Freitag, 5. Mai 2023

Neue Studie zur Flächenversiegelung: Wie Deutschlands Beton-Städte sich vor Starkregen schützen können

Dieser Artikel betrifft zwar die großen Städte, die es in unserem Regionalgebiet nicht wirklich gibt. Aber auch kleine Städte wie Weingarten stehen bereits mit dem Rücken an der Wand - viel ist da nicht mehr übrig an Freiflächen. Das hat uns gerade erst die traurige Genehmigung zur Überbauung einer wichtigen Frischluftschneise nach §13b vor Augen geführt. 

Ich musste auch an den Streit in Salem denken, als der innerörtliche Sportplatz im Ortsteil Neufrach nach dem Willen des Bürgermeisters überbaut werden sollte. Das fanden die Einwohner von Salem aus vielerlei Gründen gar nicht komisch und haben sich erfolgreich gewehrt. Das wird sich vermutlich noch als wichtige Entscheidung für zukünftige Klimaanpassungsmaßnahmen erweisen, denn auch das wird bald auf den Tisch kommen.


Focus hier Donnerstag, 04.05.2023

Überall Beton und keine Grünflächen: Deutschlands Städte sind teilweise nur schlecht auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet. Eine neue Studie zeigt nun, welche Städte besonders zubetoniert sind - und was sich besser machen lässt.

Einer Studie zufolge ist Ludwigshafen die am stärksten versiegelte Stadt in Deutschland. Rund 67 Prozent des Siedlungsgebiets sind bebaut, betoniert oder asphaltiert, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch mitteilte. Die hohe Versiegelung resultiere unter anderem aus großen Industrieflächen innerhalb des Siedlungsgebiets.

Beton-Spitzenreiter im Südwesten

Bei der Studie wurden der Versiegelungsgrad in den Siedlungsgebieten von bundesweit 134 Städten geprüft. Darunter sind die drei Stadtstaaten sowie die zehn einwohnerstärksten Kommunen jedes Bundeslandes, hieß es. Zwischen den Ländern gibt es teilweise große Unterschiede: So ist Baden-Württemberg mit einem Versiegelungsgrad von 50,46 Prozent das größte Beton-Bundesland Deutschlands. Schlusslicht ist Brandenburg mit 35,94 Prozent. 



 Schwammstädte und grüne Dächer


In Deutschland regeln das Raumordnungsgesetz und Flächennutzungspläne, welche Flächen bebaut werden dürfen - und welche nicht. Hier gebe es Nachholbedarf, kritisierte der Versicherungschef. Auch die Entsiegelung gehöre demnach auf die Tagesordnung. „Um weiterer Flächenversiegelung vorzubeugen, sollte bei Baugenehmigungen immer eine verpflichtende Klima-Gefährdungsbeurteilung erfolgen", sagte Asmussen. "Bei Projekten mit großer Flächenversiegelung sollten ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden“, sagt Asmussen. Eingriffe in Natur und Landschaft könnten so an anderer Stelle kompensiert werden.
(Das ist nicht neu, schafft aber andere Probleme. Vermutlich wäre Entsiegelung an anderer Stelle die sinnvollste und naheliegendste Maßnahme, auf die die Städte zurückgreifen sollten.)

Dabei könnten die Kommunen bereits jetzt schon einiges tun. „Es gibt bereits Konzepte wie das der Schwammstadt, die Städtebau und Starkregenschutz miteinander in Einklang bringen“, so Asmussen. Dazu gehörten auch begrünte Dächer oder zusätzliche Rückhaltebecken, die das Wasser zwischenspeichern. Um dem Wasser mehr Raum zum Versickern zu geben, könnten auch Spiel- oder Fußballplätze temporär als Überflutungsflächen dienen. Auch dies sollte städteplanerisch berücksichtigt

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