Donnerstag, 31. August 2023

Mehr Grünflächen für weniger Hitze in Kommunen am Bodensee

  hier  SWR  22.8.2023,    Rebecca Lüer  zum Anhören!

Grenzüberschreitendes Klimaschutz-Projekt

Mehr Grünflächen regulieren bei Hitzeperioden die Temperatur. Die Bodensee-Stiftung bietet Kommunen in einem mehrjährigen Projekt Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel.

In Städten und Gemeinden steigern mehr Grünflächen nicht nur die Lebensqualität, sondern können bei Hitzeperioden auch die Temperatur herunter regulieren. Die Bodensee-Stiftung mit Sitz in Radolfzell bietet Kommunen darum federführend zusammen mit anderen Partnern in einem mehrjährigen Projekt namens "Zukunftsgrün" Ideen und Unterstützung an. So sollen Kommunen rund um den Bodensee für den Klimawandel besser gewappnet werden.


Ergebnisse von "Zukunftsgrün"-Projekt sollen Kommunen zugute kommen

Welchen Stellenwert haben begrünte Dächer und Pflanzen an Fassaden? Wie wichtig sind Stadtbäume? Diese Fragen für den Klimaschutz sollen mit "Zukunftsgrün" geklärt werden. Forschende und Naturschützer wollen gemeinsam mit interessierten Gemeinden grenzüberschreitend bis Ende 2026 erproben, inwieweit mehr Grünflächen Kommunen widerstandsfähiger machen: gegen große Hitze, aber auch zum Beispiel gegen Starkregen.

Zum Auftakt des Projekts können Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen Mitte September an einer länderübergreifenden Exkursion rund um den Bodensee teilnehmen, bei der positive Beispiele vorgestellt werden.

Weiterbildung auch für Bauherren, Gärtner und Bauhof-Mitarbeitende

Auch Bauherren, Landschaftsgärtnerinnen oder Bauhof-Mitarbeitende können sich informieren und weiterbilden, etwa im September bei einem "Gärtner-Kollektiv" in Sonthofen im Allgäu oder im Oktober bei einem Kongress zu klimaeffizientem Bauen in Bregenz. Bürgerinnen und Bürger können sich als "Blühbotschafter"einbringen und Fortbildungen in Sachen Klimaschutz machen.

Fördergelder für Kommunen für Grün statt Asphalt

Das baden-württembergische Verkehrsministerium fördert nach eigenen Angaben Maßnahmen für Klimaschutz in Städten. So können Kommunen vom Land Geld bekommen, wenn sie zum Beispiel Trinkbrunnen oder Wasserelemente in der Ortsmitte bauen oder Fahrspuren und Parkplätze in Grünflächen umwandeln und dort Bäume pflanzen.

Grünflächen lassen Temperaturen bis zu 20 Grad sinken

Mithilfe von Drohnen erzeugte Wärmebilder zeigen laut Ministerium, dass über asphaltierten und versiegelten Flächen im Vergleich zu unmittelbar angrenzenden Grünflächen eine durchschnittlich circa 20 Grad Celsius höhere Lufttemperatur herrsche. Durch mehr Schatten reduziere sich die gefühlte Temperatur um bis zu 12 Grad, die Oberflächentemperatur sinke um 10 bis 20 Grad.

Sendung vom

    Di., 22.8.2023 6:00 Uhr, SWR4 BW am Morgen, SWR4 Baden-Württemberg 


hier

Zukunftsgrün

Biodiversität, Klimaschutz und Klimawandelanpassung gemeinsam denken!

Handlungsfeld: Unternehmen& Biologische Vielfalt

Projektziele:

Das Ziel von Zukunftsgrün ist es, Klimawandelanpassung, Klimaschutz und Schutz der Biodiversität gemeinsam zu begegnen und Lösungen aufzuzeigen für eine zukunftsfähige Gestaltung unserer Siedlungsräume.

Projektgebiet: Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein

Laufzeit: 01.04.23 – 31.12.26

Hintergrund

Es besteht breiter gesellschaftlicher Konsens, dass der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt und der Klimawandel zu den drängendsten Problemen gehören. Biodiversitätsfreundliche (Grün-)Flächengestaltung kann biologische Vielfalt fördern und der besonderen Vulnerabilität von Siedlungsräumen gegenüber den Folgen des Klimawandels begegnen.Trotzdem werden sie aufgrund von fehlendem Bewusstsein und auch Wissen oft nicht umgesetzt.

Zukunftsgrün schafft Trainings- und Bildungsangebote, baut ein transdisziplinäres Netzwerk mit Expert*innen aus Planung und Umsetzung von Flächengestaltung auf, demonstriert die Skalierbarkeit biodiversitätsfreundlicher klimaangepasster Flächengestaltung anhand einer Organisation mit 200+  Standorten und trägt durch intensive Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung von Bürgern, Verwaltung und Wirtschaft bei.

 

Umsetzung

In vier Arbeitspaketen, die eng miteinander verzahnt sind, werden grenzüberschreitend Lösungen für zukunftsfähige Siedlungsgestaltung erarbeitet. Diese sind:

– Bauwesen: Erarbeitung von Materialien und Entscheidungshilfen für Bauherren, LCA-Ökobilanzdaten für Gründächer zur Integration ins baubook, Trainings für Planende und Energieberater*innen

– Stiftung Liebenau: Umsetzung von 6 biodiversitätsfreundlichen und klimawandelangepassten Pilotstandorten, Trainings für Gärtner*innen, Soziale Nutzung von Zukunftsgrün, Integration von Biodiversität und Klimawandelanpassung ins Umweltmanagementsystem der Stiftung

– Blühbotschafter*innen: Ausbildung von Privatpersonen/Ehrenamtlichen zu Blühbotschafter*innen, Train-the-Trainer-Ausbildung für Organisationen, die selbst Blühbotschafter*innenkurse anbieten möchten, Infoormations- und Materialienpaket für Zukunftsgrün

– Netzwerk Kommunen: Workshops mit Exkursionen für Kommunen, kommunaler Wettbewerb: Spiel.Stadt.Grün, Maßnahmenpakete

Kontakt

Ansprechpartner: Sven Schulz

E-Mail: sven.schulz@bodensee-stiftung.org

Telefon: 07732-9995441

Homepage: www.bodensee-stiftung.org

Projektpartner

  • BUND Naturschutz Ökostation Schwaben e.V., Deutschland
  • Stiftung Liebenau, Deutschland
  • Energieinstitut Vorarlberg, Österreich
  • baubook GmbH, Österreich
  • pulswerk GmbH, Österreich
  • Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Schweiz

Projektförderer

Interreg Alpenrhein-Bodensee- Hochrhein

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