SWR hier 4.4.2023
Die Städte Wangen im Allgäu und Ravensburg wollen nachts das öffentliche WLAN abschalten. Sie reagieren damit nach eigenen Angaben auf entsprechende Anregungen aus der Bevölkerung.
In den oberschwäbischen Städten Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) und Ravensburg soll es in den Nachtstunden kein öffentliches WLAN mehr geben. In Wangen ist das freie Internet bereits ab 23 Uhr abgeschaltet. Die Stadt wolle den Menschen, die sich vom WLAN negativ betroffen fühlen, eine störungsfreie Nachtruhe ermöglichen, so die Begründung. Eine Bürgerinitiative hatte sich dafür stark gemacht.
In Ravensburg gibt es ähnliche Pläne, bestätigte der Sprecher der Stadt auf SWR-Anfrage. Ein Grund für die Maßnahme: Menschen, die sich als elektrosensibel empfinden, sollen entlastet werden. Als elektrosensibel bezeichnet man Menschen, die eigenen Angaben zufolge elektrische oder magnetische Felder wahrnehmen können. Einen wissenschaftlichen Beweis für Elektrosensibilität gibt es allerdings nicht.
Nebeneffekt: nachts weniger Lärm in der Stadt?
Außerdem will die Ravensburger Stadtverwaltung mit der Maßnahme Strom sparen. Zudem erhofft man sich den Effekt, dass sich bei abgeschaltetem nächtlichem WLAN weniger Menschen unter freiem Himmel treffen und Lärm machen.
Der Städtetag Baden-Württemberg erklärte auf Anfrage, bislang sei dem Verband nicht bekannt, dass Städte nachts den öffentlichen Internetzugang abschalten.
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