Montag, 8. April 2024

Speicher für erneuerbare Energie: E-Autos könnten Stromnetz entlasten

 Diesen ZDF Beitrag finde ich ausgesprochen wertvoll. Wir können nur hoffen, dass die Entwicklung der Technologie auch in Deutschland schnell weiter voranschreitet.

hier im ZDF mit zahlreichen Videos  05.04.2024 


E-Autos gehören bereits zur Mobilität der Zukunft. Doch neue Technologien nutzen ihre Batterie zusätzlich als Entlastung des Stromnetzes und Speicher von erneuerbarer Energie.



Sehr interessanter kleiner Film: 

Vehicle-to-Grid bedeutet, dass der Strom aus E-Autos ins öffentliche Stromnetz gespeist wird. Wie funktioniert das und lohnt es sich?

25.03.2024 | 6:17 min

Immer mehr moderne Gebäude besitzen heute eine Solaranlage auf dem Dach. In der Garage steht zudem ein E-Auto. Neue Technologien könnten die Stromnutzung an dieser Stelle noch deutlich effizienter machen und dabei zusätzlich etwas zum Klimaschutz beitragen.

Eine der bedeutsamsten Ideen stellt dabei das bidirektionale Laden dar, also das Laden in zwei Richtungen. Dabei fließt der Strom nicht nur von der Solaranlage ins Auto, sondern auch wieder zurück ins Haus. "Vehicle to home" nennt sich dieses Verfahren.

Autobatterie könnte Haushalt versorgen

Eine Autobatterie mit einer Kapazität von 40 Kilowattstunden (kWh) könnte einen Familienhaushalt mit einem Verbrauch von circa zehn Kilowattstunden auf diese Weise für vier Tage mit Elektrizität versorgen. Und das auch, wenn die Solaranlage nicht genug Sonne abbekommt.

Dabei steht zunächst die Frage im Raum, ob das Auto dann noch genügend Strom für die Fahrt zur Verfügung hat. Neueste Mobilitätsdaten sagen jedoch, dass normale Alltagsfahrten im Durchschnitt nur wenig Batteriestrom verbrauchen. Das liegt daran, dass 90 Prozent der Fahrten unter 100 Kilometer lang sind und das Auto die meiste Zeit steht.

Die Elektromobilität in Deutschland kämpft derzeit mit erheblichem Imageverlust. Schuld sind nach Expertenmeinung die Sparzwänge der Bundesregierung infolge des Haushaltsurteils.

02.04.2024 | 9:24 min

Autos sollen Energie von Wind und Sonne speichern

Viele Autohersteller arbeiten bereits daran, die große Kapazität von E-Auto-Batterien nicht nur zum Autofahren zu nutzen. Anstatt nur den eigenen Haushalt zu versorgen, gibt es auch die Idee, das gesamte Stromnetz auf diese Weise zu entlasten. Das wird als "Vehicle to Grid" bezeichnet, wenn Autos zu Stromlieferanten für unser Energiesystem werden.

Autobatterien sollen hierbei die Energie von Sonne und Wind aufnehmen, wenn zu viel davon da ist. Und umgekehrt wieder abgeben, wenn sie gebraucht wird. Das soll Sicherheit und Flexibilität liefern.

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Wer wenig verdient, konnte sich bisher kaum ein E-Auto leisten. Mit dem Sozial-Leasing will Frankreich das ändern. Die Maßnahme soll auch die Autoindustrie unterstützen.

Potential von Batterien steigt in Zukunft immens

Nimmt man alle Speicherbatterien in Privathaushalten und Gewerbe in Deutschland zusammen, haben diese gemeinsam eine Kapazität von 12 Gigawattstunden pro Jahr. Im Vergleich haben Pumpspeicherkraftwerke aktuell eine Kapazität von 40 Gigawattstunden. Die Batterien aller 1,5 Millionen E-Autos in Deutschland zusammen haben heute bereits eine Kapazität von etwa 100 Gigawattstunden. Bis zum Jahr 2030 sollen planmäßig noch 15 Millionen E-Autos mehr auf deutschen Straßen fahren. Diese hätten dann eine Speicherkapazität von 1.000 Gigawattstunden.

Das wäre mehr als das Doppelte an Kurzzeitpuffern, die wir für eine stabile Energieversorgung bräuchten. Erhoben hat diese Daten die Technische Universität in Aachen.

Solange sie nicht intelligent und flächendeckend eingebunden werden,
ist es hauptsächlich ein Potential, das rumfährt.

Jan Figgener, Technische Universität Aachen

Ingenieur Jan Figgener forscht dort zu Batteriepotentialen und erklärt: "Die Autobatterie eignet sich sehr gut als Speichermedium fürs Energiesystem. Dabei kommt zugute, dass Fahrzeuge sowohl wenig Energie für die Mobilität benötigen als auch lange Standzeiten haben." In diesen Standzeiten könnten Fahrzeuge ins Energiesystem eingebunden werden, schlägt Figgener vor.

MAITHINK X nimmt die aktuelle Klima-Verkehrspolitik auseinander und stellt vor, was es tatsächlich bräuchte. Denn, wenn es um das Auto geht, sind wir Deutschen blind vor Liebe.

17.03.2024 | 30:00 min

Kluge Stromnutzung dank Künstlicher Intelligenz

Eine weitere Herausforderung stellt der richtige Zeitpunkt zum Laden des Autos dar. Wann genau der Storm in welche Richtung fließen soll, kann bereits die Technologie eines IT-Unternehmens in Mainz herausfinden.

An einer Schnittstelle laufen dabei Informationen über die Anforderung des Autos, der elektronischen Geräte der umliegenden Gebäude und die Erzeugnisse der Solaranalagen auf den Dächern ein. Eine Künstliche Intelligenz soll mithilfe dieser Daten geeignete Ladepläne vorschlagen. Dabei sollen sowohl schwankende Strompreise als auch die Verfügbarkeit von grünem Strom mit einbezogen werden.

Der optimale Ladezeitpunkt fürs E-Auto ist, wenn viel grüner und günstiger Strom verfügbar ist. Ein Ladepark in Mainz berechnet dies automatisch - mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.

25.03.2024 | 4:32 min

Niederlande schreiten mit Großprojekt voran

In den Niederlanden will man mit "Vehicle to Grid" das modernste Energiesystem der Welt aufbauen. In 49 Kommunen laufen Praxiserprobungen, wobei die Stadt Utrecht führend ist.

Dort gibt es mittlerweile gut 2.000 Ladesäulen, die alle bidirektional funktionieren. Und passend dazu viele Autos, die eine dafür notwendige Schnittstelle eingebaut haben. Der verantwortliche Ingenieur Robin Berg erklärt, man könne bereits mit zehn Prozent der ansässigen Autos die erneuerbaren Energien in der gesamten Stadt für 24 Stunden nutzbar machen.

Die Entwicklung der Technologie schreitet in Deutschland jedoch langsamer voran. Hier fehlen noch wichtige Regularien. Doch immer mehr Hersteller von Ladesäulen und E-Autos bauen die Technik bereits für bidirektionales Laden in ihre Produkte mit ein.

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