Freitag, 19. August 2022

Wir fordern ein Ende der Gratismentalität bei Spitzenverdienern mit Klimakiller-Dienstwagen!

 Deutsche Umwelthilfe  hier

Wir fordern ein Ende der staatlichen Förderung klimaschädlicher Luxus-Dienstwagen mit bis zu 150.000 Euro pro Fahrzeug!

Wollten Sie schon immer einen Porsche 911 Turbo s Cabrio als Dienstwagen? Zu teuer? Der Porsche-Lobbyist im Bundeskabinett kann Ihnen vielleicht helfen. Wenn Sie beispielsweise zu den selbstständigen Spitzenverdienern in Deutschland gehören, beteiligt sich Christian Lindner, im Hauptberuf Bundesfinanzminister, am Kauf dieses flotten Rennwagens mit bis zu 138.412 Euro. Obwohl es kaum ein Fahrzeug gibt, das das Klima so schädigt. Dieser als Dienstwagen beliebte Porsche 911 emittiert 284 Gramm CO2 pro Kilometer! Das ist ziemlich genau dreimal so viel wie die EU für Neuwagen im Schnitt erlaubt. Bis zu 57 Prozent des Kaufpreises übernimmt der Finanzminister für diese und auch andere Luxus-Klimakiller-Fahrzeuge – wenn sie für die dienstliche Nutzung angeschafft werden. Eine Obergrenze beim Kaufpreis? Gibt es nicht. Je teurer das Auto, desto höher die Staatsbeteiligung. Beschränkung auf Fahrzeuge, die die EU-Grenzwerte einhalten? Ebenfalls Fehlanzeige. Im Gegenteil. Wenn es eine „Gratismentalität“ gibt, wie Christian Lindner formuliert hat, dann nicht bei den Menschen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sondern bei Spitzenverdienern und ihren Dienstwagen!

Einen Aufschrei haben wir mit unseren Berechnungen und Veröffentlichungen dazu in dieser Woche ausgelöst. Denn der Irrsinn gilt nicht nur für Luxusmodelle: Wer sich beispielsweise die Mercedes A-Klasse mit einem relativ sparsamen 133 PS Motor zulegt, erhält bis zu 17.156 Euro vom Finanzminister zurückerstattet. Wer jedoch das viel klimaschädlichere Modell in der AMG-Version mit 421 PS und 204 Gramm CO2 pro Kilometer nimmt, wird mit bis zu 44.508 Euro vom Staat auch noch kräftig belohnt!

Wir fordern deshalb: Das muss sich radikal verändern! Wir brauchen eine Begrenzung der Absetzbarkeit auf 30.000 Euro wie in Frankreich. Außerdem dürfen nur noch Fahrzeuge als Dienstwagen anerkannt werden, die im realen Fahrbetrieb den EU-Flottengrenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer einhalten. Ein gewaltiger Gewinn fürs Klima. Und gleichzeitig reichen die Einsparungen locker, um im Gegenzug auch noch ein bundesweit gültiges 365-Euro-Klimaticket zu finanzieren. Deshalb werden wir ein Ende der Gratismentalität bei Spitzenverdienern mit Klimakiller-Dienstwagen mit allen Mitteln durchsetzen – notfalls auch vor Gericht. Unsere Klimaklage gegen die Bundesregierung wegen der verpassten Klimaziele im Verkehrssektor liegt bereits vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Damit wir hier weiter Druck machen können, brauchen wir allerdings auch Ihre Unterstützung: Werden Sie Klimaklagen-Pate oder unterstützen Sie unseren Einsatz gegen die skandalöse Subventionierung für Klimakiller-Dienstwagen mit einer Spende!

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