hier Artikel von dpa • 27.7.23
Der Juli 2023 wird laut der Weltwetterorganisation und dem europäischen Klimawandeldienst Copernicus der wohl heißeste Monat seit Messbeginn 1940. Der 6. Juli war der heißeste Tag mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,08 Grad. Vor allem die Hitzewellen in Südeuropa, Nordamerika und Asien sorgten für die Rekordtemperaturen.Der Juli dürfte mit größter Wahrscheinlichkeit der bislang heißeste Monat seit Messbeginn werden. Das berichteten die Weltwetterorganisation (WMO) und der europäische Klimawandeldienst Copernicus am Donnerstag nach Auswertung der Daten bis zum 23. Juli. Selbst sehr kühle Tage vor dem 1. August können dies nicht mehr ändern. Die drei Wochen Anfang Juli seien nach ersten Analysen der wärmste jemals gemessene Dreiwochenblock gewesen.
Der heißeste einzelne Tag war nach diesen Angaben der 6. Juli, mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,08 Grad, dicht gefolgt vom 5. und 7. Juli. Der vorherige Rekord stammte vom 13. August 2016 mit einem Wert von 16,8 Grad. Dieser Rekord wurde in diesem Jahr an mindestens 17 Juli-Tagen übertroffen.
Juli wird wohl heißester Monat seit Messbeginn
Copernicus bezieht sich auf konkrete Messdaten seit 1940. Längere Berechnungen zeigen jedoch, dass die Erderwärmung durch den menschengemachten Klimawandel seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts langsam voranschreitet. Sie hat sich seit den 1980er Jahren sehr stark beschleunigt. Weitere Analysen, etwa von der US-Behörde NOAA, werden Mitte August erwartet.
Zwar war das Wetter in Deutschland und Nordeuropa in diesem Juli gefühlt weniger warm als in anderen Sommern, aber im globalen Durchschnitt waren Hitzewellen in Nordamerika, Asien und Südeuropa ausschlaggebend. Ebenso habe dazu die hohe Wassertemperatur der Ozeane zu dem besonders warmen Juli beigetragen, berichtete die WMO.
In den ersten 23 Juli-Tagen lag die globale Durchschnittstemperatur nach diesen Angaben bei 16,95 Grad. Bislang war nach den europäischen Berechnungen der Gesamt-Juli 2019 mit 16,63 Grad der heißeste. NOAA nennt den Juli 2021 als heißesten Monat. Der Unterschied könne damit erklärt werden, dass die NOAA-Berechnungen große Teile der Polarregionen nicht einrechneten, teilte Copernicus mit.
Vor allem Hitzewellen in Nordamerika, Asien und Südeuropa
Die WMO geht mit 98-prozentiger Sicherheit davon aus, dass eines der nächsten fünf Jahre das heißeste je gemessene sein wird. Das bisherige Rekordjahr ist 2016, mit einer globalen Durchschnittstemperatur von rund 1,3 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900). Die WMO geht mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit davon aus, dass in mindestens einem der nächsten fünf Jahre die globale Durchschnittstemperatur den Wert von 1,5 Grad überschreitet. „Dies bedeutet nicht, dass wir das im Pariser Abkommen festgelegte Niveau von 1,5 Grad dauerhaft überschreiten werden“, betonte die WMO. „Das bezieht sich auf eine langfristige Erwärmung über viele Jahre hinweg.“
Der Juli folgte auf einen Juni, der bereits so heiß war wie kein anderer Juni. „Menschengemachte Emissionen sind letztlich der Hauptgrund für die ansteigenden Temperaturen“, sagte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo. „Eine Reduzierung der Treibhausgase ist dringender als je zuvor“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas. „Klimamaßnahmen sind kein Luxus, sondern ein Muss.“
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