Mittwoch, 31. August 2022

Club of Rome: "Kehrtwende" zur Rettung des Planeten nötig

 ARD Tagesschau  hier  30.08.2022

Eine neue Club-of-Rome-Studie fordert drastische Schritte für eine lebenswerte Zukunft. Derzeit werde die Saat für den Zusammenbruch ganzer Weltregionen gelegt - ohne eine Umverteilung des Reichtums lasse sich die Klimakrise nicht lösen.

Eine Forschergruppe unter Beteiligung des Club of Rome fordert eine Kehrtwende in der internationalen Wirtschafts- und Klimapolitik, um der Menschheit angesichts des Klimawandels und globaler Ungleichheit eine lebenswerte Zukunft zu sichern. 

"Wir stehen am Scheideweg", erklärte Jorgen Randers, einer der Autoren der nun vorgestellten Studie "Ein Survivalguide für unseren Planeten". Darin werden die Vorschläge der unter anderem vom Club of Rome gestarteten Initiative "Earth4All" zu einem Wandel in der internationalen Politik präsentiert. Die Menschheit lege derzeit die Saat für den "Zusammenbruch" ganzer Weltregionen, erklärte der emeritierte norwegische Professor für Klimastrategie, Randers. Ein Beibehalten des bestehenden Wirtschaftssystems werde "Spannungen verstärken und den Wohlstand verringern". Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und einer der Mitautoren des Buchs, sagte, der Umbau müsse "noch in diesem Jahrzehnt" beginnen.

Veränderungen auf Kosten der Reichen nötig

Dem Bericht zufolge sind drastische Schritte auf Kosten der Reichen nötig, um den Planeten vor einer Klimakatastrophe zu retten. Ohne außergewöhnliche Maßnahmen zur Umverteilung des Reichtums in den nächsten 50 Jahren würden Gesellschaften derart dysfunktional, dass sie kaum in der Lage seien, existenzielle Bedrohungen wie den Klimawandel anzugehen. Es drohe eine explosive Kombination aus extremer politischer Destabilisierung und Stagnation. "Wir werden die Welt nicht retten, wenn nicht die reichsten zehn Prozent die Rechnung bezahlen", so Randers.

Fünf Kehrtwenden gefordert

Als Lösung schlagen er und die weiteren Autoren fünf "Kehrtwenden" vor. Dabei geht es um die Bereiche Armut, Ungleichheit, Ernährung und Energie, auch müsse die Ermächtigung von Frauen vorangetrieben werden. So könnte dem Bericht zufolge die Erderwärmung unterhalb der Zwei-Grad-Marke stabilisiert und die Armut beendet werden.

  • Unter anderem sollten Lebensmittel stärker lokal produziert und Verschwendung minimiert werden.
  • Erneuerbare Energien müssten Kohle, Öl und Erdgas ablösen, der Treibhausgasausstoß etwa alle zehn Jahre halbiert werden. 
  • Reiche Länder sollten den armen Staaten alle Schulden erlassen. Ferner müssten die vermögendsten Menschen in allen Ländern stärker besteuert werden. 
  • Ein Bürgerfonds soll zudem mehr Menschen am Reichtum der jeweiligen Länder teilhaben lassen.

Warnung vor Szenario zwei

Aufgezeigt werden im Bericht zwei Szenarien: Eines enthält einen tiefgreifenden und unverzüglichen Wandel der Wirtschafts-, Energie- und Nahrungsmittelsysteme, was als "Riesensprung" bezeichnet wird.
Hierbei sollen die Staaten den Beschluss fassen, dass Weltbank, Internationaler Währungsfonds und Welthandelsorganisation so umgestaltet werden, dass sie ökologische Wende sowie Investitionen in Klima, Nachhaltigkeit und Wohlergehen unterstützen.
Länder investieren dem Szenario zufolge in allgemeine Grundeinkommen, Bildung und Gesundheit. Das Prinzip setzt durch, dass den reichsten zehn Prozent nicht mehr als 40 Prozent des jeweiligen Nationaleinkommens zusteht. Vermögenssteuern werden eingeführt und Steueroasen geschlossen. Industrien leisten eine Zahlung für die Nutzung gemeinsamer Ressourcen.

Das zweite Szenario, bei dem "zu wenig, zu spät" passiert, handelt von einer Entwicklung, die weltweit der im Zeitraum zwischen 1980 und 2020 ähnelt. Hier wächst die Ungleichheit, die in vielen Regionen zum Aufstieg von Populismus und Autoritarismus führt. Der wirtschaftliche Abstand zwischen einkommensstarken und einkommensschwachen Regionen vergrößert sich dem zweiten Szenario zufolge. Extreme Armut nimmt zu. Wohlstand gibt es noch privat, während Staaten einer strikten Sparpolitik folgen. Klimamigration nimmt zu, Pandemien häufen sich. 2050 überschreitet die Erderwärmung die Zwei-Grad-Grenze.

Bereits 1972 vielbeachteter Bericht

Der Club of Rome ist ein Zusammenschluss von Fachleuten verschiedener Disziplinen und Länder. Die Gründer hatten 1965 bei einem Treffen in Rom eine "selbstmörderische Ignoranz" als Ursache für den "Irrweg der Menschheit" identifiziert. 

1972 erschien die von der Gruppe in Auftrag gegebene Studie "Die Grenzen des Wachstums". Der viel beachtete Bericht warnte damals, wenn das Wachstum von Bevölkerung, Wirtschaft und Konsum ungehindert weitergehe, drohe Mitte des 21. Jahrhunderts die Katastrophe, Nahrungsmittel und Ressourcen würden schwinden.

Zukunftsforscher Randers, damals wie heute Ko-Autor des Club-of-Rome-Berichts, geht von einem "zu wenig, zu spät"-Szenario aus. Die kommenden Generationen müssten vermutlich in einer Welt leben, die viel weniger attraktiv sei als die, die bei Gegenmaßnahmen erreicht würde. Er werde aber weiter hart daran arbeiten, die Reichen der Welt zu überzeugen, jährlich zwei bis vier Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts zu bezahlen. Denn mit diesem Geld könnten alle Probleme gelöst werden.

Neben dem Club of Rome waren am "Survivalguide für unseren Planeten" das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die gemeinnützige schwedische Forschungseinrichtung Stockholm Resilience Centre und die private norwegische Wirtschaftshochschule Norwegian Business School beteiligt.

Dienstag, 30. August 2022

Wer hohe Strompreise in Deutschland verstehen will, muss eher nach Frankreich schauen als nach Russland

Klimareporter hier    18. August 2022   ein Gastbeitrag von Tim Meyer

Die strukturelle Krise der französischen Atomkraft ist ein entscheidender Preistreiber auf dem deutschen Strommarkt. Hierzulande wird das kaum wahrgenommen.

Europa erlebt eine Energiepreiskrise historischen Ausmaßes. Auch in Deutschland eilen Großhandelspreise für Strom und Gas von Höchststand zu Höchststand.

Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Steigerungen derzeit je nach Produkt bei Faktoren von vier bis sechs und darüber. Und obwohl diese Preise noch nicht mit voller Wucht auf die Verbraucher durchschlagen, sind Millionen Menschen und zehntausende Unternehmen unmittelbar und hart betroffen, bis hin zu existenziellen Fragen.

Kein Wunder, dass über die Ursachen dieser Krise sehr laut und vielstimmig diskutiert wird, ebenso über mögliche Auswege.

