Mittwoch, 20. März 2019

Bürgerstimme: Leserbrief

 

Leserbrief vom 20.3.2019:

Derzeit setzt sich eine Gruppe in Salem gegen den geplanten unverhältnismäßigen Flächenverbrauch ein, ins besondere gegen die zweitgrößte Gewerbeflächenzuweisung im Bodenseekreis. Salems Gewerbegebiet würde sich auf diese Weise zum Industriegebiet entwickeln.
Man könnte auch sagen, Neufrach mutiert zum Industriegebiet mit anhängendem Wohngebiet.
Es bedarf keiner besonderen Aufmerksamkeit, festzustellen, dass Salem an allen Ecken drastisch zugepflastert wird. Einmal abgesehen davon, ob das sinnvoll ist, was da entsteht oder nicht, der Ausverkauf von Natur und kostbarem Ackerland hat nicht wiedergutzumachende Folgen.
Enttäuschung über die „Neue Mitte“ in Salem macht sich jetzt schon breit.“ So haben wir uns das nicht vorgestellt“. Stadtvillen zu hohen Preisen entstehen, wo in Workshops vorgegaukelt wurde, dass es das schönste und attraktivste Erholungsgebiet Salems werden sollte. Vorschläge der Beteiligten wurden missachtet.
Jetzt ist es zu spät, sich angesichts der aktuellen Baumaßnahmen die Augen zu reiben. Das Interesse der Bürger, sich im Vorfeld zu informieren war bei „Salem Mitte“ nicht groß, umso mehr das Vertrauen, dass die Verwaltung schon alles recht machen wird. Wo anderen Gemeinden vom Regionalverband Schranken gesetzt sind, kann Salem zuschlagen. Mit allen nachteiligen Folgen, wie rasant zunehmendem Verkehr. Eine Verkehrsanalyse darüber hat noch niemand gesehen. Woanders stehen die großen Supermärkte auf der grünen Wiese, in Salem in der „Mitte“. So was wird vom Bürgermeister Frequenzbringer genannt. Noch ist erst das gigantische Rathaus hochgezogen und einige Stadtvillen, der riesige Supermarkt mit seinem großen Verkehrsaufkommen wird noch unscheinbar im Untergrund vorbereitet.
Ist es ein Kunststück, eine schuldenfreie Gemeinde zu haben , wenn Flächen großzügig verscherbelt werden. Der Preis dafür ist aber sehr hoch. Das Kapital Landschaft ist mehr wert, als Euro und Cent pro Quadratmeter.
Es ist schon sehr spät, aber es gibt noch etwas zu retten.
Während bei Salem Mitte die demokratische Beteiligung weitgehendst versäumt wurde, hätten die Bürger bei der Ausweisung Salems als Vorranggebiet für Industrie und Gewerbe jetzt noch eine Chance.
Wir haben in unserem Land die Möglichkeit Bedenken kund zu tun und abzustimmen.

Lieselotte Strick
Salem

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