Mittwoch, 8. Dezember 2021

Markdorfer Vorbild: Biotopvernetzung

 Südkurier hier

Augenmerk liegt auf Umweltschutz

Markdorf (büj) Die Stadt beauftragt ein Überlinger Landschaftsplanungsbüro mit der Arbeit an einem Biotopverbundplan. Dahinter steckt das Ziel, die gewachsene Kulturlandschaft in und um Markdorf zu erhalten. Genauer: Die Lebensräume von Tieren und Pflanzen sollen gestärkt werden, als Gegengewicht zu den schädigenden Einflüssen von Zersiedlung, Flächenfraß und Intensivproduktion. Vom Land werden solche Anstrengungen im Rahmen des „Fachplans Landesweiter Biotopverbund“ gefördert.

Wie Thomas Ueber, Landschaftsökologe beim Landschaftserhaltungsverband des Bodenseekreises, nun im Gemeinderat geschildert hat, sei Markdorf in einer guten Ausgangsposition. Ueber erklärte dem Gemeinderat, dass das Land bis 2023 zehn und bis 2027 13 Prozent des Offenlandes in sogenannte funktionale Biotopverbünde einbinden möchte. Und Markdorf habe auf seiner Gemarkung schon jetzt die erst in zwei Jahren angestrebte Zehn-Prozent-Marke erreicht.

Zum Hintergrund: Arten und Lebensräume sind bedroht. Die Biomasse der Fluginsekten schwindet drastisch, sodass die Nahrungskette auch hier vor Ort abzureißen droht. Als Ursachen für diese Negativentwicklung werden Zersiedlung und die Schnitte durch die Landschaft durch Verkehrswege angesehen. Mit Blick auf die Lebensräume der Tiere spricht man in diesem Zusammenhang von einer zunehmenden „Verinselung“. Die Habitate von Insekten und Kleintieren werden von ihrer Umgebung abgeschnitten. Überleben können nur jene Arten, denen die Flucht in andere Bereiche gelingt.

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