Montag, 25. April 2022

Selbstfahrende Shuttlebusse werden in Friedrichshafen getestet

 SWR aktuell hier  STAND  5.10.2021

Das autonome Fahren kommt auch bei uns in die Gänge! Der Bericht unten ist schon vom Oktober 2021.

Warum autonomes Fahren? Wenn ich an das riesige Dilemma im Zugverkehr denke - es fehlt an Zugführern - dann kann ich mir gut vorstellen, dass auch die Busfahrer knapp werden.
Insbesondere dann, wenn man das umsetzt, was wir alle wollen: die Schaffung  eines auch auf dem Land flächendeckenden ÖPNV-Systems.

Und wir alle wissen: unsere Gesellschaft wird immer älter, die verfügbaren Arbeitskräfte werden immer weniger. Wie soll das sonst zu schaffen sein?

Erst vor einigen Wochen hatte sich das Aktionsbündnis Grünzug Salem mit dem Verkehrsexperten Daniel Herfort per Videokonferenz ausgetauscht.

Er tendiert ganz klar zum autonomen Fahren und sähe da in Salem ein ganz großes Potential. Denn er sieht, dass Salem momentan im Zugverkehr eher dazu gewonnen hat. Wir haben jetzt eine Schnellverbindung nach Friedrichshafen. Und dadurch wird Salem auch von umgebenden Gemeinden mehr angesteuert. Sprich: Die Parkplätze am Bahnhof könnten bald knapper werden, wenn die Menschen sich auf das neue Zugangebot einstellen. Also mehr Parkplätze bauen? Oder doch lieber grundsätzlich was verbessern im ÖPNV?

Automatisiertes Fahren geht in neue Phase

Ein Modellprojekt des Landes zum automatisierten Fahren, an dem auch ZF Friedrichshafen beteiligt ist, geht in eine neue Phase. Jetzt wurde ein selbstfahrender Shuttlebus getestet.

Die Fahrt fand auf einer Teststrecke im Werk 2 des Autozulieferers in Friedrichshafen (Bodenseekreis) statt. Ähnliche Shuttlebusse seien bereits in den Niederlanden auf einzelnen Teststrecken unterwegs, so eine ZF-Sprecherin. Der Bus fährt 40 Km/h schnell. Es ist die dritte Generation der autonomen Fahrzeuge. Es sei neueste Sensorik und Rechenleistung eingebaut, sagt Torsten Gollewski von ZF. Bei ZF in Friedrichshafen arbeiten 500 bis 600 Ingenieure an der Entwicklung des autonomen Shuttle-Busses.


 Auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) war bei der Testfahrt dabei. Für Hermann ist der neue Bus etwas Besonderes. Die ersten Fahrzeuge "fuhren noch etwas hoppelig", erinnert sich der Minister. Das neue Fahrzeug sei schneller und präziser. Das Shuttle sei besonders für den ländlichen Raum interessant, wo es an Fahrern mangele. Deshalb unterstütze das Land das Projekt finanziell.

Wie es sich anfühlt, mit einem selbstfahrenden Shuttlebus zu fahren, hat SWR-Reporter Martin Hattenberger am Donnerstagvormittag einmal ausprobiert (er berichtet mündlich hier)

In Kooperation mit der Regionalverkehrssparte der Bahn, DB Regio, sowie zwei Forschungseinrichtungen in Stuttgart und Karlsruhe wird das Projekt mit den selbstfahrenden Shuttlebussen vorangetrieben und wissenschaftlich begleitet.

Teststrecken in Friedrichshafen und Mannheim

Im Rahmen des Projekts "Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb" (RABus) soll laut ZF in Friedrichshafen und Mannheim auf einer festen Route ein ÖPNV-Betrieb mit elektrifizierten und automatisierten Fahrzeugen etabliert werden. Die Busse sollen auch die ländlichen Regionen an den ÖPNV in der Stadt anbinden. Die autonomen Busse sollen ab 2024 auf den Straßen unterwegs sein. Wie sie aussehen sollen, haben Minister Hermann und Gollewski von ZF am Donnerstagvormittag enthüllt.


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Sieben Millionen Euro für Forschungsprojekt „RABus“

Wir wollen die Fahrgastzahlen in allen öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Jahr 2030 im Vergleich zum Jahr 2010 verdoppeln. Um das Verdopplungsziel zu erreichen, bauen wir das Verkehrsangebot in den Verdichtungsräumen genauso wie im Ländlichen Raum konsequent und verlässlich weiter aus.

Wir werden eine Mobilitätsgarantie für eine verlässliche Anbindung im öffentlichen Nahverkehr umsetzen: alle geschlossenen Ortschaften in Baden-Württemberg sollen von fünf Uhr früh bis Mitternacht mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar sein. Zu den gängigen Verkehrszeiten wollen wir im Ballungsraum mindestens ein 15-Minuten-Takt, im Ländlichen Raum ein 30-Minuten-Takt sicherstellen. In einer ersten Stufe soll dieser Takt bis 2026 in den Hauptverkehrszeiten des Berufsverkehrs erreicht sein – zu den übrigen Zeiten jeweils mindestens ein Stundentakt im Ländlichen Raum und in den Ballungsräumen ein 30-Minuten-Takt.


Auch bei der Gartenschau in Lindau wurden bereits autonome Buse eingesetzt hier
Selbstfahrender Kleinbus pendelt zur Lindauer Gartenschau

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