Aktionsbündnis Grünzug
Salem sieht keinen Widerspruch beim Gemeinderatsbeschluss vom 23.Februar
Am 23.Februar hat sich der Salemer Gemeinderat in seiner Sitzung gegen die Ausweisung eines Vorranggebietes für Industrie und Gewerbe ausgesprochen und für eine bedarfsgerechte, mit plausibilisierten Fakten belegte Entwicklung des Gewerbegebietes für die Salemer Betriebe.
Außerdem wurde u.a. der der Antrag des Bürgermeisters zur
Fortschreibung des Regionalplanes und zur Rücknahme des Grünzuges abgelehnt.
In diesen beiden Entscheidungen sehen die Verwaltung und der
Regionalverband einen Widerspruch, weil damit für Punkt 1 nicht ausreichend
Flächen ausgewiesen werden können. Dem widerspricht das Aktionsbündnis Grünzug
Salem ausdrücklich.
Der wesentliche Punkt des Gemeinderatsbeschlusses vom 23.2.
ist die Reduzierung des Flächenbedarfs auf die nachvollziehbaren, lokalen
Bedürfnisse. Damit ändert sich die Berechnungsgrundlage für den Bedarf im
Regionalplan. Denn die im Regionalplan vorgesehenen 27,2 ha neuer Gewerbefläche
basieren tatsächlich gar nicht auf dem lokalen Bedarf, sondern waren von Anfang
an deutlich überdimensioniert und für den gesamten Bodenseekreis gedacht.
Folgt man nämlich der Berechnungsmethodik des
Acocella-Gutachtens, das als Grundlage für die Bedarfszahlen des
Regionalplanentwurfs verwendet wurde, ergibt sich ein ganz anderes Bild.
Tatsächlich benötigt Salem durch die Beschränkung auf den lokalen Bedarf nur
noch ca. 9,5 ha neuer Gewerbeflächen, also ca. ein Drittel des im Regionalplan
prognostizierten Bedarf! Und das ist eine Fläche, die mit etwas gutem Willen
auch ohne die Rücknahme des Grünzuges mit den noch freien Flächen und sonstigen
Restflächen auf dem Gemeindegebiet realisierbar sein sollte.
Das sind brauchbare Fakten. Grundsätzlich ist die Zentralisierung des Gewerbes in Neufrach zu hinterfragen.
AntwortenLöschenWas spricht dagegen, auch in den anderen Teilorten gewachsenes Gewerbe zu belassen und Erweiterungen oder angemessene Neuansiedlung von Gewerbe umzusetzen, anstatt sich auf einen Ort zu versteifen.
Das ist sicher auch nicht generell im Sinne der Gewerbetreibenden selbst. Siehe Versuche, einzelne Gewerbe aus Salemer Teilorten nach Neufrach zu locken. So eine Vorgehensweise trägt dazu bei, belebte und gelebte Dorfstrukturen abzuwürgen, und somit ein Aussterben der Geschäftigkeit in den Teilorten zu verursachen.
Achim Bauer Neufrach