Zum Artikel im Südkurier "Bürgermeister setzen Notruf ab"
Die Stellungnahmen von Ulrike Lenski (GOL) und Henriette Fiedler(Freien Wähler) sowie Suzan Hahnemann waren zusammen in einem Artikel in der Online-Ausgabe des Südkuriers zu finden. hier
Stellungnahme von Suzan Hahnemann, Aktionsbündnis Grünzug Salem
Die Bürgermeister von Salem, Owingen und Heiligenberg, denen Sie in dem o.g. Artikel sehr viel Publikationsfläche bieten fürchten um die Zukunftschancen ihrer Gemeinden, wenn es um die Gewerbeentwicklung geht. Dabei ist offensichtlich immer noch nicht angekommen, dass bei der Frage der Flächenausweisung vorrangig Fragen des Klimaschutzes, des Naturschutzes, des Wasserschutzes, der Biodiversität, einer funktionierenden Landwirtschaft zu beachten sind und das Primat der Wirtschaft mit seinem „Weiter so“ im Flächenverbrauch ausgedient hat. Ganz deutlich ist dies auch der Politik des Ländles angekommen, heißt es doch in der grün-schwarzen Koalitionsvereinbarung:
"Ganz zu Anfang steht: Es gilt, das Klima zu schützen, die Schöpfung und die Artenvielfalt zu bewahren und so die natürlichen Lebensgrundlagen auch für die kommenden Generationen zu sichern“. Nur scheint Landespolitik auch seiner CDU insbesondere bei Bürgermeister Härle in Salem nicht anzukommen. Sein Gemeinderat hat ihm in der Sitzung vom 23.2. aufgetragen, sich bei der Abstimmung zum Regionalplan im Juni für den Erhalt des geschützten Grünzugs einzusetzen und gegen ein Vorranggebiet für Industrie und Gewerbe.
Und obwohl er in seiner SelbstHÄRLichkeit bereits mehrfach kund und zu wissen getan hat, dass er sich an diesen Gemeinderatsbeschluss nicht halten und selbstverständlich für den Regionalplan stimmen werde, macht er nun auch noch die Salemer Bürger verrückt, indem er bereits jetzt an den Ortsrändern nach weiteren Gewerbeflächen sucht.
Hinzu kommt, dass der Salemer Gemeinderat beschlossen hat, sich bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken auf lokale Bedarfe zu beschränken. Diese liegen wohl nur bei einem knappen Drittel der im Regionalplan vorgesehenen Fläche. Und so viele Salemer Firmen, die nicht eh schon im Gewerbegebiet sitzen, gibt es in den Teilorten gar nicht mehr. Zudem lautet die Devise: Flächen sparen – im Gewerbegebiet und erst recht innerörtlich, wo Wohnbebauung vorrangig sein sollte. Hier wären erst einmal noch vorhandene Potenziale im bereits erschlossenen Gewerbegebiet zu eruieren. Gegenüber dem Gewerbepark und an der Bahnhofstraße gibt es Baulücken. Dann könnten bereits auf Vorrat gekaufte Flächen zurückerworben werden (Wielath, ASP, Garagenpark) oder groß angelegte Parkflächen durch ein Parkhaus ersetzt und nachverdichtet werden. Hier ist planerische Kreativität gefragt.
Die Wirtschaft selbst zeigt v.a. in Ballungsräumen das sie die Zeichen der Zeit längst erkannt hat und wendet sich von Repräsentationsbauten ab. Zunehmend wird teure Bürofläche zu Gunsten von HomeOffice und mobilem Arbeiten reduziert. Auch und gerade Salem mit seinen großen touristischen Attraktionen und vielen kleineren landwirtschaftlichen Betrieben sollte seinen Grünzug vor Versiegelung schützen.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Suzan Hahnemann
Stellungnahme von Henriette Fiedler, Freie Wähler Salem
Gleichzeitig wurden diese 2 Leserbriefe in der Druck-Ausgabe des Südkurier gedruckt
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