04.05.2022 Lydia Jakobi und Tobias Barth
MDR KULTUR - Feature
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Wem gehören die Felder und Wiesen in Deutschland? Jüngsten Schätzungen zufolge sind fast zwei Drittel der gesamten Agrarfläche in der Hand von Investoren, darunter Fondsgesellschaften, Möbelkonzerne und Reedereien.
Seit der Finanzkrise 2007 und durch
die Niedrigzinspolitik ist Grund- und Boden eine attraktive Wertanlage, zu
einem lukrativen Spekulationsobjekt geworden. Damit steigen die Bodenpreise.
Viele Bauern können als Pächter oder Käufer nicht mehr zahlen.
Gab es im Jahr
2000 noch fast 460.000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland, so waren es
2020 nur noch rund 260.000. Inzwischen sprechen Landwirtschaftspolitiker von
einem "dramatischen Höfesterben" und vom "Ausbluten der
ländlichen Räume".
"Wachse
oder weiche, das will ich ändern", sagt der grüne Landwirtschaftsminister
Cem Özdemir.
Im Koalitionsvertrag der Bunderegierung steht: "Unser Ziel
ist eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft, in der die Bäuerinnen und
Bauern ökonomisch tragfähig wirtschaften können und die Umwelt, Tieren und
Klima gerecht wird. Wir stärken regionale Wertschöpfungsketten und tragen zum
Erhalt ländlicher Strukturen bei."
Aber wie soll das gehen, angesichts der Bodenpreisentwicklung?
Lydia Jakobi ist Radiojournalistin und Moderatorin. Sie studierte Geschichte und Journalistik in Leipzig. Jakobi moderiert bei MDR KULTUR und ist als Beitrags- und Feature-Autorin auch für den Deutschlandfunk tätig. Für MDR AKTUELL produziert sie den gesellschaftskritischen Podcast "Das große Ganze".
Tobias Barth wurde 1970 in Halle (Saale) geboren, arbeitete nach dem Abitur als Industriekletterer und in Umweltprojekten, lernte Tischler und studierte Medienwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaft in Leipzig und Basel. Seit 1997 publizistische Tätigkeit überwiegend für die ARD als Autor, Feature-Redakteur und Regisseur.
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