Umso erstaunlicher ist dabei, dass ein Elefant im Raum es schafft, in der öffentlichen Diskussion weitgehend unbemerkt zu bleiben.

Montag, 29. August 2022

In Stefansfeld steht plötzlich ein Mobilfunksender

Frau Altmann vom Südkurier  hat nachgefragt, was es mit dem neuen Masten auf sich hat

hier von Miriam Altmann

....und der Gemeinde sind die Hände gebunden

Während über Mobilfunkmasten in anderen Teilorten diskutiert wird, wurde in Stefansfeld neben dem neuen Kindergarten ein Antennenträger errichtet. Der Gemeinderat war überrascht, die Verwaltung machtlos.

....Ortsreferentin Elisabeth Schweizer entdeckte die Funkanlage kurz darauf, hatte jedoch nach eigenem Bekunden zuvor nichts davon gewusst. .... Die beiden ortsansässigen CDU-Gemeinderäte Ursula Hefler und Peter Frick waren ebenfalls nicht in die Pläne eingeweiht, wie sie mitteilten. ...

Der dritten Stefansfelder Rätin Birgit Zauner (GoL) erging es nicht anders. „Wir haben keinerlei Hinweis gehabt“, betonte sie. Die Position der Mobilfunkantenne stieß bei ihr nicht auf Gegenliebe: „Neben dem Kindergarten – wie einfühlsam ist das denn?“

Das Mobilfunkstandortkonzept, das die Gemeinde erstellen ließ, sieht an dieser Stelle keine Sendeanlage vor. ...

.... Für Aufklärung sorgte die Deutsche Funkturm GmbH, die bereits im vergangenen Oktober von Plänen für einen genehmigungsfreien Antennenträger auf einem Dach im Ortskern von Stefansfeld sprach.....

Streit um Wasser - auch in Deutschland

 DW  hier

KLIMAWANDEL

Der blaue Planet trocknet aus. Wasser ist unsere wichtigste Ressource. Aber es wird knapper - und die Konkurrenz darum härter. Konflikte häufen sich.

Baden-Württemberg: Flächenfraß nimmt zu

 Baden-Württemberg  23.08.2022  Deutsche Presse-Agentur

Grüne und CDU wollen bis zum Jahr 2035 die Netto-Null beim Verbrauch von neuen Flächen erreichen. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Wir wollen den Flächenverbrauch weiter reduzieren und halten weiterhin an dem Ziel der „Netto-Null“ fest.“ Um das zu erreichen, soll auch nicht mehr benötigte Infrastruktur zurückgebaut werden. Das Statistische Landesamt macht der Regierung aber auch etwas Hoffnung: Längerfristig betrachtet zeige sich beim Flächenverbrauch eine abnehmende Tendenz. So habe die tägliche Versiegelung von Böden im Jahr 2008 noch bei 8 Hektar gelegen, während sie im Schnitt der vergangenen fünf Jahre bei 5,8 Hektar gelegen habe.

Für den Landesnaturschutzverband ist das kein Grund zur Freude - im Gegenteil. „Die Landesregierung hat im Koalitionsvertrag ein ambitioniertes Flächensparziel von 2,5 ha pro Tag beschlossen, tut aber bisher nichts, um es auch zu erreichen“, sagte Landeschef Gerhard BronnerAus seiner Sicht ist der Paragraf 13b im Baugesetzbuch der Grund dafür, dass der Flächenfraß weiter um sich greife. Dieser Paragraf erlaube Gemeinden, ohne Bedarfsprüfung im Flächennutzungsplan, ohne Umweltprüfung und ohne Naturschutzausgleich neue Wohnbaugebiete auszuweisen. Bronner sieht das größte Problem in ländlichen Gebieten wie in Oberschwaben und Hohenlohe, „wo man großzügig Fläche für Einfamilienhausgebiete verschwende, obwohl die Dörfer voller Baulücken und Leerstände sind“.

Das Umweltministerium erklärte: „Boden ist eine endliche Ressource und ein schützenswertes Gut - als Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen und für unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln. Deshalb können wir mit der aktuellen Entwicklung nicht zufrieden sein.“ Man halte am Ziel des Netto-Null-Verbrauchs fest, sei sich aber bewusst, „dass wir unsere Anstrengungen deutlich verstärken müssen. Diese Aufgabe betrifft alle Ressorts“, erklärte eine Sprecherin.

Freitag, 26. August 2022

Freiheitsberaubung Wassersparen?

Wer denkt sich denn so was aus? Vermutlich zeigt so eine Aussage nur, wie weit man sich schon vom festen Erdboden entfernt hat - wenn man nicht mehr wahrnimmt, dass es unverrückbare Grenzen gibt, denen auch wir Menschen unterworfen sind.  Eine solch abgehobene Weltfremdheit ist dramatisch angesichts der heutigen Lage, denn sie verstellt den Blick auf`s Wesentliche. Und den brauchen wir heute mehr denn je, um die Lage zu verbessern.

Utopia  Von Laura Gaida  25. August 2022

ZDF-Meteorologe Terli hält dagegen

„Die Natur ist radikal“ – das sagt ZDF-Meteorologe Özden Terli. Deshalb sei es nicht hilfreich, wenn sich Menschen auf ihre Freiheit berufen, wenn es etwa um das Einsparen von Wasser geht. Schließlich schreitet die Klimakrise voran.

Städte und Kirchen setzen in der Gas-Krise aufs Energiesparen

  02.08.2022  |  VON SEBASTIAN SCHLENKER, DPA   hier

Kommunen und Kirchen im Land wollen aufgrund der drohenden Gas-Mangellage im Herbst und Winter ihren Energiebedarf deutlich reduzieren. 

Mittwoch, 24. August 2022

Auto - Traum - Land

 Krautreporter hier  09.08.2022 Leopold Pelizaeus

Mein zerplatzter Traum vom Autokauf

Ich habe Autos immer geliebt, aber wie kann ich eine eigene Karre heute noch moralisch rechtfertigen?

Früher wollte ich Journalist werden, um über Autos zu schreiben. Ich wollte alle zwei Wochen einen neuen Testwagen bei Porsche abholen und zu Presseveranstaltungen auf Rennstrecken in Spanien reisen. Ich wollte Erprobungsfahrten in der Arktis begleiten und mit Rallyefahrer:innen über Kurvengeschwindigkeiten und Reifenprofile fachsimpeln.

Mittlerweile betrachte ich Autos aus der Ferne, wie Nilpferde auf Safari. Alles, was ich mir in Fachzeitschriften angelesen und auf Automessen aufgesogen habe, kommt mir unnütz vor. Dass der Lamborghini Aventador Ultimae wohl der letzte mit dem legendären Colombo-V12-Motor ist, zum Beispiel. Dass die frühen Modelle des Ferrari Testarossa nur auf der Fahrertür einen Seitenspiegel haben. Oder dass die G-Klasse von Mercedes das einzige Auto ist, dessen Frontscheibe eine komplett flache Glasplatte ist. Die Ingenieur:innen dachten, wenn den Abenteurer:innen in der Wildnis die Scheibe springe, könnten sie einfach Fensterglas einsetzen.

Was soll ich heute mit diesem Wissen anfangen? Die Klimakrise ist unaufhaltbar und Umweltschutz-NGOs bezeichnen Autos als „Klimakiller”. Der Soziologe Klaus Gietinger nennt sie „Massenvernichtungswaffe“, er hält Autos gar für eine Droge.

