Mittwoch, 29. Oktober 2025

Ziel: Tage mit viel Wind und Sonne voll ausschöpfen durch Optimierung von Stromleitungen, Batteriespeicher und Wasserstofftechnologie

 Ich bin mir nicht sicher inwieweit das Ziel "Wasserstofftechnologie" nicht schon längst boykottiert wird durch Frau Reiche, die bald reine Gaskraftwerke ausschreiben will.

NDR hier  28.10.2025  von Alexander C. Mühlhausen

Rekord für Erneuerbare Energien: Deutschland bei Sturm komplett versorgt

Immer wieder wird hinterfragt, ob die Erneuerbaren Energien Deutschland mit Strom versorgen können. Beim jüngsten Sturm haben Wind und Sonne gezeigt, dass sie den bundesweiten Stromverbrauch decken können. Und das, obwohl bei Extrem-Wetter manchmal Windräder abgeschaltet werden.

Am vergangenen Wochenende ist in Deutschland mehr grüne Energie erzeugt worden, als Strom benötigt wurde. Windkraft- und Photovoltaikanlagen deckten am Sonntag 101 Prozent des Verbrauchs ab. Mit Biomasse und Wasserkraft war es sogar noch mehr. Tage mit solch einer hohen Stromproduktion aus Wind und Sonne sind im Jahresverlauf aber selten. Am Wochenende waren es die Windräder, die vom Sturm profitierten und riesige Mengen an Strom erzeugten. Das zeigen Daten des Fraunhofer Institus für Solare Energiesysteme, die das NDR Datenteam ausgewertet hat.



Allerdings werden in Norddeutschland an Tagen mit guten Bedingungen für grüne Stromproduktion oft auch Windräder abgeschaltet. Denn das Stromnetz in Deutschland ist nicht darauf ausgelegt, große Mengen Erneuerbare Energien von den Küsten zu Fabriken im Süden des Landes zu befördern.

Viele Terawattstunden Strom gehen verloren
Dadurch gehen Unmengen an Strom verloren: 2024 konnten allein die Windparks vor Norddeutschlands Küsten 4,6 Terawattstunden Strom nicht erzeugen, rechnet der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) vor. Dieser Strom wäre ausreichend, um etwa den Jahresverbrauch aller derzeit rund 1,7 Millionen E-Autos in Deutschland zu decken.




Um den gesamten Strom ins Netz einspeisen zu können, fordert der BWO deshalb, dass schnell mehr Stromleitungen gebaut werdenWenn das Netz für die Spitzen der Erneuerbaren Energien ausgebaut ist, können Unternehmen von besonders günstigen Strompreisen profitieren

Schon jetzt kommt das vor: An Tagen mit viel Sonne und Wind erhalten Großkunden sogar Geld, wenn sie Strom beziehen. Wer etwa am Wochenende an der Börse gekauft hat, musste mitunter gar nichts bezahlen. Unternehmen können sich das zunutze machen, wenn sie Batteriespeicher betreiben und dann besonders günstig laden.

Energiewende: Man muss Strom "zwischenparken"
Es gibt allerdings noch nicht genug Batteriespeicher. Sie sind als Puffer nötig, um Zeiten auszugleichen, in denen das Wetter nicht mitspielt und Photovoltaikanlagen und Windräder weniger Strom erzeugen.

Wind und Sonne sind sehr wechselhaft

Wie groß ist der Anteil von Wind und Sonne an der Last im Stromnetz?




Stromspeicher können dann nachts oder für ein paar Stunden einspringen und das Auf und Ab ausgleichen: "Wir brauchen Batterien, um kurzfristig zu puffern, und Wasserstoffspeicher, um mittelfristig zu stabilisieren", erklärt David Sauss. Er forscht in Braunschweig am Steinbeis-Innovationszentrum energieplus dazu, wie Deutschland in Zukunft mit Energie versorgt wird.

Wasserstoff: Energieträger der Zukunft
Wenn allerdings tagelang Dunkelflaute ohne Wind und Sonne herrscht und die Batteriespeicher aufgebraucht sind, braucht es auch in Zukunft eine andere Lösung. Dann sollen moderne Gaskraftwerke einspringen. Diese laufen derzeit noch mit Erdgas und stoßen dabei klimaschädliches CO2 aus. Idealerweise werden sie so gebaut, dass sie in Zukunft mit Wasserstoff betrieben werden können. Und wenn dieser Wasserstoff mit grünem Strom aus Wind und Sonne erzeugt wird, entsteht nur Wasserdampf. Zudem lässt sich Wasserstoff gut lagern und somit flexibel einsetzen. Allerdings ist Wasserstoff noch sehr teuer und noch nicht im Kraftwerks-Dauerbetrieb erprobt.

Um grünen Strom bestmöglich in Deutschland nutzen zu können, muss noch viel Geld investiert werden. Vor einem "Tal der Tränen, in dem deutsche Firmen aufgeben", falls nicht genug getan wird, warnt etwa Mehtap Özaslan. Sie ist Professorin für Chemie an der Universität Hamburg und Expertin für Wasserstoff. Sonst wäre Deutschland erneut davon abhängig, seine Energie nur zu importieren.

Erst wenn Stromleitungen, Batteriespeicher und Wasserstofftechnologie ausgebaut sind, können Tage mit viel Wind und Sonne voll ausgeschöpft werden.

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