Bürgerstimme: Leserbrief von Maria Walter
Die Bodenseeregion ist eine der schönsten Landschaften
Deutschlands. Vor fünfzig Jahren zugezogen, habe ich das immer zu
schätzen gewusst! In den vergangenen Jahrzehnten, insbesondere den
letzten zwanzig Jahren, hat sich diese Region gravierend verändert.
Gewerbeparks prägen in weiten Teilen das Bild. Die größeren Gemeinden
sind mit der Ausweisung von Flächen für Industrie und Gewerbe am Limit
angekommen. Und nun ist Salem dabei, ebenfalls in diese Richtung zu
marschieren!
Meine Meinung dazu: "Eine Region verkauft sich." Gewerbeansiedlung contra Landwirtschaft. Für mich bedeutet heimische
Landwirtschaft das Wichtigste überhaupt, denn angesichts der
Klimaveränderung muss man wohl mit immer mehr Missernten bzw. weniger
Erträgen, sowohl hierzulande als auch weltweit rechnen. 2018 hat es
Nord- und Ostdeutschland betroffen. In welch fatale Abhängigkeiten
könnten die nachfolgenden Generationen wohl geraten?
Nein, gegen Gewerbegebiete ist per se nichts zu sagen, doch
scheint in den letzten vielen Jahren das rechte Maß verloren gegangen zu
sein. Die "Expansionswut" steht für mich in keinem Verhältnis zu den
noch vorhandenen Flächen. Behutsamkeit, um eine einmalige
Kulturlandschaft zu erhalten, sieht anders aus. Und was wird sein, wenn
sich der Wind dreht und es konjunkturmäßig zurück geht?! Wie viele der
überdimensional gebauten Hallen werden leer stehen? Schwarzmalerei? Ich
denke nicht. Das Rad der Geschichte lehrt uns anderes. Aus diesem
Grund plädiere ich für einen Stopp der Erweiterung um 27.5 Hektar in
Richtung Buggensegel. Was einmal zugepflastert wird, ist für immer
verloren! Ein großer Wunsch meinerseits wäre, dass sich möglichst viele
Bürger ganz Salems ein Bild von der bisherigen Ausweitung des
Gewerbegebietes machen und sich dann noch 30 Hektar dazu denken. Ich
persönlich möchte dahin gehende Entscheidungen nicht verantworten
wollen.
Maria Walter
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen