Liebe
Umwelt- und Fahrradinteressierte,
Wir
Gemeinderäte der GOL planen eine offene Themen- Fraktionssitzung:
"Fahrrad Mobilität in Salem"
Sie findet am 28.2.23 um 19 Uhr im
Sportheim Neufrach
(am Sportplatz) statt.
Erst
vor kurzem war das Thema "Radwegekonzept" im Gemeinderat sehr präsent
und wir erfuhren von Hr. Glatthaar, dass es an der Zeit wäre, das Konzept von
2015 neu zu überarbeiten.
Er ging für so eine Planung von durchschnittl. 7 Jahren Laufzeit aus.
In
der Gemeinderatssitzung haben wir gehört, dass auch andere Fraktionen Interesse
geäußert haben.
Daher
unsere Einladung an alle Interessierten: Es ist Jeder willkommen!
In
den letzten paar Jahren hat sich sehr viel beim Thema Mobilität verändert. Und
noch sehr viel mehr wird sich verändern müssen.
Die
Fahrradverbände haben recht: Wir sollten die Mobilitätswende dringend zusammen
voranbringen.
Doch
wo fangen wir an? Wir wollen gedanklich mit der einfachsten Mobilitäts Form –
der Fahrrad Mobilität - einsteigen.
Es
geht uns nicht „nur“ um Touristen und Schulkinder. Wenn wir 2035/2040 klimaneutral werden
wollen, ist der Umstieg aufs Rad im Alltag vieler Menschen eine der wichtigen
Säulen der Verkehrswende.
Wie
sieht es aus in der Salemer Bevölkerung? Was hält die Menschen bisher davon ab,
mehr Fahrrad zu fahren? Gibt es Vor-Ort Erfahrungen, aus denen man
Möglichkeiten für die nahe Zukunft ableiten könnte?
Es
soll bei diesem Treffen nicht nur um Radwege gehen, sondern auch um alles
drumherum: Abstellplätze, Ladesäulen, Fahrradstraßen, Vernetzung mit dem ÖPNV
etc.
Es
geht darum, zuzuhören, sich gemeinsam in das Thema einzudenken um dann den
Blick zu schärfen für eine neue Mobilität, die uns allen womöglich sogar mehr Spaß
macht.
Wir
freuen uns über reges Interesse
Die
GOL
Uli,
Birgit, Ralf, Klaus, Martin und Petra
Im Anhang findet ihr ein paar interessante und vor allem unterschiedliche Denkansätze dazu
Deutsche
wollen Auto gegen E-Bike tauschen
E-Fahrer von Tobias Stahl am 10.01.2022
Es gibt nur ein kleines Problem
Gut die Hälfte der deutschen Autofahrer würde am liebsten mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren – tatsächlich kommen aber nur rund zehn Prozent der Erwerbstätigen auf zwei Rädern zur Arbeit. Eine aktuelle Studie zeigt: Es könnten viel mehr sein, wenn es die richtigen Anreize dafür gibt.
Professorin Jana Heimel von der
Hochschule Heilbronn führt mit ihrem Projekt PendlerRatD, das vom Bundesverkehrsministerium gefördert
wurde, seit nunmehr drei Jahren eine Studie zum Fahrrad als Fortbewegungsmittel
für den Arbeitsweg durch. Heimel ist sich sicher, dass das Zweirad prinzipiell
von viel mehr Pendlern genutzt werden könnte: "Das Potenzial des
Fahrrads als ein Standbein der Verkehrswende ist riesig", sagt die
Professorin gegenüber dem Nachrichtenportal Zeit Online.
So konnte Heimel mit ihrem Projekt in den letzten drei Jahren mehr als 400 Autofahrer zum Umstieg aufs Fahrrad oder E-Bike überzeugen: 85 Prozent der Projektteilnehmer mit unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen erklärten sich am Projektende bereit, auch in Zukunft mit dem Rad zur Arbeit zu fahren – alles, was es dafür brauchte, war ein kleiner Schubs in die richtige Richtung.
Die
richtigen Anreize sind der Schlüssel zum Erfolg
Offenbar ist es entscheidend,
über Anreize und eine Art Mentorenprogramm die
Menschen zu einer Verhaltensänderung zu überreden. So bekamen die Teilnehmer
der Studie E-Bikes, Schlösser, Fahrradtaschen und Regencapes sowie eine Karte
mit der optimalen Route zur Arbeit gestellt. Auf der ersten Fahrt wurden die
Radler zudem von Fahrradpaten begleitet, um eventuelle Unsicherheiten abfangen
zu können.
