Mittwoch, 12. Juli 2023

Verbraucherzentralen warnen vor Einbau neuer Gasheizung

  hier  12.7.23  in der Welt

„Die Preise für Gas und Öl werden steigen“, so der Bund der Verbraucherzentralen. Man rate deshalb von fossilen Heizungen ab. Aber auch andere Heizsysteme werden immer teurer, so der Verband: Preissteigerungen von bis zu 25 Prozent wurden zuletzt verzeichnet.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) spricht eine Warnung aus: „Vor dem Einbau einer Gasheizung kann man inzwischen nur warnen“, sagte die Leiterin des Verbands, Ramona Pop, der „Rheinischen Post“. „Die Preise für Gas und Öl werden steigen, da sich der CO2-Preis für fossile Energieträger von Jahr zu Jahr erhöhen wird.“

Die Bundesregierung habe für 2024 die Wiederaufnahme der Erhöhung der CO2-Bepreisung angekündigt. „Allein in 2024 soll der Preis für eine Tonne CO2 um 17 Prozent auf dann 35 Euro ansteigen“, sagte Pop.

Eine Gasheizung erzeugt pro Kilowattstunde etwa 200 Gramm Kohlendioxid (CO2). Das bedeutet, dass bei einem Verbrauch von 10.000 Kilowattstunden rund zwei Tonnen CO2 ausgestoßen werden. Das kostet im kommenden Jahr einen CO2-Aufpreis von 70 Euro.

Pop kritisiert das nun geplante Heizungsgesetz: „Das Heizungsgesetz ist durch die lange Debatte nicht besser geworden, Verbraucherinnen und Verbrauchern fehlt weiter die nötige Klarheit. Das Sammelsurium an Optionen überfordert sie. Und es drohen Kostenfallen, etwa durch den schnellen Kauf einer Gasheizung.“

Heizungen um bis zu 25 Prozent teurer geworden

Brennstoffe allein sind jedoch nicht der einzige Quell der Teuerung. Erst am Vortrag hatte der Bundesverband der Verbraucherzentralen darauf aufmerksam gemacht, dass auch die Preise für Heizungen in den vergangenen beiden Jahren in Deutschland drastisch gestiegen sind.

„Im Durchschnitt haben sich die Preise für Heizungsanlagen 2021 um rund 25 Prozent erhöht und 2022 wohl sogar noch ein bisschen mehr“, sagte Stefan Materne von der Energieberatung der Verbraucherzentralen der Deutschen Presse-Agentur, gestützt auf eine eigene Marktuntersuchung. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet.

Für den Preisüberblick hatte der Verband bei den lokalen und regionalen Energieberatungen die Angebotspreise von Handwerkern abgefragt. Das Ergebnis: Die Durchschnittspreise für Luft-Wasser-Wärmepumpen stiegen von 20.000 Euro im Jahr 2021 auf 31.000 Euro in diesem Jahr.

Pelletheizungen verteuerten sich im gleichen Zeitraum von 27.000 auf 37.000 Euro. Aber auch der Preis für Einbau einer Gas-Etagenheizung erhöhte sich von 6000 auf 10.000 Euro.

Zum Teil spiegele der Preisanstieg die Erhöhung der Rohstoff- und Energiekosten. Doch sei ein Teil der Kostensteigerung sicher auch auf die riesige Nachfrage zurückzuführen. „Der Markt ist überhitzt“, urteilte Materne. Regional gebe es aber durchaus große Unterschiede.

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