Montag, 1. März 2021

Leserbrief zum Artikel im Südkurier am Freitag, 26.2.2021

"Klare Mehrheit im Gemeinderat gegen zu großes Gewerbegebiet….“

 Der Bericht über die Entscheidung des Gemeinderates Salem im Hinblick auf die Fortschreibung des Regionalplanes zur Ausweisung eines Vorranggebietes für Industrie und Gewerbe zwischen Neufrach und Buggensegel, die mit großer Mehrheit von 15: 8 Stimmen abgelehnt wurde, lässt doch einiges an Argumenten vermissen, die zu dieser Entscheidung geführt haben.

 Die Entscheidungshoheit obliegt bzgl. der benannten Fläche nunmehr der Gemeinde Salem, sofern die Regionalverbandsversammlung und das zuständige Wirtschaftsministerium dem entsprechen.

 Hätten die Mehrheit der Räte dem Drängen von Regionaldirektor Franke und Bürgermeister Härle nachgegeben, hätte die Gemeinde faktisch auf eine selbstbestimmte Gestaltungsmöglichkeit über das betroffene Planungsgebiet verzichten müssen.

 Jede andere, in Zukunft vielleicht gewünschte Nutzungsmöglichkeit für Grün-fläche, Sport oder auch Wohnbau wäre somit ausgeschlossen. Es handelt sich hier immerhin um eine Fläche von rd. 27 ha, dies entspricht etwa 35 Fußball-plätzen. Ganz zu schweigen von der durch eine solche Art der Bebauung zu erwartender Zunahme des Individual- und Güterverkehrs, vermehrter Emissionen und weiterer Rückgang der Biodiversität (z.B. Bienensterben). 

 Die verhinderte Umwidmung des bisher als klimatisch bedeutsamen Grünzugs hin zu einem überdimensionierten Vorranggebiet für Industrie und Gewerbe ist ein richtiger Schritt im Interesse der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde.


Egenolf Löhr, Architekt und Stadtplaner       

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