Ein spannendes Thema - wir sind nicht mehr in der bequemen Situation, dass wir einfach so weiter machen können wie bisher. Wir müssen lernen: Alles muss sich ändern - und das schnell!
Selbst die Gentechnik, mit der wir doch schon abgeschlossen hatten, muss neu überdacht werden, denn wie sonst sollen wir so schnell robuste Sorten bekommen, die mit der ständig extremer werdenden Klima-Situation zurecht kommen?
Deutschlandfunk hier zum anhören Von Manuel Waltz | 23.10.2022
Sojabohne statt Mais
Bauern stehen in Deutschland und weltweit wegen des Klimawandels unter Druck. Neue Ansätze etwa bei den Fruchtfolgen sollen Abhilfe verschaffen. Experten warnen aber, dass Landwirte nicht von heute auf morgen den gesamten Betrieb umstellen können.
„Jede Sommerung ist zu überdenken, ne? Also jede Kultur, die im Frühjahr ausgesät wird und nicht die Möglichkeit hat, die Herbst- und Winterniederschläge mitzunehmen, steht arg unter Beobachtung.“ Benedikt Biermann ist Geschäftsführer von Saat-Gut Plaußig, einem landwirtschaftlichen Betrieb am Rande von Leipzig. Er sitzt auf einer Holzbank im großen Hof dieses alten Guts. Im Hintergrund arbeiten Kollegen an einem Mähdrescher.
Bei den Winterungen, den Wintergetreiden oder Winterraps, die jetzt im Herbst ausgesät werden, trifft der Klimawandel ihn und seinen Betrieb noch nicht mit voller Wucht. Dieses Jahr sei er da mit zwei blauen Augen davongekommen, sagt er. Anders bei den Sommerungen, den Früchten, die er im Frühjahr säht. Die leiden in den Sommermonaten massiv unter der Trockenheit und der starken Sonneneinstrahlung, sagt Biermann.
„Bei uns ist es der der Hafer, der Sommer-Hafer, der produziert wird für eine regionale Mühle, für die Humanernährung, also Haferflocken. Dann ist es die Zuckerrübe. Und dann wäre es noch der Mais, ne? Aber von denen drei genannten Kulturen ist es dann so in einem Ranking, dass der Hafer ganz oben auf der Beobachtungsliste steht, dann die Zuckerrübe und dann der Mais.“