Freitag, 29. April 2022

Warum so viele Lebensmittel im Müll landen

 Ein sehr guter Bericht zum Thema Lebensmittelverschwendung mit sehr vielen ermittelten Zahlen.

Danke dafür, lieber Südkurier, denn es ist wichtig nicht nur über Lebensmittelverschwendung zu schimpfen, sondern sich notfalls an der eigenen Nase zu fassen, um Gewohnheiten zu ändern!
Es ist zu wünschen, dass Minister Özdemir endlich seine Ankündigungen wahr macht, um die Verschwendung auch durch politische Vorgaben einzubremsen.


28.04.2022  |  VON MARKUS KEIMEL  hier im Südkurier

In Deutschland landen zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll. Weltweit sind es sogar unglaubliche 1,3 Milliarden Tonnen. Das ist in Summe ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel. Eine Katastrophe angesichts der Tatsache, dass laut Welthungerhilfe alle dreizehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger stirbt und bis zu 811 Millionen Menschen hungern. Zudem geht damit eine enorme Verschwendung von Ressourcen wie Wasser, Energie, Arbeit oder Land einher. Laut einer Rechnung des WWF bedeutet dies für Deutschland, dass jährlich 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche völlig zwecklos bewirtschaftet werden. Eine Fläche, die der Größe von Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland zusammen entspricht. Hinzu kommt, dass durch die Produktionskette von Lebensmitteln jährliche Treibhausgasemissionen in Höhe von 18 Milliarden Tonnen CO2 entstehen.

Donnerstag, 28. April 2022

Gute Idee: Das Pendlerportal

 



"Der Erde gehen die Böden aus"

 Taz hier

 UN-Bericht zur Wüstenbildung

40 Prozent der Landfläche weltweit sind geschädigt, warnen die Vereinten Nationen.
Grund sei vor allem die landwirtschaftliche Praxis.

Neben dem Klima- und dem Artenschutz gehört der Kampf gegen die Wüstenbildung zu den großen globalen Aufgaben. Und auch um ihn steht es nicht gut. Das zeigt der „Global Land Outlook: Bereits 70 Prozent der Landfläche der Erde sind vom Menschen verändert worden, 40 Prozent sind geschädigt und nicht mehr so fruchtbar wie ursprünglich. Von diesem Problem ist mittlerweile die Hälfte der Menschheit betroffen.

Der Report ist eine Art „IPCC-Bericht“, ein Bericht des Weltwüstenrats. Denn herausgegeben hat ihn die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), die wie die UN-Klimakonvention und die UN-Artenschutzkonvention im Jahr 1992 beim Erdgipfel in Rio de Janeiro begründet wurde.

Hauptverantwortlich für den schlechten Zustand der Böden sei die Landwirtschaft, sagt UNCCD-Chef Ibrahim Thiaw: 

Wir müssen dringend unsere globalen Lebensmittelsysteme überdenken,
die für 80 Prozent der Entwaldung und 70 Prozent des Süßwasserverbrauchs verantwortlich sind
 
und die größte Ursache für den Verlust der biologischen Vielfalt auf dem Land darstellen.“

Und diese Belastungen werden bei einem einfachen Weiter-so deutlich zunehmen.

In diesem Fall würden weitere 12 Prozent der Böden weltweit bis 2050 geschädigt, eine Fläche so groß wie Südamerika. Außerdem würden bis dann weitere 253 Milliarden Tonnen CO2 emittiert durch einen Verlust an Kohlenstoff in den Böden, die Rodung von Wäldern und die Trockenlegung von Feuchtgebieten. Das entspricht den aktuellen Emissionen in fünfeinhalb Jahren. 

Der Bericht kommt daher zu dem Schluss:
„Ein Weiter-so ist kein gangbarer Weg
für unser weiteres Überleben und unseren Wohlstand.“

Gelbe Engel auf grüner Welle

 

im Pressreader gefunden  hier

ADAC ruft zum Spritsparen und zu weniger Autofahrten auf

Mittwoch, 27. April 2022

Markdorf: Plädoyer für Kooperation in großer Runde

 26.04.2022  |  VON HELMAR GRUPP  hier 

im Südkurier

Plädoyer für Kooperation in großer Runde


 „Ein hohes Maß an Problembewusstsein, Handlungsbereitschaft und Solidarität“: Das müssen laut Franz Beer vom Ortsverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Stadtverwaltung, Gemeinderat, Gewerbe und Bürger gleichermaßen aufbringen, damit das große Ziel Klimaneutralität für Markdorf bis 2035 erreicht werden kann. „Die Aufgabe ist riesig und muss sofort begonnen werden“, findet Beer deutliche Worte. Dass bei der Stadt eine Stelle für den Klimaschutz geschaffen wird, findet Beer richtig. Wichtig ist dem Naturschützer aber auch, dass deren Aufgaben transparent gemacht werden. Beers Wunsch: „Die Ergebnisse sollten unabhängig zertifiziert und öffentlich sein.“

Um die Kräfte zu bündeln, empfiehlt Franz Beer außerdem eine Art Forum. Vertreter etlicher Gruppen und Zusammenschlüsse – etwa Bürgerschaft, Gewerbe, Agenda 21, Nachhaltigkeitsteam der evangelischen Kirche, Sonnenkraftnetzwerk, German Zero, Fridays for Future, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und BUND – sollten dann darin gemeinsam Vorschläge und Konzepte erarbeiten. Parallel dazu müsste die Stadt auf eigene CO 2 -intensive Projekte verzichten und Minderungs- und Kompensationsmaßnahmen zügig umsetzen.

Doch Beer hat auch noch weitere in seinen Augen dringliche Aspekte auf dem Schirm.
Private Solaranlagen müssten finanziell unterstützt werden, ebenso weitere Bürgersolardächer auf öffentlichen Gebäuden. Beim Verkehr hat Beer eine klare Meinung: Vorrang für Fußgänger, Radfahrer und E-Autos sowie durchgängig Tempo 30 in der Stadt. Der projektierte Stadtbusverkehr müsse zudem kräftig gefördert werden.

