RND hier 02.05.2024
Ein bunter Garten lockt Insekten an. Spätestens wenn der Rasen sichtbar in die Höhe wächst und Unkraut sprießt, holen viele Menschen den Rasenmäher aus dem Keller. Verbände rufen allerdings im Mai dazu auf, den Rasen wachsen zu lassen – aus gutem Grund. Denn darüber freuen sich nicht nur Insekten.Der Mai ist in Deutschland dieses Jahr vielerorts warm gestartet. Bei Temperaturen um die 20 Grad wächst auch der Rasen schneller als zuvor im Frühling. Also ist es höchste Zeit, den Rasen zu mähen – oder lieber doch nicht? Naturschützerinnen und Naturschützer rufen dazu auf, im Mai den Rasenmäher im Keller zu lassen. Die Aktion wird „Mähfreier Mai“ genannt. Doch wozu soll das gut sein?
Was ist der „Mähfreie Mai“?
Entstanden ist der Aktionsmonat in England, dort heißt er „No Mow May“. Der Name erinnert an den „No Shave November“ für Männer. Aber anders als im November sollen Menschen im Mai nicht ihren Rasen kürzen – der Bart darf dagegen ruhig getrimmt werden. Unter anderem die Deutsche Gartenbaugesellschaft und der Naturschutzbund (Nabu) rufen dazu auf, den Rasen im Mai nicht zu mähen.
Ziel ist es, die Vielfalt im Rasen zu genießen, die dadurch entsteht.
Menschen sollen mit mehr Gelassenheit ihren Garten genießen können, indem sie ihn bunt werden lassen – und sich keinen Stress mit ständigem Mähen machen. Sie sparen dadurch Zeit und außerdem Geld, das sie ansonsten für Strom und Benzin für den Rasenmäher benötigen würden.
Auch der Rasen könnte von dem Aktionsmonat profitieren. Längeres Gras ist grundsätzlich widerstandsfähiger und kann gerade in trockenen Wochen besser überleben. Das liegt daran, dass es mehr Flüssigkeit speichern kann. Sollte es im Sommer wieder zu Trockenheit kommen, könnte das ein Vorteil für den Rasen sein.
Besonders schön ist die Aktion für Insekten. Der Nabu informiert, dass etwa die große Brennnessel die Raupen vom Kleinen Fuchs und Tagpfauenauge ernährt. „Alle lieben diese wunderschönen Tagfalter, viele mähen trotzdem die Brennnesseln ab“, wird Arnold zitiert. Die große Brennnessel wächst in wilden Gärten, allerdings natürlich nur, wenn man sie nicht entfernt. Auch Bienen werden sich wahrscheinlich häufiger in Ihren Garten verirren, wenn Sie Ihren Rasen nicht mähen: Die englische Organisation Plantlife hat festgestellt, dass sich die Menge an Nektar im „No Mow May“ verzehnfachen kann.
Wer Insekten schützt, hilft auch Vögeln. „Fast alle unsere Gartenvögel verfüttern proteinreiche Insekten an ihren piependen Nachwuchs“, sagt Nabu-Ornithologin Alexandra Ickes. Andere Vögel wie die Finkenvögel ernähren sich von Kräutern, Gräsern und Stauden, die sie in selten gemähten Gärten finden. „Wird weniger gemäht, belohnt die Natur uns mit kostenfreiem Sommervogelfutter, das ganz natürlich im Garten wächst“, sagt Ickes.
Wird mein Garten im „Mähfreien Mai“ denn nicht ungepflegt aussehen?
Wer einen Garten besitzt, dürfte sich fragen, wie er oder sie sich in der blühenden Vielfalt noch zurechtfinden soll, wenn nicht alle zwei Wochen der Rasen gemäht wird. Es versteht sich von selbst, dass der Garten im „Mähfreien Mai“ anders aussehen wird. Aber es gibt Wege, ihn dennoch zu pflegen. „Halten Sie Laufwege und Ränder kurz, das wirkt gleich viel aufgeräumter“, sagt Arnold. Die entstehenden Blumeninseln ließen sich mit einer Sense zwei- bis dreimal im Jahr kürzen.
Wie kann ich meinen Rasen im „Mähfreien Mai“ insektenfreundlicher machen?
Insekten dürften sich über nahezu jeden ungemähten Rasen freuen. Wer den Garten allerdings noch attraktiver für sie machen möchte, kann nachhelfen. Zum Beispiel, indem man eine heimische Wildblumenmischung oder Wiesenkräuter in eine Ecke im Garten einsät. Dazu muss man den Boden zunächst leicht auflockern, die Mischung einsäen, und anschließend die Samen mit Erde bedecken.
Futurezone hier von Dana Neumann 6.05.2024
80 Prozent der Schmetterlinge
sind seit den 1970er Jahren zurückgegangen,
so dass wir jetzt Maßnahmen ergreifen müssen,
um sie zu schützen“
appeliert Fox weiter.
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