Bürgerstimme: Leserbrief an den Südkurier:
Vermarktung von Salem
In einem Zusammenspiel zwischen dem Regionalverband und der Gemeinde
Salem soll die Gemeinde zum Unterzentrum hochgestuft werden.
Voraussetzung dafür war wohl
- Eine angemessene „Neue Ortsmitte“, die mit übertriebenen Großbauten (Rathaus; Supermarkt, im Entstehen und 5 oder 6 Wohnblöcken, die alles andere als bezahlbarer Wohnraum werden) jetzt schon in die Höhe wächst und
- Die Bereitschaft der Gemeinde eine Industrie-/Gewerbegebiet in Neufrach einzurichten, das mit ca. 28 ha Größe alle Dimensionen der Gemeinde sprengt. Dieses Gebiet ist kein Entgegenkommen für die Gemeinde, sondern ein „Trojanisches Pferd“.
Sowohl die angrenzenden Seegemeinden als auch die
angrenzenden Hinterlandgemeinden haben keine großen Gewerbeflächen
(mehr), Aufgabe des Regionalverbandes ist aber, einen "angemessenen"
Flächenbedarfsplan zu erstellen und da kommt Salem-Neufrach gerade
recht. Könnte es doch als sogenanntes "Interkommunales" Gewerbegebiet
sämtlicher Umlandgemeinden dienen.
Jetzt stört nur noch der Grünzug, der bei der letzten
Fortschreibung des Regionalplanes als wichtiger Bestandteil der Planung
eingerichtet wurde. Der soll jetzt aufgegeben werden!
Oder vielleicht woanders realisiert werden. Darüber ist noch nichts bekannt.
Da bis jetzt die ganze Planung im Hintergrund zwischen Gemeinde
Salem und Regionalverband nicht öffentlich gelaufen ist, hat die GOL den
Plan in einer öffentlichen Veranstaltung bekannt gemacht.
Der Bürgermeister, der den Plan mit dem Regionalverband ausgeheckt hat, schreibt jetzt in "Salem Aktuell" wörtlich:
"Diesen Vorstoß und die Initiative des Aktionsbündnisses
begleite ich mit großer Sorge. Nach wie vor bin ich der Ansicht, dass
auch in Zukunft noch eine gewerbliche Entwicklung in Salem möglich sein
muss. usw."
Da er bei der Veranstaltung der GOL anwesend war und ebenso
wie GR Eglauer erklärt hat, dass der Zeitpunkt für eine Diskussion der
Erweiterungspläne hätte schon längst stattfinden können, ja sogar
müssen, ist es unredlich, dem Aktionsbündnis zu unterstellen, es wolle
sämtliche Entwicklung in Salem bremsen. 28 ha Erweiterungsfläche sind
für Salem einfach unangemessen. Die Aussage, man müsse ja nicht alles
bebauen, auch wenn es genehmigt werde, klingt wenig glaubwürdig von
einem Bürgermeister, der schon vor Jahren seine ganzen Gewerbeflächen
ohne Bedenken an MTU verschleudert hätte, wenn nicht ein Bürgerbegehren
ihn gebremst hätte.
Jetzt erweist es sich als äußerst nachteilig, dass der
Bürgermeister nicht in der Gemeinde wohnt und die Stimmung der Bürger
hinter sich lässt, wenn er abends nach Hause fährt.
Stephan Strick
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