Klar ist für Franz Beer, dass die Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen müsse:
durch vorbildhaftes Handeln, finanzielle Anreize, Informationen und eventuell auch durch Vorschriften. Denn nur so könne man auch die Bürger dazu animieren, ihr Verhalten klimaneutraler zu gestalten. „Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif“, mahnt Beer. Eine unbegrenzte Klimaerhitzung werde noch zu unabsehbar höheren Lebenskosten in allen Bereichen führen. Etwaige soziale Härten könne die Stadt durch „sorgfältiges Management und kluge Gebührengestaltung“ ausgleichen.

Die Serie

Nach dem Beschluss des Gemeinderates zur klimaneutralen Stadt bis 2035 lassen wir in einer vierteiligen Serie Akteure der Markdorfer Umweltinitiativen Sonnenkraftnetzwerk, Klimaplan Markdorf, BUND und VCD-Ortsverband mit ihren Vorstellungen, wie dieses Ziel anzugehen ist, zu Wort kommen.
Heute Franz Beer für den BUND-Ortsverband. 

Dienstag, 26. April 2022

Deutschland hat ein Wasser-Problem, für die Lösung muss jeder auf Gewohnheiten verzichten

 Focus hier  24.04.2022

Viele Regionen kämpfen mit Engpässen

In der bayerischen Gemeinde Hurlach wird das Wasser knapp. Die Bürger sind aufgerufen, bei der Toilettenspülung zu sparen und ihre Pflanzen nach Möglichkeit nur noch mit Regenwasser zu gießen. Was in dem 2000-Einwohner-Ort passiert, droht womöglich auch anderen deutschen Regionen.
...
Hurlach bekommt sein Wasser im Gegensatz zu anderen Gemeinden aus Quellen. Diese führen aktuell deutlich weniger Wasser als noch im vergangenen Jahr. „Im März haben wir 19,4 Liter pro Sekunde gemessen, 2021 waren es zum Vorjahreshoch noch 35,5 Liter“, sagt Glatz....


Nicht nur in Hurlach wird das Wasser knapp

Hurlach ist nicht die einzige Gemeinde, die mit Wasserknappheit zu kämpfen hat. Wie der „Bayerische Rundfunk“ (BR) berichtet, weisen 63 Prozent aller bayerischen Messstellen, die das oberflächennahe Grundwasser kontrollieren, derzeit niedrige oder sehr niedrige Wasserstände auf. Aus dem Grundwasser speist sich nicht nur ein Großteil unseres Trinkwassers, es ist auch wichtig für die Bewässerung von Pflanzen und Bäumen sowie die Schifffahrt.


....Nikolaus Geiler, Biologe und Gewässerkundler aus Freiburg, erklärte vor wenigen Wochen im „SWR“dass es auch im rheinhessischen Hügelland zu Enpässen kommt. In manchen Dörfern und Kleinstädten gibt es dem Experten zufolge nicht mehr genügend Grundwasser, um die Einheimischen zu versorgen. Verbundleitungen, die das Wasser aus anderen Regionen ins Hügelland transportieren, sollen Abhilfe schaffen.


In Brandenburg ist das Grundwasser sogar so knapp, dass der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) damit begonnen hat, in neuen Verträgen mit Privathaushalten eine Deckelung der Wasserversorgung zu vereinbaren. Das sei notwendig für den Fall, dass nicht mehr Wasser aus dem Boden gepumpt werden dürfe, um rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen, hieß es.


Deutschland hat ein Wasser-Problem. Das legen nicht nur niedrige Grundwasserpegel, Rationierungspläne und Wasser-Spar-Briefe nahe, sondern auch Daten der sogenannten Grace Satelliten (Gravity Recovery And Climate Experiment). (siehe auch hier).....

Petition für Tempolimit und autofreie Sonntage kommt in den Bundestag

 Tagesspiegel  hier von 

Mehr als 55.000 Unterschriften

  - 

Die FDP lehnt das weiter ab.

Eine Petition, die wegen des Ukraine-Krieges unter anderem ein Tempolimit, autofreie Sonntage und ein Verbot von Inlandsflügen fordert, setzt die Bundesregierung weiter unter Druck. Am Montag, einen Tag vor Ablauf der gesetzlichen Frist, wurde das nötige Quorum von 50.000 Unterschriften erreicht. Damit muss sich nun der Petitionsausschuss des Bundestags mit dem Antrag beschäftigen.

Die Petition, die am frühen Montagabend mehr als 58.000 Unterzeichner hatte, fordert die Bundesregierung auf, wegen des Ukrainekriegs die Mobilitätswende rasant voranzutreiben. Unter anderem fordern die Unterstützer ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen, sowie 80 beziehungsweise 30 Stundenkilometer außer- und innerorts.

Als Sofortmaßnahme werden zudem autofreie Sonntage, ein Verbot von Inlandsflügen und ein sofortiges Ende der Plug-In-Förderung gefordert. "Die Maßnahmen tragen schnell, mehrheitlich aufwandsarm und wirksam dazu bei, die Energieabhängigkeit von Russland zu mindern, in dem sie dazu führen, dass weniger Kraftstoffe verbraucht werden", heißt es in dem Antragstext, der am 11. März veröffentlicht wurde.

Außerdem sollen Pop-Up-Radwege in Städten und auf dem Land errichtet werden und der Öffentliche Nahverkehr für drei Monate kostenfrei werden.

"In der letzten Woche hatte ich schon ein bisschen Zweifel, dass wir nicht genug Stimmen zusammen bekommen, aber es zeigt sich, wie viele Menschen hierzulande ernsthaften Klimaschutz wollen", sagte Tino Pfaff dem Tagesspiegel. Pfaff hat den Antrag gemeinsam mit der Mobilitätsexpertin Katja Diehl eingebracht. Er studiert seit 2018 in Jena Gesellschaftstheorie und bezeichnet sich selbst als "Vollzeit-Klimaschutzaktivisten."

Dass seine Petition, die er im Petitionsausschuss des Bundestags verteidigen wird, auch eins zu eins umgesetzt wird, glaubt Pfaff nicht. "Ich erwarte eine Debattenverstärkung und, dass der Druck auf die Regierung zunimmt", sagt er.
Pfaff zufolge würde sich durch die Umsetzung der sieben Sofortmaßnahmen 30 Millionen Tonnen Co2 einsparen. Umgerechnet auf Treibstoff würde dies Einsparungen von 13,4 Millionen Tonnen bedeutet, sagt Pfaff und verweist auf Berechnungen von Greenpeace.