Fest steht: Wir müssen unser Fahrverhalten drastisch ändern. Heute stehe ich vor einer Entscheidung, die ich nicht kommen gesehen habe: Kaufe ich mir überhaupt jemals ein Auto?

Mobilfunk: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Salem besitzt nun ein Mobilfunkkonzept, doch die Mobilfunkbetreiber scheinen gewillt, dieses zu ignorieren, um eigene Standorte umzusetzen. Der Trend scheint zu sein: Möglichst nah am Ort, wenn nicht sogar mittendrin. Der Gemeinderat will aber am Konzept festhalten, um die Strahlung auf bestmögliche Weise zu reduzieren. 

Inzwischen stellt sich heraus, dass Manches auch am Gemeinderat vorbei läuft. So kann man im Moment die neuen Funkanlagen auf dem Gebäude Kugler in Stefansfeld betrachten, unmittelbar neben dem neu gebauten Kindergarten und dem Neubaugebiet. Wie konnte das passieren?

SalemFunk bemüht sich derzeit um Aufklärung und hat deshalb einen Brief an Hr. Härle geschrieben.



Südkurier hier von Miriam Altmann

Wo sollen die Mobilfunkmasten für Grasbeuren und Tüfingen hin?

Die Gemeinde Salem hat ein Mobilfunkstandortkonzept erstellen lassen, doch die Pläne der Telekom weichen davon ab. Für Grasbeuren und Tüfingen sind jeweils andere Standorte angefragt. .....

Mast nordwestlich von Grasbeuren erfragt

Im ersten Fall ging es um die Vermietung einer Teilfläche eines gemeindeeigenen Waldgrundstücks unweit des ehemaligen Grasbeurener Bahnhofs. „Der Standort dient primär der Streckenversorgung der Bahn. Neben der Bahn sollen auch insbesondere die umliegenden Ortsteile Grasbeuren und Buggensegel vom Neubaustandort profitieren“, erläuterte Bauamtsleiter Marc Dürrhammer. Die Deutsche Funkturm GmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG, plane eine Mobilfunkstation auf einer Fläche von 100 Quadratmetern mit einer voraussichtlichen Masthöhe von 35 Metern.

Aus Sicht der Forstbehörde und der Verwaltung spreche nichts gegen diese Stelle nordwestlich von Grasbeuren, jedoch befinde sich der im Gutachten vorgeschlagene Standort nordöstlich des Teilorts. ....

Räte wollen Immissionsdaten für Ortswunsch

Klaus Bäuerle (GoL) empfand den Ortswunsch als nachvollziehbar, bemängelte jedoch die fehlenden Immissionsdaten. Angesichts der mangelhaften Mobilfunkversorgung in Grasbeuren konnte Petra Herter (CDU) dem Standort prinzipiell einiges abgewinnen. Sie äußerte allerdings Bedenken in Bezug auf die möglichen Folgen, wenn schon beim ersten Antrag vom Gutachten abgewichen werde. Ulrike Lenski (GoL) pflichtete ihr bei: „Wir haben ein Konzept erstellt und müssen auf dessen konsequente Umsetzung pochen, sonst können wir es in die Tonne kloppen.“ Beide empfahlen daher die Nachforderung eines Gutachtens über die Versorgungsleistung und Immissionen des angefragten Standorts........

Rückstellung des Antrags, Auftrag für Dialogverfahren

Aus Gründen der Vergleichbarkeit bestanden Petra Karg (GoL) und Prinz Leopold von Baden (FWV) darauf, erneut den Gutachter einzuschalten. Ulrike Lenski beantragte außerdem einen Beschluss über den Einstieg in ein Dialogverfahren mit der Antragstellerin, „damit man sich darauf berufen kann, wenn es zu keiner Einigung kommt“..... Das Gremium stellte somit den Antrag zurück, um zunächst ein erweitertes Immissionsgutachten in Auftrag zu geben, und legte den Einstieg in ein Dialogverfahren förmlich fest.

Gleiche Entscheidung bei Standortsuche für Tüfingen

Zur gleichen Entscheidung kamen die Ratsmitglieder in Bezug auf eine Suchkreisanfrage der Telekom für den Bereich um Tüfingen, der laut Bundesnetzagentur ebenfalls als unzureichend versorgtes Gebiet gilt. Die aus Sicht der Funknetzplanung ideale Position für eine Sendeanlage liege südöstlich des Teilorts – das Mobilfunkstandortkonzept ermittelte hingegen einen Ort weiter im Südwesten, teilte Marc Dürrhammer mit. „Seitens der Verwaltung ist angedacht, auf das Mobilfunkstandortkonzept und dessen Einhaltung zu verweisen“, sagte der Bauamtsleiter.....

Damit wird sich auch die Einspeisung wieder lohnen

 Stuttgarter Zeitung  hier  Wirtschaft: Eva Drews

Das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht höhere Einspeisevergütungen für neue Photovoltaikanlagen vor.    

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise erfreuen sich Photovoltaikanlagen seit Monaten einer großer Nachfrage. Diesen Boom will die Bundesregierung weiter befördern und hat deshalb zum Halbjahr die Förderbedingungen für Solaranlagen zur Stromerzeugung verbessert.

In den vergangenen Jahren lohnte es sich für deren Besitzer kaum, den Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen, weil die so genannte Einspeisevergütung hierfür zu niedrig war. Eigenverbrauch war die Devise. Das hat sich nun geändert: Seit 30. Juli gelten für die Einspeisung von Solarstrom höhere Sätze. Für die Kilowattstunde Sonnenstrom gibt es bis zu 13,4 Cent und das 20 Jahre lang.

Dienstag, 23. August 2022

Südkurier hier

BODENSEEKREIS: Bis 9. September entfallen Busfahrten

Das Unternehmen Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) muss laut eigener Mitteilung wegen akuten krankheitsbedingten Personalmangels Busfahrten streichen. Betroffen ist die sogenannte Seelinie 7395. Demnach entfallen auf dem Abschnitt zwischen Friedrichshafen und Überlingen von montags bis freitags 15 Fahrten pro Tag. Man hoffe, dass sich die Personalsituation bis zum 9. September wieder entspannt. 

Kleinere Wohnung statt größerem Eigenheim

 Schwäbische Zeitung  hier  Von Claudia Kling   Berlin

In Deutschland wächst seit Jahren die durchschnittliche Wohnfläche pro Person - Bauministerin Geywitz hält das für ein Problem

Das Eigenheim. Danach sehnen sich viele Menschen, die es sich irgendwie leisten können. Die Vorzüge liegen auf der Hand: Viel Platz, ein bisschen Grün drumherum, etwas Abstand zu den Nachbarn. Doch in der Politik baut sich eine Front gegen allzu großzügige Wohnformen auf, auch Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat darüber eine Debatte angestoßen. Dabei geht es ihr nicht (nur) um die Versiegelung von Böden, ihr geht es auch um den Energieverbrauch - und somit um die Klimaschutzziele der Bundesregierung. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.

Was hat Wohnfläche mit Klimaschutz zu tun?

 Südkurier 23.8.22 hier

ÜBERLINGEN: Junge Waldrappe erkunden die Region

Die jungen Waldrappe haben ihre Nester verlassen und sind mit ihren Eltern in der Region unterwegs. Drei der Vögel haben ihre Namen von SÜDKURIER-Lesern erhalten: Herberto, Wichtel und Mutabor. Am häufigsten anzutreffen sind die Waldrapp-Familien in einem Naturschutzgebiet bei Weildorf, wo die Jungvögel mittlerweile selbstständig im Untergrund nach Futter stochern. 17 Junge waren in der Brutwand geschlüpft, vier davon sind gestorben. 

Sonntag, 21. August 2022

Blick ins Unterallgäu: Kommunen nehmen bei der Wärmeversorgung eine Schlüsselrolle ein

 Merkur  hier StartseiteBayernAugsburg & SchwabenKurier Memmingen

Erstellt: 20.08.2022, Von: Michaela Breuninger

Unterallgäu - Welche Alternativen gibt es zu Gaslieferungen aus dem Ausland? Kürzlich hat die Fachstelle für Klimaschutz am Landratsamt Unterallgäu im Rahmen der Wärmeoffensive eine vierteilige Veranstaltungsreihe angeboten mit dem Schwerpunkt Wärmenetze.

Teilnehmer waren vor allem Kommunalpolitikerinnen und -politiker, Energieteam-Mitglieder, Energieversorger, Energiegenossenschaften und potenzielle Wärmelieferanten, heißt es dazu in einer Pressemeldung. Stefan Kreidenweis vom Bayerischen Landesamt für Umwelt stellte Alternativen zu Öl und Gas vor: Eine Möglichkeit sei die grundstückbezogene Wärmeversorgung, zum Beispiel mit Solarthermie, einer Holzheizung oder einer Wärmepumpe, die die Wärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser nutze. Eine andere Lösung sei eine leitungsgebundene Wärmeversorgung über ein Wärmenetz. Die Wahl eines erneuerbaren Energieträgers für die Heizung sei aber nur ein Baustein zur Wärmewende. Die größte Einsparung an Energie, CO2 und Heizkosten lasse sich mit einer energetisch hochwertigen Gebäudehülle erreichen, so Kreidenweis.

Geheimer Abschaltplan des Stadtwerks

 hier

 15.08.2022  |  VON STEFAN HILSER STEFAN.HILSER@SUEDKURIER.DE

20 Kilometer nördlich vom Bodensee lagert Erdgas in beträchtlicher Menge. Der Konzern Storengy Deutschland betreibt in Fronhofen im Landkreis Ravensburg einen Porenspeicher, der aktuell mit 0,05 Terawattstunden Gas befüllt ist, das entspricht 500 000 Kilowattstunden. Nach Unternehmensangaben beträgt der aktuelle Füllstand in Fronhofen 47 Prozent. Laut Wirtschaftsministerium sollte er bis zum 1. September zu 66 Prozent gefüllt sein.

„Wie kann es sein, dass ihr nicht mitbekommt, was hier passiert?“

  Psychologie heute hier   Von    09. Aug 2022

Die britische Psychoanalytikerin Sally Weintrobe sieht unsere Kultur als Motor für unseren achtlosen Umgang mit dem Klima – und uns selbst.

Frau Weintrobe, wenn ich über das Thema Klimawandel nachdenke, fühle ich mich gefangen und überwältigt. Wir müssten so dringlich so viel ändern und tun es oftmals doch nicht. Wie gehen Sie persönlich mit diesem Zwiespalt um?

Ich fühle mich manchmal auch überwältigt. Wenn man die Nachrichten verfolgt, kann das sehr aufwühlend sein, und in mir löst das alle möglichen, schwer zu verarbeitenden Gefühle aus. Ich spreche viel mit anderen Menschen, um damit zurechtzukommen. Manchmal lasse ich die Überwältigung auch einfach zu – dann geht es meistens vorüber.

Warum fällt es vielen von uns so schwer, sich mit dem Thema Klimawandel auseinanderzusetzen?

Ein natürlicher Impuls ist einfach, sich davon abzuwenden – weil das Thema so beängstigend und lebensbedrohlich ist. Wenn wir erkennen, wie stark unser Klima jetzt beschädigt ist und wie sehr wir mit unserer gegenwärtigen Art zu leben dazu beitragen, ist es absolut gesund und normal, sich tieftraurig zu fühlen, wütend und schuldig. Wie konnten wir nicht bemerken, was passiert?

Freitag, 19. August 2022

Wir fordern ein Ende der Gratismentalität bei Spitzenverdienern mit Klimakiller-Dienstwagen!

 Deutsche Umwelthilfe  hier

Wir fordern ein Ende der staatlichen Förderung klimaschädlicher Luxus-Dienstwagen mit bis zu 150.000 Euro pro Fahrzeug!

Wollten Sie schon immer einen Porsche 911 Turbo s Cabrio als Dienstwagen? Zu teuer? Der Porsche-Lobbyist im Bundeskabinett kann Ihnen vielleicht helfen. Wenn Sie beispielsweise zu den selbstständigen Spitzenverdienern in Deutschland gehören, beteiligt sich Christian Lindner, im Hauptberuf Bundesfinanzminister, am Kauf dieses flotten Rennwagens mit bis zu 138.412 Euro. Obwohl es kaum ein Fahrzeug gibt, das das Klima so schädigt. Dieser als Dienstwagen beliebte Porsche 911 emittiert 284 Gramm CO2 pro Kilometer! Das ist ziemlich genau dreimal so viel wie die EU für Neuwagen im Schnitt erlaubt. Bis zu 57 Prozent des Kaufpreises übernimmt der Finanzminister für diese und auch andere Luxus-Klimakiller-Fahrzeuge – wenn sie für die dienstliche Nutzung angeschafft werden. Eine Obergrenze beim Kaufpreis? Gibt es nicht. Je teurer das Auto, desto höher die Staatsbeteiligung. Beschränkung auf Fahrzeuge, die die EU-Grenzwerte einhalten? Ebenfalls Fehlanzeige. Im Gegenteil. Wenn es eine „Gratismentalität“ gibt, wie Christian Lindner formuliert hat, dann nicht bei den Menschen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sondern bei Spitzenverdienern und ihren Dienstwagen!

Einen Aufschrei haben wir mit unseren Berechnungen und Veröffentlichungen dazu in dieser Woche ausgelöst. Denn der Irrsinn gilt nicht nur für Luxusmodelle: Wer sich beispielsweise die Mercedes A-Klasse mit einem relativ sparsamen 133 PS Motor zulegt, erhält bis zu 17.156 Euro vom Finanzminister zurückerstattet. Wer jedoch das viel klimaschädlichere Modell in der AMG-Version mit 421 PS und 204 Gramm CO2 pro Kilometer nimmt, wird mit bis zu 44.508 Euro vom Staat auch noch kräftig belohnt!

Wir fordern deshalb: Das muss sich radikal verändern! Wir brauchen eine Begrenzung der Absetzbarkeit auf 30.000 Euro wie in Frankreich. Außerdem dürfen nur noch Fahrzeuge als Dienstwagen anerkannt werden, die im realen Fahrbetrieb den EU-Flottengrenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer einhalten. Ein gewaltiger Gewinn fürs Klima. Und gleichzeitig reichen die Einsparungen locker, um im Gegenzug auch noch ein bundesweit gültiges 365-Euro-Klimaticket zu finanzieren. Deshalb werden wir ein Ende der Gratismentalität bei Spitzenverdienern mit Klimakiller-Dienstwagen mit allen Mitteln durchsetzen – notfalls auch vor Gericht. Unsere Klimaklage gegen die Bundesregierung wegen der verpassten Klimaziele im Verkehrssektor liegt bereits vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Damit wir hier weiter Druck machen können, brauchen wir allerdings auch Ihre Unterstützung: Werden Sie Klimaklagen-Pate oder unterstützen Sie unseren Einsatz gegen die skandalöse Subventionierung für Klimakiller-Dienstwagen mit einer Spende!

