hier ARD 17.04.2024 Von Torben Ostermann, ARD Berlin
Im Koalitionsvertrag steht es schwarz auf weiß: Bis 2030 sollen drei Viertel der Schienen mit elektrischen Oberleitungen ausgestattet sein. Aktuelle Zahlen zeigen jedoch, dass das schwierig werden könnte.
SPD, Grüne und FDP hatten sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, das deutsche Schienennetz zu modernisieren. Konkret steht dort, dass bis 2030 insgesamt 75 Prozent des Schienennetzes elektrifiziert sein sollen.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Ein mit Strom betriebenes Schienennetz verursacht weniger CO2, ist also klimafreundlicher und außerdem leistungsfähiger. Bislang sind allerdings nur 62 Prozent des deutschen Schienennetzes elektrifiziert.
Bild links: sehr idyllisch an der Bodenseegürtelbahn, ohne Elektrifizierung aber leider aber auch sehr wenig umweltfreundlich
Verbände fordern Bürokratieabbau
Um die selbstgesteckten Ziele zu erreichen, müssten 4.500 Streckenkilometer innerhalb der nächsten Jahre mit Oberleitungen versehen werden. Aus Sicht der beiden Verbände kann das nur gelingen, indem Bürokratie abgebaut wird." Konkret schlagen wir vor, nicht bei jedem einzelnen Vorhaben aufs Neue eine Kosten-Nutzen-Bewertung durchzuführen", so Flege. Auch die Finanzierung der Projekte müsse vereinfacht werden.
Andere Länder machen es vor
Es ist wenig überraschend, dass die Schweiz auch bei der Elektrifizierung der Schiene die Nase vorn hat. Im ÖPNV-Vorzeigeland können die Bahnen auf jedem einzelnen Meter mit Strom fahren - die Quote liegt bei beeindruckenden einhundert Prozent.
Deutschland befindet sich im europäischen Ranking eher im Mittelfeld, zwischen Polen und Frankreich. Auch innerhalb Deutschlands sind die Unterschiede gewaltig. Während vor allem die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin fast alle Strecken mit Oberleitungen versehen haben, sind es in Schleswig-Holstein und Thüringen weit weniger als die Hälfte.
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