Für Pfaff sind nun vor allem die Grünen in der Pflicht. Dort hat die Parteispitze zuletzt öffentlich für ein Tempolimit von 130 Stundenkilometer geworben. Dem müssten nun Taten folgen. "Die Grünen sind in der Pflicht, sich da jetzt gegen die FDP durchzusetzen. Als ökologische Partei müssen sie nicht liberale Ideologien verteidigen", sagt Pfaff.

Montag, 25. April 2022

Selbstfahrende Shuttlebusse werden in Friedrichshafen getestet

 SWR aktuell hier  STAND  5.10.2021

Das autonome Fahren kommt auch bei uns in die Gänge! Der Bericht unten ist schon vom Oktober 2021.

Warum autonomes Fahren? Wenn ich an das riesige Dilemma im Zugverkehr denke - es fehlt an Zugführern - dann kann ich mir gut vorstellen, dass auch die Busfahrer knapp werden.
Insbesondere dann, wenn man das umsetzt, was wir alle wollen: die Schaffung  eines auch auf dem Land flächendeckenden ÖPNV-Systems.

Und wir alle wissen: unsere Gesellschaft wird immer älter, die verfügbaren Arbeitskräfte werden immer weniger. Wie soll das sonst zu schaffen sein?

Erst vor einigen Wochen hatte sich das Aktionsbündnis Grünzug Salem mit dem Verkehrsexperten Daniel Herfort per Videokonferenz ausgetauscht.

Er tendiert ganz klar zum autonomen Fahren und sähe da in Salem ein ganz großes Potential. Denn er sieht, dass Salem momentan im Zugverkehr eher dazu gewonnen hat. Wir haben jetzt eine Schnellverbindung nach Friedrichshafen. Und dadurch wird Salem auch von umgebenden Gemeinden mehr angesteuert. Sprich: Die Parkplätze am Bahnhof könnten bald knapper werden, wenn die Menschen sich auf das neue Zugangebot einstellen. Also mehr Parkplätze bauen? Oder doch lieber grundsätzlich was verbessern im ÖPNV?

Automatisiertes Fahren geht in neue Phase

Ein Modellprojekt des Landes zum automatisierten Fahren, an dem auch ZF Friedrichshafen beteiligt ist, geht in eine neue Phase. Jetzt wurde ein selbstfahrender Shuttlebus getestet.

Die Fahrt fand auf einer Teststrecke im Werk 2 des Autozulieferers in Friedrichshafen (Bodenseekreis) statt. Ähnliche Shuttlebusse seien bereits in den Niederlanden auf einzelnen Teststrecken unterwegs, so eine ZF-Sprecherin. Der Bus fährt 40 Km/h schnell. Es ist die dritte Generation der autonomen Fahrzeuge. Es sei neueste Sensorik und Rechenleistung eingebaut, sagt Torsten Gollewski von ZF. Bei ZF in Friedrichshafen arbeiten 500 bis 600 Ingenieure an der Entwicklung des autonomen Shuttle-Busses.

Sonntag, 24. April 2022

Sie geben Tipps zum Energiesparen

 Und gleich nochmal ein Bericht im Südkurier mit dem ABÜ-Mitglied Suzan.


22.04.2022  |  VON LENA REINER FRIEDRICHSHAFEN.REDAKTION@SUEDKURIER.DE  hier

Die Preise für Öl, Gas und Strom sind deutlich gestiegen. Da nehmen sich viele vor, Energie zu sparen. Nur wie? Menschen aus der Region berichten von ihren Anstrengungen und Erfahrungen.

 Suzan Hahnemann , Salem: Sie hat ebenfalls einen Tipp parat, den sie kürzlich aufgeschnappt habe: „Ein Kühlschrank benötigt mehr Energie zum Kühlen, desto leerer er ist.“ Daher sei es sinnvoll, große Leerräume mit wassergefüllten Einmachgläsern zu bestücken, die dann die Kälte speichern könnten. Tatsächlich wirken bereits gekühlte Lebensmittel wie Kühlakkus und helfen so, die Temperatur zu halten, bestätigt Sebastian Dix, Pressesprecher Stadtwerk am See, auf SÜDKURIER-Anfrage.

Für Hahnemann ist dies zugleich ein weiteres Argument dafür, lieber ein Mal die Woche einen größeren Einkauf zu machen als mehrfach loszufahren. Sie habe es da einfach: „Der Supermarkt liegt direkt gegenüber.“ Das Auto nehme sie daher nur zum Einkaufen, wenn sie damit sowieso eine Strecke zurücklegen müsse: „Da packe ich dann die Getränkekisten direkt mit ein.“

Aktionsbündnis Grünzug sieht Alternative zur Bahnhofstraße

Der Südkurier hat die Idee des Aktionsbündnisses aufgegriffen und Herrn Talenta mit dem Fahrrad zum Treffen geschickt. Das war eine gute Idee finden wir vom Aktionsbündnis und möchten uns ganz herzlich für den schönen Bericht mit den vielen eindrücklichen Bildern bedanken.

Bedanken müssen wir uns auch bei den beiden Teilnehmern aus der Salemer Verwaltung, auch wenn deren Aussagen leider bedeuten: ganz so einfach wie erhofft geht`s nicht. 

Trotzdem hoffen wir, dass wir alle zusammen doch noch auf eine gute, umsetzbare Lösung stoßen.
Das muss es uns doch wert sein: mehr Sicherheit für unsere Bürger, um auch in Salem eine "kleine" Verkehrswende hin zum Fahrrad zu beschleunigen! Wir bleiben dran.


Südkurier  hier VON NICO TALENTA

Mehr Sicherheit für Fahrradfahrer


Eine Brücke über den Stefansfelder Kanal nahe des Bahnhofs in Mimmenhausen ist die Idee der Mitglieder des Aktionsbündnisses. Sie sagen: So könnte Radfahren im Teilort gerade für Familien sicherer werden.

„Wer zur Hauptverkehrszeit mit dem Rad zwischen Bahnhof und Bodenseestraße unterwegs ist, hat nicht viel zu lachen.“ Mit diesen Worten wenden sich die Mitglieder des Aktionsbündnisses Grünzug Salem in einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und die Gemeinde.