Mittwoch, 17. August 2022

Brokkolirepublik – Nein danke! Oder: Warum Umweltpolitik in Berlin selten ein Thema ist

Das gilt nicht nur für Berlin - leider - sondern auch für Stuttgart. Gerade eben hat Nicole Razavi, CDU, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, ein  unterirdisches Interview zum Landesentwicklungsplan gegeben - gestern bei Regio TV (hier). Schwammiger geht`s nicht und ganz in der alten Spur: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Schwere Kost für Menschen, die im Heute leben und mit offenem Blick die unfassbaren Probleme wahrnehmen, die auf dem alten Wachstumskurs gegründet sind.

Newsletter   RND  hier  Markus Decker  16.08.2022

Newsletter „Hauptstadt-Radar“

Vor bald zehn Jahren gab es die Debatte um den „Veggie Day“. Doch noch heute müssen sich jene, die für Fleischverzicht eintreten, rechtfertigen. Überhaupt gilt: Obwohl der Klimawandel unaufhörlich voranschreitet, geht alles weiter wie immer.

vor bald zehn Jahren war der „Veggie Day“ in aller Munde – vor allem durch die Kritik an ihm. Die Grünen, die sich für einen fleischfreien Tag pro Woche in Kantinen stark machten, wurden im Sommer 2013 als Verbotspartei etikettiert und galten wahlweise als lustfeindlich oder bevormundend. Dass die folgende Bundestagswahl für die Ökopartei ziemlich in die Hose ging, wurde intern auch dem „Veggie Day“ zugeschrieben.

Nun macht der Verzicht auf Fleisch nach Einschätzung von Experten und Expertinnen unverändert auch deshalb Sinn, weil seine Produktion ein Verursacher des Klimawandels ist. Überdies schreitet dieser Klimawandel für jedermann sichtbar voran. Der Sommer ist ein nicht enden wollendes Hochdruckgebiet. Selbst in den Nächten kühlt es kaum ab. Zugleich brennt es in zahlreichen Wäldern. Und die Flüsse trocknen aus.

Klimapolitisch hat sich verglichen mit dem Sommer 2013 dennoch wenig verändert.

Meersburg: Stadt spart bei Energieverbrauch

Erst vor Kurzem wurde in der Bürgerfragestunde der Gemeinderatssitzung Salem nachgefragt, wo Salem denn nun Energie und Gas spart. Als Antwort verlas Bürgermeister Härle zwar eine Liste mit Dingen, die Salem tun könnte, aber es gab keine konkreten Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden.

Meersburg scheint da wesentlich weiter zu sein, da hat sich schon so einiges getan. Auch unser Ziel zur Erfassung des Photovoltaik-Potentials (Antrag aus dem Gemeinderat in der letzten Sitzung  hier) scheint in Meersburg schon längst umgesetzt von der Verwaltung. Super! Höchste Zeit dass sich auch in Salem was tut in dieser Richtung.

Südkurier 12.08.2022  hier

„Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Bauamtsmitarbeiter Peter Gress in der jüngsten Gemeinderatssitzung bezüglich des kommunalen Energiemanagements. Ziel des Konzepts ist es, die Energiekosten zu senken, die umweltschädlichen Emissionen zu mindern und die Energieressourcen zu schonen.

Seit 2019 konnten die Gesamtkosten für Wärme, Strom und Wasser in den städtischen Gebäuden gesenkt werden. „Das Coronajahr 2020 lassen wir dabei mal unberücksichtigt“, sagte Gress, die extrem niedrigen Zahlen in diesem Jahr seien unter anderem wegen Schulschließungen, Homeoffice und fehlenden öffentlichen Veranstaltungen nicht repräsentativ. Rund 140 000 Euro konnten 2021 im Vergleich zu 2019 bei der Energieversorgung gespart werden. Erreicht wurden diese Einsparungen zum Beispiel durch die neuen Heizungen im Dorfgemeinschaftshaus Baitenhausen, in der Musikschule oder im Dominikanerinnenkloster. Aber auch durch die Erzeugung von Eigenstrom mittels Einbau einer Photovoltaikanlage und Blockheizkraftwerken in der Sommertalschule.

Auch kleine Maßnahmen helfen

Doch nicht nur die großen Maßnahmen hätten zum Erfolg geführt, so Gress, auch kleinere Dinge seien in der Vergangenheit konsequent umgesetzt worden. Effizientere Pumpen in den Abwasserpumpwerken, Ausschalten des Stand-by-Betriebs elektrischer Geräte, Umstellung auf LED-Beleuchtung oder Installation von Thermometern in Büroräumen und Klassenzimmern – um nur einige zu nennen. Weiterhin wurden in Schule und Kindergarten die Heizzeiten von 70 Wochenstunden auf 48 Stunden gesenkt. „Das ist keinem aufgefallen“, schmunzelte Gress. Einhergehend mit der Energieeinsparung konnten auch die Emissionen gesenkt werden. Der CO 2 - Verbrauch für die Wärmegewinnung konnte von 2019 bis 2021 annähernd halbiert und der Verbrauch von Stickoxid und Schwefeldioxid konnte verringert werden.

Noch mehr Photovoltaik geplant

Die Maßnahmen zur Energieeinsparung seien noch nicht abgeschlossen, so Gress. Weitere Photovoltaikanlagen sollen installiert werden. „Inzwischen wurden alle in Frage kommenden städtischen Gebäude hingehend der Statik geprüft“, sagte der Bauamtsmitarbeiter, „die Statik passt überall“. Für das Feuerwehrgerätehaus stehe mittlerweile die Planung nach erfolgter Dachsanierung, auf dem Wasserhochbehälter am Trielberg sollen auch auf der Rückseite Solarplatten verlegt werden und die Varianten für Photovoltaikanlagen auf dem Bauhofdach würden derzeit berechnet.

Für die städtischen Dienststellen gibt es eine sogenannte Dienstanweisung Energie, in welcher Regelungen für Energieeinsparungen verankert sind, und die Mitarbeiterschulungen zur Sensibilisierung für das Thema vorsieht. Für Umbauten ist der Ausbaustandard KFW 55 vorgegeben, wobei die Sanierung bei denkmalgeschützten Gebäuden abgestimmt werden muss. „Auch wenn viele Sparmaßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden, gibt es noch einiges zu tun.“ Mit diesen Worten schloss Gress seinen Bericht. 

Montag, 15. August 2022

Problem Gewerbesteuer

Das hört sich alles viel zu bekannt an, Erinnerungen an unsere Proteste zum Regionalplan kommen dabei in den Sinn


hier zum Anschauen

"Recycling schafft Firmen Vorteil im Wettbewerb"

Der Gemeinderat Salem hat erst vor Kurzem beschlossen, in Zukunft Recyclingkies zu fördern (hier). Bad Saulgau ist schon länger am Thema und hat nun einen Weg entwickelt, wie das auf bürokratischer Ebene gut umzusetzen ist.

Schwäbische Zeitung  hier   11.07.2022   Dirk Thannheimer

Städtische Baustellen

Kies ist ein wichtiger Baurohstoff. Aber in Zukunft will die Stadt Bad Saulgau, dass bei Baumaßnahmen mehr Sekundärstoffe verwendet werden.

Die Stadt Bad Saulgau als Pionier: Bei der Vergabe von Baumaßnahmen soll den Bietern ein Reiz geschaffen werden. Der Gemeinderat hat dem Vorschlag eines fiktiven Bonus zugestimmt, falls aus Recycling gewonnene Sekundärbaustoffe anstelle von Primärbaustoffen verwendet werden. Dadurch kann auch ein höheres Angebot den Vorzug bekommen.

Die Stadt Bad Saulgau und ihre Eigenbetriebe Stadtwerke und Abwasser haben lange gegrübelt, wie sie denn in Zukunft bei Baumaßnahmen die Umwelt besser schonen können. „Wir setzen bislang sehr viel Kies ein, was wiederum ein Konflikt für das Grundwasser bedeutet“, sagt Johannes Übelhör, technischer Leiter der Stadtwerke.

Ziel müsse es aber sein, Ressourcen zu schonen und einen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu erhalten. Übelhör fügt an, dass deshalb auf Kiesgruben nicht gänzlich verzichtet werden könne.

»Nur zehn Prozent sind aktive Klimaleugner und Verschwörungstheoretiker«

 Spiegel hier  Ein Interview von Susanne Götze  15.08.2022

Forscher über Ewiggestrige und Extremwetter

Ausgetrocknete Seen, Waldbrände, Dürren: Yale-Wissenschafter Anthony Leiserowitz erklärt, wie uns Schwarz-Weiß-Denken lähmt und warum der Kampf gegen die Erderwärmung noch immer Aussicht auf Erfolg hat.

Sonntag, 14. August 2022

Position des Bundesbündnis Bodenschutz zur Freiflächen-Photovoltaik

Pressemitteilung vom 10.08.2022 

Ausgangslage: Gesunde Böden mit ihren natürlichen Funktionen sind ein wertvolles Gut, das wir kommenden Generationen erhalten müssen. Böden speichern Wasser und tragen wesentlich zur Grundwasserneubildung bei, sorgen für natürliche Kühlung, binden enorme Mengen Kohlenstoff, erbringen also lebenswichtige Ökosystemleistungen und sind vor allem die wichtigste Grundlage für unsere Ernährung. 

Für den Erhalt dieser Böden und die Sicherung von Landwirtschaftsfläche setzen wir uns ein. Für einen wirkungsvollen Klimaschutz müssen fossile Energieträger so schnell wie möglich durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden. Photovoltaik wird als wichtiger Teil des Ausbaus der erneuerbaren Energien angesehen. 

Es mehren sich jedoch Stimmen, die Photovoltaikanlagen großflächig als sog. Freiflächen-PV (FF-PV) auf Acker- und Grünland installieren wollen. Dabei wird außer Acht gelassen, dass die auf Gebäuden und über sonstigen bereits versiegelten Flächen vorhandenen Potentiale für PV mehr als ausreichend sind, um die Energiewende zu meistern.* Deshalb fordern wir, dass dieses Potential umgehend ausgeschöpft wird, bevor weitere Flächen mit FF-PV zugebaut werden. Dies muss jetzt gesetzlich verankert und umgesetzt werden. 

Kritikpunkte/ Gründe: Der unregulierte Freiflächen-PV-Ausbau löst beachtliche Nebenwirkungen aus, u.a.: 

 ➢ Verlust von Anbaufläche für die Erzeugung regionaler Lebensmittel. Durch langfristige Verträge entfällt die landwirtschaftliche Produktion in einem Zeitraum von bis zu 40 Jahren! Folge: noch mehr Anbauflächen werden anderswo auf der Welt z.B. durch Brandrodung von ökologisch und klimatisch wertvollen Naturflächen geschaffen, die Klimakrise wird indirekt befeuert. Dies ist letztlich klimaschädigend (vgl. Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt, NBS) 

 Kaltluftproduktion und Luftaustausch nehmen ab, was für die klimatische Situation der Umgebung erhebliche negative Auswirkung hat 

➢ bei Starkregen kann der Boden unter Solarpaneelen nicht die gleiche Menge Regenwasser aufnehmen wie nicht überbauter Boden 

➢ Freiflächen-PV auf landwirtschaftlichen Böden und Grünland ist keine landwirtschaftliche Nutzung, sondern gewerbliche Nutzung, was zu einer Änderung im Planungsrecht führt 

➢ unsere Böden werden noch mehr zum Spekulationsobjekt; Investoren bieten ein Vielfaches der erzielbaren landwirtschaftlichen Erträge; der weitere Ausverkauf landwirtschaftlicher Produktionsflächen für andere Zwecke wird befördert 

Das Nachhaltigkeitsprinzip erfordert, Probleme – auch die Energiekrise - so zu lösen, dass dadurch nicht neue Engpässe entstehen, die uns und kommende Generationen über lange Zeit enorm belasten würden. Wir fordern daher: 

 ➢ Boden, auf dem Lebensmittel angebaut werden können, muss hierfür weiter vorrangig zur Verfügung stehen 

➢ die Zulassung der FF-PV kann nur unter der Voraussetzung einer sinnvollen Doppelnutzung als hochgeständerte Agrar-Photovoltaik (Agri-PV), z.B. im Gemüse-, Beerenobst- oder Apfelanbau erfolgen 

➢ Boden, auf dem als 2. Nutzungsart Agri-PV zugelassen wird, muss der landwirtschaftlichen Nutzung vorbehalten bleiben. Es darf keine Umwidmung zum „Gewerbegebiet“ erfolgen. Die Sondernutzung „Agri-PV“ darf lediglich als zusätzliche Nutzung zugelassen werden, die der landwirtschaftlichen Bestimmung unterzuordnen ist. Sie darf nicht Hauptzweck der Nutzung von fruchtbaren Flächen sein 

➢ Vorrang muss weiterhin der Anbau von Nahrungsmitteln haben! Wir fordern ferner eine Umweltprüfung der FF-PV-Anlagen (auch hinsichtlich der verwendeten Rohstoffe, deren Gewinnung und deren Entsorgung) sowie Berücksichtigung negativer Folgewirkungen
a. auf die natürlichen Lebensgrundlagen, auf Umwelt und biologische Vielfalt als existentielle Grundlagen des Lebens auch für künftige Generationen (Art. 20a GG)
b. auf die Kaltluftproduktionsleistung des Bodens
c. bezüglich der Erosionsgefahr (auch auf angrenzenden Flächen) d. auf die allgemeinen Funktionen des Naturhaushaltes 


Fazit: Freiflächen-PV darf auf Ackerflächen nur in Form von hochgeständerten Agri-PV-Anlagen installiert werden und nur dort, wo dies den jeweils angebauten Kulturen Nutzen bringt und dem Artenschutz nicht zuwiderläuft.
Gute Möglichkeiten und enormes Potential für PV-Anlagen bieten neben bereits versiegelten und bebauten Flächen z.B. Seiten-/Mittelstreifen und Lärmschutzwände an Verkehrswegen (Autobahnen, Straßen, Bahnlinien). Dies gilt es auszuschöpfen. 

