmepumpe soll Anlass sein auf das hohe Potential und die Vorzüge der Erdwärmenutzung im Salemer Raum einzugehen. Einen groben Entwurf habe ich angehängt (bitte kommentieren). Auf diesem Gebiet hat ein Teilnehmer als Nutzer langjährige Erfahrung und kann uns darüber berichten.
  • Von den Energietagen auf der Mainau können Petra Karg und ich einen kurzen Beitrag liefern.
  • Wichtig wäre die Verteilung von Aktivitäten (siehe E-Mail unten). Wer ist noch bereit sich in irgendeiner Form einzubringen? Bisher gab es erst 3 Rückmeldungen.
  • Welches Interesse besteht an Exkursionen oder Vorträgen? Mein Vorschlag wäre der Besuch einer Biogasanlage oder eine Waldbegehung mit kompetentem Förster zum Thema Holzpotential und Nachhaltigkeit. Vielleicht käme auch ein Vortrag in Frage. Von Micha Presser kommt der Vorschlag einer Exkursion zu  Paradigma XL die auch Solarthermie Großanlagen bauen (siehe Link). An dem Firmenstandort in Dettenhausen bei Tübingen wurde auf dem Dach der Ritter Sport Lagerhalle 468 Kollektoren mit einer Gesamtfläche von 2.312 Quadratmetern installiert. Sie können bis zu 1.125 Megawattstunden Wärme pro Jahr für das Wärmenetz der Stadtwerke Tübingen liefern . 

Ein Leuchtturmprojekt voller Wärme: Deutschlands größte Solarthermiedachanlage und neue Energiezentrale versorgen Dettenhausen mit Fernwärme - Ritter Energie (ritter-energie.de)

 Das Thema Bürgerenergie dürfen wir nicht aus den Augen lassen. Auch da sind Vorschläge erwünscht, die wir diskutieren können.

  • Wir wollen eine Mustersammlung von Energiekonzepten mit Erneuerbarer Energie für Wohngebäude anlegen.  Günter Vollmer hat schon mal eine Vorlage geliefert. Auf dieser Grundlage habe ich einen Vorschlag für einen Energiesteckbrief (siehe Anlage) gemacht, den Ihr gern kommentieren, ergänzen und verbessern könnt. Das Beispiel soll nicht Vorbild sein für effizienten Energieeinsatz, sondern nur die wichtigen Kenngrößen eines Gebäudes und einer Heizung erfassen. Die Steckbriefe sollten zunächst einmal anonym bleiben. Wer also ein effizientes Heizungssystem betreibt oder jemanden kennt, der ein solches betreibt, ist gerne eingeladen einen Steckbrief zu erstellen.

Da ich wegen Urlaubs verpasst habe das Treffen im Gemeindeblatt anzukündigen, möchte ich Euch bitten, interessierte Bekannte auf den Termin aufmerksam zu machen.

Viele Grüße

Fritz Vogel

"Gemeinsam was bewegen - Klimaschutz und Landwirtschaft im Dialog": Klimaschutz per Agri-Photovoltaik

Webinar „Klimaschutz per Agri-PV“ 

 hiermit stellen wir erste Informationen zum gestrigen aus unserer Sicht gelungenen Webinar (mehr als 100 Anmeldungen, ca. 70 Zuschaltungen) zur Verfügung und würden uns freuen, wenn Sie an einer Kurzumfrage (5 Fragen in 1 Minute) teilnehmen würden.

 Hier finden Sie eine Aufzeichnung der gestrigen Impulse:

  1. Bitte nehmen Sie (auch wenn Sie sich nicht zugeschaltet hatten) an folgender Kurzumfrage teil: https://www.umfrageonline.com/c/nefxeave
  2. hier befindet sich die Präsentation von Matthias Meier-Grüll.
  3. Die Antworten zu den noch offenen Fragen, die Ergebnisse der Umfrage und die Präsentation von Burghard Hesse werden wir Ihnen in ein paar Tagen zusenden.

Herzliche Grüße und im Namen des  Orga-Teams von Parents for Future und „Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V.“ allen ein schönes Wochenende

 

Malte Kleinwort


Fragen und Antworten finden Sie hier






Donnerstag, 13. Oktober 2022

Friedrichshafen: Nick Reimer und Toralf Staud zum Thema "Klimawandel"

 Einladung der Häfler Grünen- Fraktion zu einer interessanten Veranstaltung an Euch alle.

Der Klimawandel ist auch bei uns bereits spürbar und nicht mehr wegzudiskutieren. Die beiden Autoren Nick Reimer und Toralf Staud haben sich intensiv mit den Folgen des Temperaturanstiegs beschäftigt - ein Thema, das auch uns im Bodenseekreis mehr und mehr beschäftigen wird.