Aktionsbündnis schlägt gemeinsame Fuß- und Radbrücke vor

Um im Salemer Ortsteil Mimmenhausen sicherer mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, schlägt das Bündnis einen Fahrradweg vor, der durch die kleine Sackgasse am Bahnhof über den Stefansfelder Kanal auf die andere Seite führen soll. Dort könne der Weg an die Straße Zur Öle anschließen. „Eine gemeinsame Fuß- und Radbrücke würde das mitunter brenzlige Zusammentreffen im Verkehr auf der innerörtlichen Verbindung verhindern“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Eine Umsetzung der Idee wäre nicht so einfach möglich

Bei einem gemeinsamen Treffen mit dem Salemer Abwassermeister Peter Godau und Carina Mattes, Assistenz im Tiefbau der Gemeinde, wird allerdings schnell klar: Ganz so einfach ist die Idee des Aktionsbündnisses nicht umzusetzen. „An dieser Stelle des Stefansfelder Kanals befinden sich sogenannte Regenüberläufe am Abwasserkanal. Das Entlastungsbauwerk ist 15 Meter lang und fünf Meter breit“, erklärt der Abwassermeister.

Diese Anlage müsse zugänglich bleiben, da sie regelmäßig gespült wird. Selbst innerhalb der Vegetation am Ufer des Kanals gebe es Schneisen, damit der Zugang zum Kanal für die Spülfahrzeuge gewährt bleibt. An dieser Stelle bestehe also keine Möglichkeit, die notwendigen Brückenpfeiler anzubringen. Godau ergänzt: „Auch nicht wegen der geringen Tragkraft des Entlastungsbauwerks.“ Das gelte für beide Uferseiten.

Grundsätzlich hat der Abwassermeister nichts gegen einen Weg über den Kanal

„Gegen einen Fahrradweg über den Kanal an sich spricht von meiner Seite aus nichts. Nur hier haben wir es einfach mit einer kritischen Stelle zu tun“, fasst Godau zusammen. Während des Gesprächs kommen weitere Ideen auf: Die Fahrradbrücke an die nahegelegen Bahnbrücke anzubauen, sei wahrscheinlich nicht möglich. Darin sind sich zumindest alle Anwesenden einig.

Vertreter des Fahrrad-Clubs schlägt vor, „einen Schlenker einzubauen“

„Aber es wäre doch möglich, einen Schlenker einzubauen, um die unterirdische Anlage zu umgehen“, schlägt Wolfgang Olek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bodensee vor. Dann gelte es nur noch, die steile Böschung auf der Westseite des Kanals in dem Bauvorhaben zu bedenken. „Die Bahnhofstraße in Mimmenhausen ist für Fahrradfahrer jedenfalls eine Katastrophe“, meint Olek

Er wäre froh über die Möglichkeit, eine Brücke über den Stefansfelder Kanal zu bauen: „Das wäre eine tolle Sache. Gerade für Eltern und Kinder“. Auf seinen Wunsch hin, es solle doch jemand von der Gemeinde den Vorschlag mit dem Schlenker vor der Brücke zumindest einmal prüfen, versprach Carina Mattes, die Idee mit ins Rathaus zu nehmen.

Aktionsbündnis und ADFC kritisieren Situation für Fahrradwege

Sigrid Hansen, ebenfalls vom Aktionsbündnis Grünzug, hofft jedenfalls auf eine Lösung. Sie ist der Ansicht, Fahrradfahrer würden oft genug benachteiligt: „Es gibt einige Punkte an unseren Fahrradwegen, die verbesserungswürdig sind. Die Fuß- und Fahrradwege beispielsweise sind viel zu schmal für die gemeinsame Nutzung. Schwächere Verkehrsteilnehmer sind immer im Nachteil, Autofahrer werden immer bevorzugt.“

Selbst die Schutzstreifen am Rand der Straßen, extra für Fahrradfahrer angelegt, seien gefährlich. „Für Autofahrer ist es bei Gegenverkehr unmöglich, nicht auf den Schutzstreifen zu fahren. Das gilt unter anderem auch für die Bahnhofstraße in Mimmenhausen. Und die Schutzstreifen werden trotz Verbots gerne von Autofahrern zugeparkt“, weiß Suzan Hahnemann vom Aktionsbündnis.

An einer unübersichtlichen Kreuzung in der Bahnhofstraße zeigt sie auf den Schutzstreifen und sagt: „Wenn Sie an der Stelle einmal bis zum Streifen rausfahren, sind sie tot. Die Autos, die hier mit 50 auf dem Streifen entlangfahren, sehen Sie einfach zu spät.“ Ihre Lieblingsidee, um den Fahrradverkehr sicherer zu gestalten: Die parallel zur Bahnhofstraße verlaufende Neufracherstraße zur Fahrradstraße erklären. „Da wären dann aber einige Leute sauer auf mich“, scherzt Hahnemann

Laut Hahnemann ziehen sich die „unglücklichen Fahrradweglösungen“ durch den Ort

Zusätzlich zu der ohnehin schon gefährlichen Situation auf den Schutzstreifen, würden diese bei Baustellen regelmäßig versperrt, ohne dass es für Fahrradfahrer eine alternative Route gebe. „Und es gibt noch mehr von diesen, aus unserer Sicht, unglücklichen Fahrradweglösungen hier bei uns vor Ort“, fasst Hahnemann zusammen.

„Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass aufgrund der gegebenen Platzverhältnisse nur eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 die Sicherheit der Radler deutlich verbessern würde“, sagt Wolfgang Olek vom ADFC. Nach all der Kritik an dem bestehenden Radverkehrswegenetz in Salem lobt er aber auch: „Es ist bereits einiges passiert. Das muss man schon mal sagen. Nur könnte eben noch mehr passieren.“

Freitag, 22. April 2022

EU-Klimawandeldienst: Wärmster Sommer seit Aufzeichnungsbeginn

 ARD Tagesschau  Stand: 22.04.2022 von Philipp Wundersee

Sommer 2021 der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Waldbrände im Süden Europas, Jahrhundertflut in Deutschland, Hitzewellen am Mittelmeer - 2021 war ein Jahr der Wetterextreme. Der Sommer war aktuellen Klimadaten zufolge der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Sommer 2021 der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Der vergangene Sommer war in Europa der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Er war rund ein Grad wärmer als die Sommer der Jahre 1991 bis 2020 im Durchschnitt, wie aus dem aktuellen Jahresbericht des EU-Klimawandeldienstes Copernicus hervorgeht. Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Aufzeichnungen von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.