Das Bundesbündnis Bodenschutz fordert deshalb die Entscheidungsträger dazu auf, alles zu tun, damit die Installation von PV-Paneelen auf bzw. über bereits versiegelten Flächen schnellstmöglich umgesetzt wird. Dadurch wird weiterer Verbrauch wertvollen Bodens durch Freiflächen-PV überflüssig. 

*Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, 2022 Harry Wirth, Fraunhofer ISE, www.pv-fakten.de

Update: bei Regio TV Sondersendung: Der Klimawandel in unserer Region

 


bei Regio TV Bodensee  in der Mediathek  hier

Mit Experimentalphysiker Gerd Ganteför

Samstag, 6. August 2022

Gartenkultur: "Wir pflanzen hier Hoffnung"

 Süddeutsche Zeitung  hier   5. August 2022, Von Julia Rothhaas

Was für eine tolle Idee! Man möchte am Liebsten gleich loslegen und Pflanzplätze suchen.
Bei uns in der Gegend gibt es ja auch einige Lehrpfade, die alte Obstsorten erhalten sollen (hier). Auf Anhieb fällt mir der Obstlehrpfad von Frickingen ein und die Sammlungen in Überlingen: Hödingen hier und im Rauensteinpark. 
Auch wenn man keinen Zugang zur Süddeutschen hat, lohnt sich ein Click auf den Link um das fantastische Foto des vollen Obstkorbes zu sehen. Siegfried Tatschl  hat ihn nur mit Früchten gefüllt, die er in seinem Heimatort geerntet hat. 

Früher war Siegfried Tatschl Psychotherapeut, mittlerweile hat er in seinem niederösterreichischen Heimatort mehr als 250 Obstsorten gepflanzt - und jeder pflückt, was ihm schmeckt. Zu Besuch im Garten Eden, bei einem Mann, der Frucht und Mensch zusammenbringen will.

Streuobstbäume in Gefahr: Kochschulen sollen helfen

 Zeit  hier   

Noch weist Baden-Württemberg die größten zusammenhängenden Streuobstbestände Europas auf, doch sie stehen schon auf der Roten Liste der Biotoptypen im Land.
Agrarminister Peter Hauk (CDU) unterstrich am Freitag in Zwingenberg (Neckar-Odenwald-Kreis) die Bedeutung des Streuobstbaus. «Die halboffenen, mit großkronigen Obstbäumen bestandenen Landstriche sind nicht nur schön anzusehen und gehören zu unserem Heimatgefühl.» Sie seien auch wichtige Lebensräume für eine Vielzahl an wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, darunter Steinkauz, Wiedehopf, Igel und Bechsteinfledermaus.

Nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt gab es 2020 rund 7,1 Millionen Streuobstbäume zwischen Main und Bodensee. Das sei ein Rückgang um 17 Prozent im Vergleich zu 2009.
Auch die Fläche sei in diesem Zeitraum massiv geschrumpft. Als Ursache gelten die Ausdehnung der Siedlungs- und Verkehrsflächen und die Aufgabe der Bäume infolge der geringen Erlöse beim Verkauf des Obstes oder der daraus hergestellten Produkte.

Dem Trend versucht das Land mit einem Bündel an Maßnahmen entgegen zu wirken. Dazu gehört auch das bisherige Pilotprojekt der Naturpark-Kochschule im Naturpark Südschwarzwald, das auf andere Regionen ausgedehnt werden soll. Dafür engagiere sich schon der Naturpark Neckartal-Odenwald auf vorbildliche Weise. Hauk: «Ein wichtiger Ansatz ist, Berührungspunkte für junge Menschen mit Streuobstwiesen zu schaffen und Streuobst in Bildungsangebote zu integrieren.» Ziel sei es, die Teilnehmer für Verarbeitung und Genuss regionaler Produkte aus ökologischer oder extensiver Landwirtschaft zu gewinnen.

© dpa-infocom, dpa:220805-99-287099/2

Freitag, 5. August 2022

Schwarzwald- und Gäubahn: Großer Bahn-Ärger in den Ferien

  29.07.2022  |  VON DOMINIK DOSE DOMINIK.DOSE@SUEDKURIER.DE hier

Großer Bahn-Ärger in den Ferien

Verschleiß-Problem auf der Schwarzwaldbahn, umfangreiche Bauarbeiten auf der Gäubahn: Bahnreisende müssen im südlichen Baden-Württemberg jetzt ganz starke Nerven beweisen – und viel Zeit mitbringen. Schienenersatzverkehr heißt es auf den Hauptstrecken Richtung Karlsruhe und Stuttgart. Doch wo passiert was, wie lange dauert es und welche Alternativen gibt es? Ein Überblick.

"Wachstum oder Verzicht?"

 Eine sehr gute Dokumentation! Auf jeden Fall sehenswert

ZDF  hier    03.08.2022
Video verfügbar bis 02.08.2024   

Ein Film von Melissa Holland-Moritz, Axel Berking und Philipp Sohmer

Klima retten 

Felder vertrocknen in der Sonne, Wälder stehen in Flammen. An vielen Orten wird es immer heißer.
Wie lässt sich die Erde noch retten? Durch Fortschritt oder radikalen Verzicht?

"Auf einem endlichen Planeten ist unendliches Wachstum nicht möglich", sagt der Schweizer Ökonom Mathias Binswanger. Das spricht für Verzicht. Andere sagen: Nur durch Wachstum und neue Techniken ließe sich der Klimawandel stoppen. Eine Grauzone.

Donnerstag, 4. August 2022

"Wir müssen lernen zu verzichten"

 Süddeutsche Zeitung hier   29. Juli 2022   Von Silvia Liebrich

Wohlstand und Konsum

Viele Menschen spüren es längst: Wir stecken in einer tiefen Krise. Das Zeitalter des grenzenlosen Konsums geht zu Ende, nun ist Maßhalten angesagt. Was das bedeutet und worauf es nun ankommt.

Ein paar Wochen kein Fleisch essen, auf Alkohol verzichten oder das Smartphone ausschalten, in der Fastenzeit lassen sich viele Menschen gern darauf ein. Viele empfinden es als erleichternd, ja sogar befreiend, zumindest für eine begrenzte Zeit auf manches zu verzichten, was sonst unabkömmlich erscheint. In einem Alltag, der von vermeintlich grenzenloser Verfügbarkeit geprägt ist - egal, ob es nun um Essen, Kleidung, Reisen, Freizeitspaß und mehr geht -, kann Verzicht reinigend auf Körper und Seele wirken.

Doch was, wenn der Verzicht auf Liebgewonnenes plötzlich zum Dauerzustand und das Sparen zur Notwendigkeit wird? Bei vielen Deutschen macht sich angesichts des bevorstehenden Winters schon jetzt ein flaues Gefühl im Magen breit. Gas zum Heizen der Wohnung und für den Betrieb wichtiger Industriezweige könnte knapp und teuer werden. Das Schreckgespenst der Inflation überschattet inzwischen viele Bereiche des Lebens. Wohlstand und Lebensstil scheinen plötzlich gefährdet.

Nun zeigt sich: Die Corona-Pandemie hat die Welt des modernen Konsums anfällig gemacht, Russlands Gas-Monopoly bringt sie nun ins Schlingern. Doch diese Krisen wirken allenfalls wie eine Art Brandbeschleuniger in einer ohnehin im Umbruch befindlichen Welt. Die eigentliche Ursache für den Niedergang der modernen Wohlstandsgesellschaft liegt tiefer.