Wir laden euch deshalb zu unserer Veranstaltung „Heiße Luft."
am 21.Oktober
Beginn 19 Uhr, Einlass 18.30 Uhr  ins GZH ein

um mit Nick Reimer ins Gespräch zu kommen.

Wir würden uns freuen, euch begrüßen zu können.

 Herzliche Grüße

Anna Hochmuth und Christine Heimpel

Film 3sat: "Heisszeit - Wege aus der Klimakatastrophe"

  „Weltweit werden in Politik, Unternehmen, Laboren und Universitäten Lösungen für das drängendste Problem unserer Zivilisation, die Erwärmung des globalen Klimas, gesucht. 

Das Filmteam um Thomas Aders besucht Klimaretter im Sudan, in Indonesien und Europa. Deren Erfindergeist lässt Winddrachen steigen, Gebäude abkühlen, Länder durch Ökostrom-Trassen verbinden oder Kohlendioxid aus der Atmosphäre saugen. Ihre Arbeit entscheidet mit über die Lebensbedingungen der nächsten Generationen.“

Mehr: Filmlänge  1 Std. 28 min, verfügbar bis 31.05.2023



https://www.3sat.de/wissen/wissen-in-3sat/heisszeit-wege-aus-der-klimakatastrophe-100.html

KOMMENTAR:  Sehr informativ

Sonntag, 9. Oktober 2022

Vorbild Isny: Weitsicht zahlt sich jetzt aus

  Schwäbische Zeitung hier  09.10.2022,Steffen Lang

Darum trifft Isny die Gaskrise nicht so hart wie andere

Auch die Stadt Isny muss sich an die Verordnungen zur Energieeinsparung halten. Obwohl sie kaum Gas verbraucht, um ihre Büros, Turnhallen oder Schulen zu beheizen. Etwas mehr als 80 Prozent der öffentlichen Gebäude in der Stadt hängen an einem Nahwärmenetz. Nur bei Spitzenlasten wird auf Gas oder Öl zurückgegriffen. In den Ortschaften wird zumeist mit Holz oder Pellets geheizt. Ausnahmen wie Kindergarten und Schule in Neutrauchburg bestätigen die Regel.

Mehr kostet das Heizen trotzdem

„Die hohen Preise auf dem Energiemarkt treffen uns natürlich trotzdem“, sagt Magenreuter, „denn zum Beispiel Pellets sind ja auch um einiges teurer geworden.“ Die Stadtkasse wird aber bei weitem nicht so stark strapaziert wie in Städten und Gemeinden, die nahezu komplett am Gas oder Öl hängen. „Es trifft uns nicht so hart wie andere“, weiß der Isnyer Bürgermeister

Das dürfen auch viele Privathaushalte und Gewerbebetriebe von sich behaupten, die sich im Laufe der vergangenen Jahre an eines der Isnyer Nahwärmenetze angeschlossen haben.

Donnerstag, 6. Oktober 2022

Energiesysteme im Wandel - Chancen für die Region

 

am 22./23.9.22 hat auf der Mainau eine äußerst interessante Tagung stattgefunden.

Es lohnt sich zu stöbern - die Präsentationen sind eingestellt worde. Es ging um Energie in Form von Solar- und Holzenergie, um Wärmesysteme und konkrete, zukunftsfähige Projekte in Radolfzell, Gutach, Elzach und Häusern

Für mich war das Thema Holzenergie insofern interessant, als dieses momentan doch sehr umstritten ist. 

Tatsächlich grenzten  die Referenten den großen Holzboom auf die nächsten 5-10 Jahre ein, in denen ein Übermaß an Holz aus dem Wald entfernt werden wird. Käferholz und absterbende Nadelhölzer sind dafür verantwortlich. (Klimaverträgliche Baumarten müssen selbstverständlich nachgepflanzt werden)

Danach wird das Holzangebot automatisch sehr stark zurück gehen, was sich auf den Preis auswirken muss. Momentan besteht der Trend, dass bisherige große Kohlekraftwerke umgestellt werden auf Kolzkraftwerke. Doch niemand weiß, welche Mengen dabei von den einzelnen Betreibern eingeplant werden. Vermutlich übersteigt der Bedarf sehr bald die Verfügbarkeit.
Auch viele Wärmenetze werden momentan mit Holz betrieben, es fehlt noch an Alternativen. Doch einmal gebaute Wärmenetze haben einen  großen Vorteil: sie können zeitnah umgebaut werden.

Generell ist Holz schlichtweg zu wertvoll zum Verbrennen, was die Frage nach einer sinnhaften Kaskadennutzung antreibt. Auch das wurde angesprochen.