73 % der Deutschen machen sich Sorgen, dass viele Wälder vertrocknen

  ARD hier

Auch wenn Deutschland noch ein wasserreiches Land ist, unsere Wasserressourcen bleiben von der Klimaerwärmung nicht verschont. Die Sorge um den Wald steht dabei an erster Stelle. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des SWR. Etwa die Hälfte der Menschen macht sich Gedanken um einen Mangel an Trinkwasser in Deutschland. Zukünftig sehen sie die Wasserversorgung lieber weiterhin in öffentlicher Hand.

Infratest-Umfrage
Ergebnis der Infratestumfrage | Bild: Infratest Dimap

Donnerstag, 21. April 2022

  Noch 5 Tage lang ist es möglich zu unterschreiben  hier

Petition 131775

Mobilitätswende

Sofortprogramm für energetische Unabhängigkeit von Russland und Stärkung der Mobilitätswende vom 11.03.2022



Der Bundestag soll ein Sofortprogramm beschließen und umgehend auf den Weg bringen. Ziel ist eine Beschleunigung der Mobilitätswende, um Deutschland energetisch unabhängiger von Russland zu machen. Der Bundestag möge seiner Verpflichtung nachkommen, die gesellschaftliche Stabilität durch Energiesouveränität und den Schutz der Lebensgrundlagen zu gewährleisten. Dafür ist es zwingend nötig, die Anliegen von Sicherheitspolitik mit sozialgerechten Klima- und Umweltschutzmaßnahmen zu verbinden.

Leider noch nicht von Ausrottung bedroht

 


Mittwoch, 20. April 2022

Kampf ums Wasser nimmt zu

Statista hier von ,19.04.2022

Die Anzahl der Wasserkonflikte nimmt in den meisten Regionen der Welt zu.
Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des
 Pacific Institutes.
Hotspot ist dabei Asien: hier gibt es sowohl in absoluten Zahlen die meisten Konflikte als auch den stärksten Zuwachs an Konflikten. Verglichen wurden hierbei die vergangenen zwei Jahrzehnte.


Erst im vergangenen Jahr sind bei einem gewaltsamen Grenzkonflikt um den Zugang zu Wasserressourcen sind in der Grenzregion zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken Tadschikistan und Kirgistan mindestens 41 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden. Auch in anderen Regionen Asiens gib es viele Wasserkonflikte. So werden die größten und wichtigsten Flüsse Asiens von
 China kontrolliert - deswegen wächst in Indien und Bangladesch die Unruhe. Experten nehmen an, dass der Kampf ums Wasser hier in den kommenden Jahren noch stärker entfacht werden könnte.

Zweitgrößte Wasserkonflikt-Region der Welt ist Afrika. Für besonders viel Ärger sorgte hier zuletzt ein gigantischer Staudamm, mit dem Äthiopien für über fünf Milliarden Dollar den über sein Staatsgebiet fließenden Blauen Nil aufstauen will – ein Vorhaben, das vor allem im stromabwärts gelegenen Ägypten für Entsetzen sorgt, weil das Nil-Wasser dort seit Jahrhunderten die Lebensgrundlage des Landes darstellt.

Die Quelle unterscheidet folgende verschiedene Konfliktarten:

- Casualty: Verlust von Wasserressourcen oder Wassersystemen durch Konflikte; Wasserressourcen oder Wassersysteme werden beabsichtigt oder beiläufig Ziele von Gewalt.

- Weapon: Wasser als eine Waffe in einem Konflikt.; Wasserressourcen oder Wassersysteme werden als Instrument oder Waffe in einem gewaltsamen Konflikt benutzt.

- Trigger: Wasser als Auslöser oder Ursache eines Konfliktes; Konflikte über die Kontrolle von Wasser; der ökonomische oder physische Zugang zu Wasser oder auch Wasserknappheit lösen Gewalt aus.

Weitere Statistiken zum Thema Wasserknappheit und Wasser allgemein finden Sie auf unserer Themenseite Ressource Wasser.

Dienstag, 19. April 2022

FRIEDRICHSHAFEN: Initiative fordert Artenschutz ein

Zusammen mit dem NABU und Greenpeace hat der BUND Friedrichshafen eine Petition gestartet. Die Petition setzt sich ein für den Erhalt der Waldstrukturen in Fallenbrunnen, die für das überregional bedeutsame Vorkommen bestimmter Vogel- und Fledermausarten überlebens-notwendig sind.

Die Adresse ist www.openpetition.de/fallenbrunnen


Mehr Informationen zum Thema auf der Homepage des BUND-OV Friedrichshafen:

https://www.bund-friedrichshafen.de/themenprojekte/bebauungsplan-fallenbrunnen-no/


siehe auch Südkurierartikel vom Donnerstag, 14. April.

 Eine Initiative bestehend aus Vertretern der beiden Umweltschutzorganisationen BUND und Nabu sowie Greenpeace haben eine Online-Petition gestartet, die an Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand gerichtet ist. In der Petition wird der Schutz von seltenen Vogel- und Fledermausarten im Gebiet Fallenbrunnen eingefordert. Dort soll im nördlichen Bereich Baurecht für eine Fläche von rund 7 Hektar geschaffen werden.


13.04.2022  |  VON KATY CUKO KATY.CUKO@SUEDKURIER.DE  hier

Online-Petition gegen Neubaupläne

Grauspecht, Pirol oder Trauerschnäpper: Drei von elf Vogelarten, die auf der Roten Liste stehen und im rund 35 Hektar messenden Fallenbrunnen heimisch sind. Aber auch elf seltene Fledermausarten wie das Braune Langohr bevölkern die Nisthöhlen der Bäume. Was sich an Fauna und Flora in den Wäldchen des früheren Militärareals in rund 75 Jahren nahezu ungestört entwickeln konnte, wird sogar als regional bedeutsam eingestuft.