Wie sehr unser exzessiver Lebensstil die Erde und das Klima strapazieren, ist diese Woche erneut deutlich geworden. Wälder, Wasser, Ackerland, Rohstoffe - die Menschheit verbraucht jedes Jahr mehr natürliche Ressourcen, als der Globus erneuern kann, allen voran die Länder des reichen Westens. 2022 fiel der Tag, an dem das Jahresbudget aufgebraucht war, auf den 28. Juli. Und er rückt jedes Jahr ein bisschen nach vorn. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären nicht nur 1,75, sondern etwa drei Erden nötig. All das ist uns bekannt, trotzdem sind wir kaum bereit, sparsamer und nachhaltiger zu wirtschaften.

Update: Dachflächen- Photovoltaik auf Kommunalen Gebäuden

 Eine erfreuliche Nachricht: im Gemeinderat am 2.8.22 wurde dieser Antrag einstimmig angenommen.

Antrag der Fraktion GoL  vom 27.6.22

1.   Beauftragung der Verwaltung zur Überprüfung der Photovoltaik-Potentialflächen auf kommunalen Dächern in Salem 

2.   Anhand der Ergebnisse zunächst eine Beratung im Gemeinderat herbeiführen, wie diese Photovoltaikflächen möglichst schnell umgesetzt werden können.

3.   Öffentliche Diskussion in der Gemeinde mit Leitfunktion

 

Im Landkreis Konstanz rufen der Landkreis, Industrie- und Handelskammer (IHK), Handwerkskammer (HWK) und der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) gemeinsam zum verstärkten Ausbau von Photovoltaikanlagen auf allen Dachflächen im Landkreis auf. Der Landrat sagt:

 

„Gerade die Dachflächen bieten sich an: Hier hat man keinen zusätzlichen Flächenverbrauch und keinen hohen Planungsaufwand. Ziel ist es, bis Ende 2024 alle Kreis-Liegenschaften weitestge­hend mit Photovoltaikanlagen ausgestattet zu haben" (Wochenblatt KN)

 

Auch wenn ein entsprechender Aufruf bei uns noch fehlt, sind auch unsere Kommunen im Kreis, ebenso wie der Bodenseekreis selbst, in der Pflicht, eine deutlich sichtbare Vorreiterrolle zu einzunehmen.

Es ist wichtig, dass der Platz auf Dächern und an Fassaden gut ausgenutzt wird, um landwirtschaftliche Flächen zu schonen. Wir wollen den Energie-Ausbau vorrangig auf den Dächern und nicht auf dem Acker vorantreiben!

Dienstag, 2. August 2022

Koalition der Unwilligen, torpediertes Repowering und gasfressender Atomstrom

 Sladeks Woche   24. Juli 2022   in Klimareporter hier

Kalenderwoche 29: Aus Deutschland fließt knappes Erdgas nach Frankreich, weil dort Gaskraftwerke die AKW-Ausfälle kompensieren müssen, kritisiert Sebastian Sladek, Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Hierzulande stünden egozentrischen Windkraft-Gegnern weiter juristische Scheunentore offen.

Immer wieder sonntags: Die Mitglieder unseres Herausgeberrats erzählen im Wechsel, was in der vergangenen Woche wichtig für sie war. Heute: Sebastian Sladek, geschäftsführender Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau (EWS).

Klimareporter°: Herr Sladek, der Petersberger Klimadialog brachte keine neuen Impulse für die internationale Klimapolitik. Die deutsche Außenministerin forderte, dass die Industrieländer als Hauptverantwortliche für die Klimakrise den ärmeren Ländern endlich wie versprochen 100 Milliarden Euro im Jahr für die Klimafinanzierung bereitstellen. Sind diese Klimaappelle aus Deutschland noch glaubwürdig?

Sebastian Sladek: UN-Generalsekretär António Guterres fordert völlig zu Recht von allen – also auch von unserer Regierung –, endlich "Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft zu übernehmen".

Alle in der Ampel-Regierung, auch die FDP, sollten endlich begreifen, was Guterres meint, wenn er sagt, auf dem nächsten Klimagipfel im November "müssen wir zeigen, dass eine Revolution der erneuerbaren Energien im Gange ist".

Montag, 1. August 2022

Einsatz für nachhaltiges und preiswertes Heizen

01.08.2022 im Südkurier  hier

Der Salemer Gemeinderat berät heute in öffentlicher Sitzung über einen Antrag, wie die gemeindeeigenen Dächer möglichst schnell und sinnvoll für Photovoltaikanlagen genutzt werden können.
Ein neu gegründeter Energie-Stammtisch geht laut einer Pressemitteilung der Frage nach, ob sich auch Bürger an diesen Investitionen beteiligen sollen, da das im Haushalt der Gemeinde bereit gestellte Geld begrenzt sei. Gerade für Menschen, die selbst über keine eigenen oder keine geeigneten Dachflächen verfügten, könnte das ein reizvolles Investment sein, heißt es.

Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung hatten das Aktionsbündnis Grünzug Salem und der BUND Salem eine Veranstaltung zu den künftigen Optionen für kostengünstiges und nachhaltiges Heizen organisiert. Michael Maucher von der Energieagentur Ravensburg hatte bei seinen Vortrag keine guten Nachrichten für Mieter und Eigenheimbesitzer gleichermaßen: Die Preise für Strom und Gas werden in die Höhe schnellen. Deshalb wurde auch bei seinen Tipps fleißig mit notiert. Angefangen von kleinen Solaranlagen für Balkon oder Terrasse über den Austausch alter energiefressender Hausgeräte bis hin zur Dämmung der Heizrohre, der richtigen Einstellung der Heizungspumpe, dem Austausch von Duschköpfen gegen Spar-Perlatoren und der Reduktion der Bereitschaftszeiten für Warmwasser. Viele hilfreiche Hinweise, die zusammen doch einiges für den eigenen Geldbeutel wie die Umwelt leisten könnten.

Anschließend erklärte Marius Wöhler von der Schellinger KG, wie sich mit Pellets nachhaltig heizen lässt. Pellets seien die effizienteste und emissionsärmste Heizform bei der Nutzung von Biomasse, weil sie aus Abfallprodukten in der Holzproduktion hergestellt werden. Durch regionale Produktion und Vertrieb werde die CO 2 -Bilanz noch verbessert. Noch dazu seien Pellets verhältnismäßig günstig, weil sie maßgeblich von Rohstoff-, Strom- und Logistikkosten bestimmt werden. Auch seien Pelletheizungen ausgereift und langfristig reparierbar im Gegensatz zu einer Gastherme, die bei einem Defekt fast immer ausgetauscht werden müsse.

Als dritte stellte die TGA aus Salem, vertreten durch ihren Geschäftsführer Bernd Albers und zwei Mitarbeiter, ein modernes Energiemanagement mit Wärmepumpe und Photovoltaik vor. Dabei kann der Strom vom Dach nicht nur für die Wärmepumpe, sondern auch für das E-Auto oder mittels Speicher für den Hausstrom genutzt werden. In der anschließenden Diskussion konnte noch viele Nachfragen der Zuhörer geklärt werden, beispielsweise auch wann wohl die Batterie des E-Autos als Stromspeicher für die Nacht genutzt werden kann.

Aus der Veranstaltung hat sich ein Energiestammtisch Salem gebildet, der sich auch mit dem Thema Bürgerenergie befasst, so die Pressemitteilung. Interessierte wenden sich an Fritz Vogel unter frivogel@web.de