Fachtagung "Energiesysteme im Wandel - Chancen für die Region" 

Tagung 2022 mit aktuellen Energiethemen zu Erneuerbare Energien in der Region Bodensee 

Hier der Rückblick der Tagung 2022

Flyer der Tagung 2022 (22. und 23. Sept. 2022)

Filmmitschnitte (Youtube) sind auf den Namen des Referenten (fette Schriftart) verlinkt, hinter den Vortragstiteln (kursiv) sind die Präsentationen (pdf) verlinkt

Donnerstag, 22.09.2022

Jürgen DöschnerKlimakrise und Klimaschutz-der gesellschaftliche Diskurs im Laufe der jahrzehnte

Tobias IlgRegionale Energiekonzepte die das Klima retten

Angelique Augensteinblurado. und Klimaschutz in Radolfzell

Dr. Mario HüttenhoferBürgerbeteiligung beim Klimaschutz in Radolfzell

Prof. Dr. Dr. h.c. Bastian KaiserNachhaltigkeit-Energiewende-Holzenergie

 

Freitag, 23.09.2022

Immanuel SchäferWie die Sektorenkopplung in Kommunen gelingt-Ergebnisse des Interreg Projekts City Storage and Sector Coupling Lab

Markus AdamDie gelebte Energiewende in Gutach i.Br., Energieeffizienz-Substitution-Verzicht

Bene MüllerHäusern, Wärmenetz mit Holz und Sonne

Roland Tibi und Karl WeberMit bürgerschaftlichem Engagement zum Erfolg - das Nahwärmenetz der Stadt Elzach

Bernhard Schumacher (MVV), Wärmewende in der Großstadt

Dr. Tobias WolfingerDie stoffliche Nutzung von Holz und seine Kaskadennutzung - was heißt das in  der Praxis

Rainer BlumHolzfaserdämmstoffe - ein nachhaltiger Beitrag für die klimaorientierte Bauwende

Helmut Schellingeraktuelle Situation am Holzpelletsmarkt

 

Termin der Tagung 2023 ist der 21. und 22. September 2023

Mittwoch, 5. Oktober 2022

Autos verbrauchen immer mehr Platz im öffentlichen Raum

riffreporter  hier  von   29.09.2022

es lohnt sich den Originaltext mit den hinterlegten Bildern zu lesen - wer kennt nicht diese aussagekräftigen Situationen aus eigener Erfahrung!

Aufräumen am Fahrbahnrand: Wie Städte parkende Autos von der Straße vertreiben

Die Städte sind im Zugzwang: Autos verbrauchen immer mehr Platz im öffentlichen Raum. Maßnahmen, um Platz zu schaffen, gibt es viele

Die Mobilitätswende lässt auf sich warten. Trotz Klimaschutzdebatten, extremen Wetter wie Hitze, Dürre und Extremregen und Dauerstaus auf den Straßen wächst die Zahl der Autos und der gefahrenen Pkw-Kilometer. Anfang Januar 2022 waren bundesweit 48,5 Millionen Pkw zugelassen. Das waren 13 Prozent mehr als noch zehn Jahre zuvor. Mit 575 Wagen pro 1000 Einwohner hatte der Autobesitz im Sommer 2021 bereits einen neuen Höchstwert erreicht. 

Die langjährige Taktik des Verkehrsministeriums und vieler Kommunen, Autofahrerïnnen mit Anreizen zum Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel zu bewegen, ist fehlgeschlagen. 
Politik, Stadt – und Verkehrsplaner brauchen neue Strategien, wenn sie klimaresiliente Städte wollen mit mehr Rad- und Fußverkehr.

Mobilitätsexpertïnnen und der Deutsche Städtetag sind sich einig: Der Autobesitz und die Zahl der Pendlerfahrzeuge in den Städten müssen drastisch sinken.
2018 hatte das Umweltbundesamt für die „Stadt von Morgen“ maximal 150 zugelassene Pkw pro 1000 Einwohner als Zielwert genannt
. Diese Vision ist nur in einer Stadt der kurzen Wege umsetzbar. „Wir müssen unsere Städte umbauen und unser Mobilitätsverhalten verändern, um das zu schaffen“, sagt der niederländische Mobilitätsexperte Bernhard Ensink vom Beratungsunternehmen Mobycon

Daisendorf – Auf dem Weg zum Energiespardorf

 04.10.2022  |  VON HARTMUT FERENSCHILD  hier

Auf dem Weg zum Energiespardorf

Mit einem Bekenntnis hat Bürgermeisterin Jacqueline Alberti bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Einblick in ihre subjektiven Motive in Sachen Energieeinsparung gegeben: 

„Ich will von Putin kein Gas kaufen, ich habe die Heizungstemperatur in meinem Büro heruntergedreht!“ 

Objektiv ging es im Ratssaal um eine Energieperspektive für die Gemeinde insgesamt. Dazu hatte eine seit vielen Jahren ehrenamtlich tätige Gruppe von Bürgern im Zusammenwirken mit der Verwaltung ein detailliertes Konzept zur Einsparung von Strom und Erdgas vorgelegt. Der Fokus lag hier auf den gemeindeeigenen Gebäuden, also Rathaus, Bauhof, Feuerwehr und Kinderhaus. 