Diesen Lebensraum sehen drei Naturschutzverbände als gefährdet an. „Das geplante Bauvorhaben ‚Fallenbrunnen Nordost’ wird die Tiere durch Licht und Lärm vertreiben und ihnen so ihr Zuhause nehmen“, erklärt Brigitte Wallkam vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Ortsgruppe Friedrichshafen. Deshalb hat der BUND zusammen mit dem Naturschutzbund (Nabu) Friedrichshafen-Tettnang und Greenpeace Friedrichshafen ein Aktionsbündnis gegründet und eine Online-Petition auf den Weg gebracht (www.openpetition.de/fallenbrunnen), die sich an Oberbürgermeister Andreas Brand richtet.

Montag, 18. April 2022

"Putin will Hunger verstärken"

Verfolgt Putin hier eine ganz eigene Strategie des Aushungerns der Weltengemeinschaft, die erst langsam in unser Bewusstsein dringt? Weshalb nur wurden diese verheerenden Zusammenhänge bisher nicht bedacht?

Umso wichtiger erscheint es vor diesem Hintergrund, unsere nachhaltige Landwirtschaft für die Zukunft zu stärken -  was natürlich unter Beachtung der Biodiversität , der Bodenerhaltung und dem Erhalt unserer Wasserressourcen erfolgen muss, wenn es erfolgreich sein soll.
Umso wertvoller sind Bemühungen zur Bodenregeneration (hier),  wie sie gerade auch in Salem in der Markgräflichen Landwirtschaft erfolgt (hier) und natürlich auch in anderen Betrieben und Solidarischen Landwirtschaftsprojekten.

Doch auch die Problemregionen in Afrika rücken dadurch in den Focus.  Dort muss mehr passieren, um der Bevölkerung echte Überlebensperspektiven zu bieten, wenn man nicht riesige Fluchtbewegungen in Kauf nehmen möchte.

Dass Rußland durch die Klimakrise gewinnen könnte ist schon länger in der Diskussion, siehe dazu die Artikel unten, die sich mit diesem Thema befassen.

NTV hier  17.04.2022

Ernährungsminister Özdemir sieht eine klare Strategie im Kreml - "die Strategie des Aushungerns". Offenbar gezielt verwüsteten russische Truppen die landwirtschaftliche Infrastruktur und Lieferketten in der Ukraine, was weltweite Folgen habe. Özdemir zieht daraus vor allem eine Konsequenz.

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir dringt auf eine Ausweitung der Waffenlieferungen in die Ukraine, um eine globale Hungerkatastrophe abzuwenden. "Russlands Krieg gegen die Ukraine entpuppt sich immer mehr als ein Angriff gegen die internationale Staatengemeinschaft", sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Darum ist es so wichtig, dass der Westen die Ukraine mit weiteren wirkungsvolleren Waffen unterstützt - und da sollte sich Deutschland nicht ausnehmen."

 "Putins Strategie ist es, Konflikte zu schüren, und sein Mittel dafür heißt: den Hunger verstärken", so Özdemir. "Uns erreichen alarmierende Nachrichten aus der Ukraine, wo russische Truppen offenbar gezielt auch landwirtschaftliche Infrastruktur und Lieferketten zerstören." Das könne sich langfristig auf die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Landwirtschaft und damit auf die Weltversorgung auswirken.

Betroffen von Putins "Strategie des Aushungerns" seien vor allem die Länder Afrikas, in denen viele Menschen schon jetzt zu wenig zu essen hätten, beklagte der Minister. Die Lage verschärfe sich durch die Klimakrise, die bereits heute katastrophale Ernteausfälle verursache.

Ein schönes Projekt, das Unterstützung verdient

 Antje Strathmann-Cisse aus Salem hat mit ihrem Ehemann in dessen Heimat Togo die viel versprechende Firma "CashewTogo" aufgebaut.

Aus ihrer Rundmail erfährt man Folgendes :

Nach 2 Jahren Achterbahn auf der Welt und auch bei uns dachte ich, es tut uns allen gut, einmal einen positiven Bericht zu hören.




Zuerst die Entwicklung unserer Kooperation im Allgemeinen: 

Meine größte Freude ist in diesem Jahr, dass unsere Bauern die erste Honigernte haben. Wir hatten letztes Jahr auf allen Farmen Bienenstöcke aufstellen lassen und gerade werden hunderte von Kilo Honig geerntet. Das hat einen Effekt, der mir in diesem Ausmaß überhaupt nicht bewusst war: Cashews/ Kakao und Kaffee sind Produkte, die sofort verkauft und exportiert werden und zu denen unsere Farmer nicht wirklich einen Bezug haben. Sie trinken keinen Kaffee, essen keine Schokolade und Cashews werden nur von uns in Togo vertrieben.

Der Honig wird von den Farmern geerntet, dort verarbeitet, gegessen und verkauft. Sie sind sehr stolz auf dieses Produkt. 

Unsere Bauern sind jetzt alle bio-zertifiziert. Wir hatten im Februar Besuch von Kunden, die großes Interesse an unserer Kooperation haben, mit dabei war Charles aus Uganda, ein Spezialist für Permakultur, der mit viel Erfolg Einöden in fruchtbare Gebiete verwandelt. Er hat unsere Farmer beraten und diese waren begeistert von den einfachen und effektiven Techniken zur Bodenverbesserung.

Dann wurde zu unserer großen Freude im letzten Jahr Nürnberg die Partnerstadt von Sokode. Dort befindet sich unsere Firma. Die Delegation hat unsere Verarbeitungsstätte in Togo besucht und wir sind im Kontakt mit der Stadt Nürnberg. Ich hoffe sehr, dass zwischen uns eine langanhaltende, fruchtbare Zusammenarbeit entsteht.

Unsere Kooperation ist auf 381 Farmer aus 18 Dörfern angewachsen und hat sich auf 1443 ha Land vergrößert. Das ist biozertifiziertes Land, geschützt vor Pestiziden oder Insektiziden und das sind 381 Farmer und deren Familien, die nun zu fairen Preisen ihre Ware verkaufen können, ohne ihre fruchtbaren Böden zu überlasten und ihre Gesundheit zu ruinieren.

Ich bin unendlich stolz auf das, was dort entstanden ist. Als wir vor 6 Jahren mit den ersten Farmern redeten, konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich so eine wunderbare Geschichte daraus entwickelt.