Die insgesamt 15 Projektgruppen waren
zwischen einem und sieben Monaten mit den Fahrrädern unterwegs und konnten über
die zurückgelegten Strecken Boni erradeln, die von Arbeitgebern und
Sponsoren zur Verfügung gestellt wurden. Die Boni umfassten beispielsweise
kostenloses Kantinenessen oder auch ein Geschenk über 500 Euro von der
Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen für 100 Pendelfahrten im Jahr.
Mit den richtigen Anreizen ließe sich die Zahl der Fahrrad-Pendler deutlich steigern, sagt Professorin Heimel gegenüber Zeit Online. Auch eventuelle Schlechtwetterphasen sollten dabei kein Problem darstellen, so Heimel: "Je länger die Autofahrer mit dem Rad zur Arbeit pendelten, umso wetterresistenter wurden sie".
Nur
jeder Zehnte radelt zur Arbeit – obwohl der Weg im Schnitt sehr kurz ist
Das Pendeln mit dem Zweirad ist
nicht nur nachhaltig, sondern auch gesundheitlich attraktiv: Radfahrer seien im
Schnitt zwei Tage pro Jahr seltener krank, so Heimel. Eine groß angelegte Studie aus Großbritannien
unterstreicht diese Aussage: Daten von über 300.000 Pendlerinnen und
Pendlern in England und Wales von 1991 bis 2016 hatten gezeigt, dass nichts
gesünder ist als mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Zu Fuß ins Büro zu
kommen sei immer noch gesünder als die öffentlichen Verkehrsmittel. Mit
dem Auto zur Arbeit zu fahren, hätte den schlechtesten Einfluss auf die
Gesundheit der Studienteilnehmer gehabt. Im Vergleich dazu hätten die
Radfahrer eine um 20 Prozent verringerte Frühsterblichkeitsrate aufgewiesen.
Auch weit verbreitete Krankheiten seien in dieser Gruppe signifikant seltener
aufgetreten.
Luft für mehr Radverkehr gibt es
jedenfalls: Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sind im Jahr
2020 68 Prozent der Befragten normalerweise mit dem Pkw zur Arbeit
gefahren. 13 Prozent führen mit Bus und Bahn, nur jeder zehnte fuhr
regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit. Gleichzeitig hatte fast die Hälfte aller
Erwerbstätigen einen Arbeitsweg von unter zehn Kilometern zu bewältigen.
Südkurier
Die Stadt
Markdorf stellte bei der
Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes einen Antrag auf Ausschilderung der
Griviten-, Hahn-, Eugenienstraße und des Schießstattwegs als Fahrradstraße.
Zusätzlich sollen die Wege auch als Anliegerstraßen ausgewiesen werden.
Entschieden werde erst, heißt es aus dem Landratsamt, wenn sich nach einem
Vor-Ort-Termin im Oktober alle beteiligten Seiten inklusive Stadt und Polizei
geeinigt hätten.
In Freiburg gibt es die erste
Fahrradstrecke mit Solardach: Es erzeugt Strom und hält die Radelnden trocken.
Die Entwickler haben schon viele weitere Anwendungen dieser Technologie vor
Augen: Autobahnen, Bahntrassen, aber auch Zäune.
Fahrradpolitik im Schneckentempo
Süddeutsche Zeitung 5. Februar 2023
Zudem könne eine stärkere
Kombination von Fahrrad und Bahn ein "Gamechanger" werden, wie
in Amsterdam und Utrecht. "Die Schnittstelle sind Fahrradparkhäuser an
Bahnhöfen. Hier gibt es eine planerische Entwicklung und kommunale
Initiativen, allerdings immer noch eine finanzielle Zurückhaltung des Verkehrsministeriums." Die
Union will nun mit einem Antrag im Bundestag offenlegen, dass in der Radpolitik
insgesamt zu wenig vorangeht, zumindest in dem Punkt sind sich die größte
Oppositionspartei und die Grünen als Mitregierungspartei einig.
Der Ausbau von Radwegen ist zwar in der Regel Sache von Kommunen und Ländern, aber der Bund setzt die übergeordneten Rahmenbedingungen. "Verbunden mit den hierzulande höchsten, jemals beschlossenen Haushaltsmitteln in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für die Jahre 2020 bis 2023 wurde die Förderung des Radverkehrs durch die Vorgängerregierung auf ein neues Niveau gehoben", heißt es in dem Antrag von CDU/CSU zum "Fahrradland Deutschland", der Mittwoch im Bundestag debattiert werden soll.
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