Zu jedem Gebäude hatte die Gruppe über acht Jahre hinweg die jährlichen Verbräuche ermittelt und Vorschläge zur Verbesserung entwickelt. Der Rat bekannte sich einstimmig zu diesem Energiemanagementkonzept und befürwortete die Maßnahmen.

Im Hintergrundgespräch mit der Bürgermeisterin gab die Gruppe, vertreten durch Hermann Henseler, Willi Franz, Eckhard Kienscherf und Erik Klaas, Einblicke in ihre Ergebnisse und weiteren Pläne. Vier Gemeindedächer sind bereits mit Photovoltaik bestückt und erzeugen schon jetzt mehr Strom, als in den Gebäuden verbraucht wird. Sämtliche Gebäude werden allerdings mit Gas beheizt, woraus sich in Anbetracht der derzeitigen Lage ein verschärfter Spardruck ergebe. Schon kurzfristige Maßnahmen könnten eine Kostenersparnis von jährlich rund 6000 Euro bringen.

Der Blick auf die privaten Liegenschaften zeigt, dass im Dorf schon 129 PV-Anlagen ihren Dienst tun. Der kritische Blick müsse auf die Gemeinde insgesamt gerichtet werden. Die Verwaltung solle mit gutem Beispiel vorangehen, um noch mehr private Haushalte für das Thema zu sensibilisieren. Die Mitglieder der Konzeptgruppe bieten auch im Einzelprojekt gerne ihren Rat an. „Macht die Dächer mit Photovoltaik voll“, so die Botschaft von Erik Klaas.

Mit Blick auf die Zukunft benannte die Gruppe weitere Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien. Etwa die Agri-Photovoltaik, also die großflächige Ausstattung von landwirtschaftlich genutzten Arealen mit PV-Technik. Auch die Windkraft solle kein Tabu sein. Hermann Henseler deutete dazu auf den Windatlas, der im direkten Umland von Daisendorf einen besonders „windhöffigen“ Standort ausweise. „Wenn nicht hier bei uns, wo sonst?“, kommentierte die Bürgermeisterin. Eine solche Initiative, darin war sich Alberti mit der Energiekonzeptgruppe einig, könne nur von den Bürgern selbst ausgehen, etwa in Form einer Bürgergesellschaft, die vom selbst gesteuerten Bau einer Windkraftanlage auch finanziell profitiere.

Dienstag, 4. Oktober 2022

"Stummer Frühling 2.0"

 60 Jahre nach Rachel Carsons Buch „The silent spring“

https://www.mitwelt.org/der-stumme-fruehling-2.0-ddt-rachel-carson-vogelsterben-artensterben

Vor 60 Jahren, im Spätherbst 1962, wurde in den USA das Buch von Rachel Carson „The silent spring / Der stumme Frühling“ veröffentlicht. Obwohl es weltweit noch keine starke Umweltbewegung gab und die damalige Naturschutzbewegung eher defensiv und konservativ war, wurde es 1962 das meistgelesene Buch in den USA. Die Wissenschaftsjournalistin Rachel Carson zeigte, welche Folgen der Einsatz des Insektenvernichtungsmittels DDT auf die Umwelt hat. Es war ein Weckruf für eine global erwachende Bewegung.

Drastisch und berührend schrieb sie: „Es war einmal eine Stadt im Herzen Amerikas, in der alle Geschöpfe in Harmonie mit ihrer Umwelt zu leben schienen. (…) Die Gegend war berühmt wegen ihrer an Zahl und Arten so reichen Vogelwelt.“
„Dann tauchte überall in der Gegend eine seltsame schleierhafte Seuche auf, und unter ihrem Pesthauch begann sich alles zu verwandeln. (…) Rätselhafte Krankheiten rafften die Kükenscharen dahin, Rinder und Schafe wurden siech und verendeten. Es herrschte eine ungewöhnliche Stille.“

Sonntag, 2. Oktober 2022

Kressbronn mit einem Bsp. moderner Sektorenkopplung

  Baugebiet Bachtobel - Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz

in einem kleinen Video erklärt  hier

Die Gemeinde Kressbronn a. B. realisiert für das neue Baugebiet Bachtobel ein kaltes Energie- und Nahwärmenetz. In einer Verbindung aus Geothermie und Photovoltaik wird eine klimaneutrale Energie- und Wärmeversorgung für das Quartier geschaffen.