Samstag, 16. April 2022

Mit Informationen gegen 5G-Mobilfunktechnologie

 13.04.2022  |  VON MARTINA WOLTERS im Südkurier   hier

 Es ist ein Jahr her, seit sich eine Gruppe von Anwohnern um die junge Salemer Mutter Nadja Lammers zu einer Bürgerinitiative formiert hat. Sie wollten verhindern, dass ein 30 Meter hoher 5G-Mobilfunkmast nahe einer Wohnsiedlung in der Leustetter Straße in Beuren auf einer privaten landwirtschaftlichen Fläche errichtet wird. Unter anderem befürchten die Gegner des Vorhabens gesundheitliche Schäden.

Mittlerweile ist viel passiert, wie Mitbegründer Micha Presser beim jüngsten Treffen der Initiative berichtet. Aktuell haben die Mitglieder ein Infoblatt verteilt und eine Webseite erstellt. Hier haben sie zusammengetragen, was bezüglich Mobilfunk in der Gemeinde seit der Gründung der Initiative passiert ist.

Presser berichtet hier von einer Unterschriftensammlung gegen die 5G-Mobilfunktechnologie. Über den Sommer habe man Gespräche mit Bürgermeister Manfred Härle sowie den Mitgliedern des Gemeinderats geführt. Gleichzeitig verteilte die Initiative eine Infobroschüre über die Rechte von Kommunen beim Mobilfunkausbau, um mit Blick auf den Gesundheitsschutz mitreden zu können. Presser und seine Mitstreiter freuen sich, dass der Gemeinderat im September mehrheitlich beschloss, ein Mobilfunkstandortkonzept aufzustellen, wie es die Grüne offene Liste (GoL) beantragt hatte. Auf Bitten von Ortsreferentin Luzia Koester hatte der Gemeinderat den Antrag der deutschen Funkmastgesellschaft zurückgestellt, der im Oktober eingegangen war, um das Standortkonzept abzuwarten, das in absehbarer Zukunft erwartet werde.

Die Anwohner setzen nun weiter auf Transparenz und plädieren dafür, strahlungsärmere Alternativen zu suchen. Micha Presser sagt, sie setzten auf flächendeckende und kostengünstige Glasfaserversorgung in den Teilorten. „Wir streben für dieses Zukunftsthema eine Beteiligung der Bürger an einem Gesamtkonzept für Salem an“, heißt es im neuen „Salem Funk“-Flyer. Eine Bürgerversammlung sei ein Ziel.

Die Homepage im Internet: www.salemfunk.de 

Geywitz zu Einfamilienhäusern "Ökonomisch und ökologisch unsinnig"

Tagesschau ARD   hier    15.04.2022 

Den Wunsch nach dem Eigenheim teilen viele. Doch selbst wenn man sich den Bau eines Einfamilienhauses leisten kann - ist dieser wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll? Nein, sagt Bauministerin Geywitz. Sie setzt auf die Sanierung älterer Häuser.


Der Neubau von Einfamilienhäusern in Deutschland muss aus Sicht von Bundesbauministerin Klara Geywitz eingedämmt werden, um den Flächenverbrauch zu senken und die Umwelt zu schützen. Es sei "ökonomisch und ökologisch unsinnig", wenn jede Generation neue Einfamilienhäuser baue, sagte die SPD-Politikerin der "taz am Wochenende".


"Anderer Nutzungszyklus" als Lösung?

Anfangs werde noch zu fünft auf 150 Quadratmetern gewohnt, "aber dann ziehen die Kinder aus - und das Haus schrumpft in dem Moment nicht". Seit den 1950er-Jahren seien Hunderttausende Einfamilienhäuser gebaut worden. "In denen leben meist keine Familien mehr, sondern ein oder zwei Senioren." Die Lösung sei ein anderer Nutzungszyklus, sagte sie. "Gut wäre, wenn die nächste Generation von jungen Familien alte Häuser erwirbt und saniert. Dafür müssen wir staatliche Anreize setzen. Dann kann man beides vereinbaren: Fläche sparen und den Wunsch vom eigenen Haus ermöglichen."

 

 

Geywitz sagte, nötig sei eine Debatte über "gutes Wohnen". In den vergangenen Jahrzehnten sei die Wohnfläche pro Person immer weiter gestiegen. "Wir reden zwar darüber, wie das eigene Ess- oder Mobilitätsverhalten das Klima beeinflusst, beim Wohnen aber noch nicht."


"Umdenken im Wohnbereich"

Es müsse anders gebaut werden, sagte sie - mit kleineren Wohnflächen, aber größeren Gemeinschaftsflächen.

"Aber wir werden keine Vorschriften machen, wie viel Quadratmeter eine Wohnung haben darf. In anderen Bereichen setzen wir auf reparieren statt wegwerfen oder teilen statt besitzen. Wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen, brauchen wir auch ein Umdenken im Wohnbereich, also mehr gemeinsam statt 'Alles meins'."

Im Jahr 2020 gab es laut Umweltbundesamt rund 42,8 Millionen Wohnungen, gut fünf Prozent mehr als 2011. Im gleichen Zeitraum stieg die tatsächlich genutzte Wohnfläche aber deutlich stärker um 6,5 Prozent - vor allem wegen der größeren Wohnfläche pro Kopf.




Auch in der Zeit wurde das Interview thematisiert  hier

Klara Geywitz plädiert für Abkehr von Einfamilienhäusern


Ergänzt wurde noch: 

Gut wäre es aus Sicht der Ministerin zudem, mehr mit Holz und Lehm zu bauen: "Das wäre mein Wunsch. Für die Verbesserung der CO₂-Bilanz des Gebäudesektors ist Holz eine super Möglichkeit, man kann auch mehrgeschossig damit bauen."


Donnerstag, 14. April 2022

Warum Sie Ihre Fotovoltaikanlage lieber größer planen sollten

 Spiegel  hier     Eine Kolumne von Hermann-Josef Tenhagen  09.04.2022

 Mehr Vergütung und geringere Kosten 

Mit Solarmodulen auf dem Dach können Privathaushalte nicht nur günstig Strom für sich selbst erzeugen. Auch die Einspeisung ins Netz soll sich bald wieder mehr lohnen. Was Sie jetzt tun können.

Mittwoch, 13. April 2022

 

Pressemitteilung BUND Regionalverband

Bodensee-Oberschwaben 08.04.2022



Die Aufgabe ist groß 

ohne Photovoltaik (PV) und Windenergieanlagen (WEA) können wir die fossile und atomare Energie nicht schnell und preisgünstig ersetzen.

So fasst BUND-Regionalgeschäftsführer Ulfried Miller die Einschätzung des Naturschutzverbandes zusammen.

„Leider kommen wir beim Energiesparen überhaupt nicht voran.
Seit 30 Jahren ist der 
Endenergieverbrauch pro Bundesbürger konstant hoch und liegt bei etwa 85 Kilowattstunden pro Tag.
Jede*r Deutsche hat damit — bildlich gesprochen — 100 Radfahrer im Einsatz, die täglich
zehn Stunden für den persönlichen Energiehunger strampeln.
Und der Energieverbrauch wird
durch die Elektromobilität und die Digitalisierung noch weiter steigen“, so der BUND-Sprecher.

Ohne gesellschaftlichen Wandel und die Einsicht einer Änderung unserer Gewohnheiten und
Ansprüche wird der Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu einer enormen Herausforderung ohne
Garantie. Wir alle müssen erkennen, dass weniger auf Dauer mehr ist und die Reduktion unseres
Konsums auch stolz und glücklich machen kann.

Dennoch werden wir weiterhin viel Energie benötigen und diese muss klimaneutral erzeugt
werden. Es geht nun darum, dafür die bestmöglichen Standorte zu finden. Wo ist ausreichend
Wind und Sonne und wo sind die geringsten Konflikte für Mensch und Natur?
Selbst, wenn wir alle geeigneten Dächer und Hausfassaden mit Solaranlagen belegen würden,
können wir nur etwa ein Zehntel unseres aktuellen Gesamt-Energieverbrauchs abdecken! Deshalb
brauchen wir auch Solaranlagen auf Freiflächen und Windräder.

Flächen für Photovoltaik-Anlagen sollten dabei vorrangig auf bereits überbauten oder genutzten
Flächen ausgewiesen werden. Geringe landschaftliche und ökologische Beeinträchtigungen durch
Photovoltaik sind entlang oder über Autobahnen, Lager- und Parkplätzen zu erwarten — die
Schweiz macht es vor — unbürokratisch und zielgerichtet.

Aktuelle Bauplanungen eines Wohnmobil-Herstellers in Isny zeigen, dass es bei der
Photovoltaikpflicht leider große Schlupflöcher im frisch novellierten Klimagesetz Baden-
Württembergs gibt.

Im Bereich der Landwirtschaft gibt es Chancen auf Synergieeffekte, z.B. Solarmodule anstelle der
Hagelnetze als Unwetterschutz über Obstplantagen oder anderen landwirtschaftliche Flächen,
sogenannte Argo-Photovoltaik-Anlagen. Außerdem lassen sich Freiflächen-PV-Anlagen auf vielen
Flächen mit einer ökologischen Aufwertung kombinieren, zum Beispiel auf moorigen Ackerböden,
die wiedervernässt werden. Damit ergäbe sich sogar ein doppelter Klimaschutzeffekt, denn die
Vernässung von Moorböden bindet sehr viel CO2 und andere klimaschädlichen Gase. In mehreren
Pilotanlagen sollten hierzu Erfahrungen gesammelt und Anlagenplanungen entsprechend
angepasst werden. Die Naturschutzverbände suchen hierfür gerade geeignete Flächen. 
Im Optimalfall können so Artenschutz und doppelter Klimaschutz (Moore als CO2-Senke und PVEnergie) Hand in Hand gehen. So könnte man mit Solaranlagen sogar den Schutz der Biodiversität
mitfinanzieren. Auch die Potenziale von ehemaligen Kiesgruben im Offenland könnten geprüft
werden.

Konfliktarme Flächen für die Windenergie wären z.B. ausgeräumte Agrarlandschaften, geschädigte oder monotone Wälder und Flächen entlang von Straßen und Bahntrassen. Wichtig ist, dass solche Flächen bereits erschlossen sind, damit nicht durch neue Zufahrtswege weitere Flächen beansprucht werden.

Die Flächen mit den geringsten Konflikten müssen als Vorrangflächen für die Erzeugung von
erneuerbarer Energie festgesetzt werden. Die Frage, wem die Flächen gehören und ob sie im oder
außerhalb des Waldes liegen, sind zunächst keine Ausschlusskriterien.
Gleichzeitig müssen Standorte, auf denen große Konflikte mit Naturschutzzielen zu erwarten sind, ausgeschlossen werden. Diese sollten für gebündelte Naturschutzmaßnahmen und
Artenhilfsprogramme, z.B. für windkraftsensible Arten, bereitgestellt und aufgewertet werden.

Auch die Ausweisung von Bann- und Schonwäldern und die Biotopvernetzung im Offenland und
im Wald kann einen solchen Ausgleich bieten und sollten nicht unberücksichtigt bleiben.
Dazu haben BUND und NABU einen gemeinsamen Vorschlag entwickelt und im Januar 2022 bei
den Naturschutztagen in Radolfzell zur Diskussion gestellt. Auch im Koalitionsvertrag der neuen
Bundesregierung ist ein solches Artenhilfsprogramm verankert.
Für Baden-Württemberg würde es 
nach Schätzung der Naturschutzverbände 10 bis 15 Millionen Euro pro Jahr kosten. Die Maßnahmen könnten aus den Pachteinnahmen für Windkraftwerke und aus Ausgleichszahlungen finanziert werden.

Planungen für Energieinfrastrukturen sollten also mit einem geeigneten Naturschutzkonzept Hand in Hand gehen. Erst wenn beides auf dem Tisch liegt, kommen wir weg von Einzelfall-
Betrachtungen und lähmenden Diskussionen - weil wir ein gutes Gesamt-Konzept haben (Nehmen
und Geben).

Um die Akzeptanz zu steigern und die Energiewende zu finanzieren, müssen Bürger*innen
außerdem die Möglichkeiten erhalten, sich an der Finanzierung und dem Gewinn zu beteiligen.
Damit bleibt möglichst viel Wertschöpfung in der Region. Bürger*innen, Energiegenossenschaften,
Landwirt*innen, Unternehmer, Kommunen und andere Stakeholder müssen zusammenarbeiten,
damit der Umstieg von Öl und Gas auf Erneuerbare Energien gelingen kann und die Klimaziele
erreichbar sind.

Ulfried Miller, BUND-Regionalgeschäftsführer Bodensee-Oberschwaben